Satz ID IBcAaZkzzJCTHELRjm3JZYEnjEg
Die Hälfte eines bꜣd.t-Gefäßes mit Milch [von ___], [die (andere) Hälfte (?)] eines bꜣd.t-Gefäßes mit [___]; [---]
Kommentare
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„Milch [von ...]“: In der kurzen Lücke könnte eine Spezifizierung der Milch gestanden haben. Die Zeichenreste passen aber nicht gut zu dem häufigen jrṯ.t jḥ: „Kuhmilch“, vgl. die Schreibung in Zeile 1.11.
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Bei dem bꜣd.t-Gefäß handelt es sich um eine Art Schale oder Tiegel. Wb 1, 432.9 vermutet einen Schöpflöffel, daher kommen Breasteds (Surgical Papyrus, 495) und Faulkners (CD, 79) „dipper“. V. Loret, in: Mélanges Maspero I/2, 861-862 sah hierin einen der beiden sprachlichen Vorläufer (der andere ist laut ihm das bḏꜣ-Gefäß) für das aus ptolemäischen Inschriften bekannte btj, ein Gefäß oder eine Gussform (Loret: „cuillère“; vgl. zu dem Lemma auch Wilson, Ptolemaic Lexikon, 336), und das koptische ⲃⲏⲧⲉ: „Schuppe“. Als etymologische Randnotiz verweist er auf den vermutlichen Zusammenhang von lateinisch cochlearium < griechisch κοχλιάριον: „Löffel“ und κοχλίας, was eine Schnecke mit spiralförmiger Schale bezeichnet, sowie κόχλος, womit Schalentiere mit spiralförmiger Schale bezeichnet werden (s. die entsprechenden Einträge in Liddl/Scott/Jones, Greek-English Lexicon). Nach Osing, Nominalbildung, Bd. 2, 798-799 handelt es sich bei bḏꜣ und bꜣd.t um eine maskuline und feminine Ableitung eines nicht belegten, aber rekonstruierbaren Verbs *bḏꜣ: „krümmen, biegen“ o.ä., „wobei das Benennungsmotiv für diese Gefäße deren ausgebauchte und am Rand weit überkragende Form gewesen sein muß“ (S. 790).
Die Lesung des Klassifikators ist unsicher und wird daher vom Wb, dem Grundriß der Medizin V, 495 und MedWb 242 offengelassen. Griffith, Tf. VI gibt es als die rückwärtslaufenden Beinchen, Gardiner D55, wieder (oder handelt es sich nur um das untransliteriert gelassene hieratische Zeichen?); klar dann als D55 auf der Falttafel von Collier & Quirke, UCL Lahun Papyri. Für eine Gefäßart scheint dies aber ungewöhnlich. Loret, ebd., gibt es mit F143A wieder; Osing, Nominalbildung, Bd. 2, 788 spricht sich dagegen dezidiert dafür aus, dass es sich um die hieratische Form der Muschel, Gardiner L6, handelt. Das ptolemäische btj ist mit einem Schmelztiegel oder Metallstück klassifiziert.
Persistente ID:
IBcAaZkzzJCTHELRjm3JZYEnjEg
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https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAaZkzzJCTHELRjm3JZYEnjEg
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Ines Köhler, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBcAaZkzzJCTHELRjm3JZYEnjEg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAaZkzzJCTHELRjm3JZYEnjEg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAaZkzzJCTHELRjm3JZYEnjEg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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