Satz ID IBcAUa7rd7GClkVfjtMfmfyqtdo
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Das Substantiv dḥꜣ ist im Wb 5, 481.1-7 mit den Bedeutungen Stroh und Häcksel angegeben, im DrogWb, 579 sogar nur als „Stroh“ (ebenso Caminos, LEM, 190; zu seinem Verweis auf das Koptische s.u.). Den hieroglyphischen und hieratischen Belegen nach ist es jedoch weniger reines Stroh als vielmehr ein schon etwas verarbeiteter Teil des Getreides. Dafür sprechen drei Indizien:
(1) Im Grab des Paheri in Elkab steht es in einer Beischrift zu Korn austretenden Rindern als Anruf zu diesen: „Drescht für euch, drescht für euch! dḥꜣ zum (Fr)essen, Korn für eure Herren!“ Auch anderweitig dient es als Viehfutter, was zwar auch auf Stroh zutrifft, aber nach der Darstellung im Grab des Paheri eher auf die Bedeutung „Spreu“ oder „Häcksel“ hindeutet.
(2) Es ist als Bestandteil von Lehm für den Ziegelbau genannt, was die Bedeutung weiter in Richtung „Häcksel“ eingrenzt.
(3) Die Verarbeitung „sieben“ in Eb 604 spricht ebenfalls weniger für Stroh: In der Getreideverarbeitung während der Lebensmittelherstellung finden Siebvorgänge erst als letzte Arbeitsschritte vor der Einlagerung des Getreides, mithin nach dem Dreschen und Worfeln, statt (Nicholson/Shaw, Materials, 506, Abb. 21.2 und 526).
Für das koptische Derivat ⲧⲱϩ gibt Caminos, LEM 190 dieselbe Bedeutung an wie für das Hieroglyphisch-Hieratische: „‚chaff‘, viz. chopped straw“, so auch Vycichl, Dict. étym., 225: „paille hâchée“ (wenn Bardinet, Papyrus médicaux, 337 in Eb 604 für dḥꜣ nqr.w ebenfalls „paille hachée“ schreibt, folgt er entweder Vycichl unter Ignorierung des nqr.w, oder dem Grundriß der Medizin mit einer freien Wiedergabe des nqr.w als „gehäckselt“). Crum, CD, 453 gibt für das Koptische, anders als Vycichl, die semantisch breitere Bedeutung „chaff“ an und als griechische Entsprechung auch ἄχυρον, dass nach Liddl/Scott/Jones „chaff, bran, husks left after threshing or grinding“ bedeutet, also die Spreu ebenfalls einschließt (und auch die Kleie, die in den hieroglyphisch-hieratischen Gebrauchsweisen als Bedeutung nicht belegt ist).
Persistente ID:
IBcAUa7rd7GClkVfjtMfmfyqtdo
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAUa7rd7GClkVfjtMfmfyqtdo
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBcAUa7rd7GClkVfjtMfmfyqtdo <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAUa7rd7GClkVfjtMfmfyqtdo>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAUa7rd7GClkVfjtMfmfyqtdo, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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