Satz ID IBYCZDvsKGerK0jwjrjT5mGpdnc




    Eb 326

    Eb 326
     
     

     
     




    55,2
     
     

     
     

    substantive
    de
    Anfang (von etwas, mit versch. Präpositionen)

    (unspecified)
    N:sg

    preposition
    de
    von (partitiv)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    Heilmittel (allg.)

    (unspecified)
    N.f:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgf
    PREP-adjz:f.sg

    verb_3-lit
    de
    töten

    Inf
    V\inf

    substantive_masc
    de
    [eine Krankheit]

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Anfang der Heilmittel zum Abtöten der gḥ.w-Krankheit:
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 20.09.2016, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • gḥ.w: Mit der Eidechse (Gardiner Sign list I 1) klassifiziert und nur hier belegt, aber die Rezeptgruppe umfasst immerhin 9 Rezepte (d.h. 10 mit einem, das doppelt ist). Ebbell, in: ZÄS 59, 1924, 147-148 vermutete hierin Asthma und brachte vier Faktoren zur Identifizierung der Krankheit an: (1) Das Rezept steht nach den Hustenrezepten, aber vor den Augenrezepten, sei also wohl mit dem Brustraum verbunden. (2) Er identifizierte das Tier, mit dem die Krankheit determiniert ist, mit einem Chamäleon. Dieses Tier sei als Klassifikator gewählt worden, weil Chamäleons die Fähigkeit haben, sich bei Gefahr aufzublasen und die Luft geräuschvoll abzugeben – das klinge wie ein Fauchen, das dem Atmen eines Asthmatikers ähnele. Die Identifikation mit Asthma sah Ebbell ferner darin gestützt, dass (3) nur Einnahmemittel angewendet werden, also eine innere Krankheit vorliege, und (4) die Anzahl von 10 resp. 9 Rezepten für eine gewisse Häufigkeit der Krankheit spreche. Grapow, Grundriß der Medizin II, 122 vermutet in dem Klassifikator dagegen eher einen Indikator für eine tierische Ursache, „vielleicht ein Parasit“. MedWb II, 923 tendiert dagegen wieder zu Ebbells Deutung und vermutet in dem Wort ein Onomatopoetikum. Bardinet, Papyrus médicaux, 178, kombiniert beide Erklärungen und erwägt eine von Parasiten verursachte Krankheit mit Atemnot. Hannig, HWb, 905 (übernommen in der Marburger Edition, 976, Nr. 36034) erwägt einen möglichen Zusammenhang mit der gꜣḥ.w-Mattigkeit (Meeks, AL 77.4613, TLA-Lemmanr. 856733). Für Letztere gibt es zwar Schreibungen ohne , aber immer mit dem charakteristischen Klassifikator des matt dasitzenden Mannes. Westendorf, in: GM 153, 1996, 111-112 folgt dem Vorschlag von MedWb, in gḥ.w ein onomatopoetisches Wort zu sehen, das auf ein Keuchen hindeutet. Den Klassifikator identifiziert er aber, anders als Ebbell, mit einem Gecko, der als eines der wenigen Reptilien eine Stimme habe. Das Geräusch, das jemand mit gḥ.w-Leiden hat, würde vielleicht an die Stimme des Geckos erinnern. Damit schließt sich der Kreis: Ebbell nimmt die Klassifizierung zum Anlass, in der Krankheit Asthma zu sehen; und Westendorf nimmt den von Ebbell und dem DrogWb vermuteten Zusammenhang mit Atemproblemen zum Anlass, den Klassifikator als Gecko zu erklären, weil die Atemprobleme wie der Ruf eines Geckos klängen.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBYCZDvsKGerK0jwjrjT5mGpdnc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYCZDvsKGerK0jwjrjT5mGpdnc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYCZDvsKGerK0jwjrjT5mGpdnc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)