Satz ID IBcCML0DQAi2Q0a6j2HrQkNWG6U (Variante 1)


(Eine von 2 Lesevarianten dieses Satzes: >> #1 <<, #2)




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    Lücke
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    [ein Pflanzenfarbstoff]

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_masc
    de
    Hinterteil; Ende

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_masc
    de
    Olivenöl; Öl

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_fem
    de
    Frucht (einer Pflanze); Saatkorn

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de
    schwarz

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg
de
[jr]tjw-Pflanzen/Farbstoff (?) (oder: [Myr]rhe), Bodensatz/Rückstand/Reste von nḥḥ-Öl, ägyptisches Getreide (?) (oder: Schwarzfrucht (?)):
Autor:innen: Ines Köhler; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 24.01.2017, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - [...]tjw: Ein Quadrat fehlt am Anfang, die Reste des tjw-Vogels sind eindeutig. Drogen, die laut DrogWb auf tjw enden, sind jrtjw: ein Pflanzliches Produkt oder ein Farbstoff; ꜥntjw: "Myrrhe". Die Drogen nḫtjw und nstjw haben ein Pflanzendeterminativ und kommen nicht in Betracht. Sowohl jrtjw als auch ꜥntjw kommen in Verbänden (wt) vor und ꜥntjw ist auch in Kombination mit nḏ snꜥꜥ belegt. jrtjw steht erneut (?) in Zl. 5 dieses Textes.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils

  • - pr.t km: Das Körnerdeterminativ sowie die Pluralstriche stehen hinter km, während pr.t ohne Determinativ ist. Westendorf, Handbuch Medizin, 63 übersetzt kommentarlos "ägyptisches Getreide". Das setzt entweder einen direkten Genitiv pr.t Km.t: "Getreide Ägyptens" oder ein Nisbe-Adjektiv pr.t km.t(jt): "zu Ägypten gehöriges Getreide" voraus. Beides ist in den medizinischen Texten nicht belegt, wohingegen es die unbekannten km.w-Körner gibt. Man könnte an "Frucht der km/km.t-Pflanze" denken, aber eine solche Pflanze ist nicht sicher nachgewiesen. Oder km ist das Adjektiv "schwarz": "Schwarzkörner(?)". In Lebensmittel- und anderen Produktlisten tauchen drei verschiedene Varianten von pr.t und km auf. Einmal gibt es pr.t Km.t, wobei Körnerdeterminativ und Pluralstriche (N33:Z2) hinter pr.t sowie t und Stadtdeterminativ (X1:O49) hinter Km.t stehen: pAnastasi III.A.1 und pAnastasi IV, Rto 15.11 (2 Versionen des gleichen Textes). Zweitens gibt es pr.t km mit Körnerdeterminativ und Pluralstrichen hinter pr.t und Buchrolle hinter km: oKairo CG 25680, Rto 10; oDeM 97, Rto 2.5. Die Buchrolle kombiniert mit der Haarlocke gibt es im Schiffsjournal pTurin 2008+2016, Vso 1.7, I.22 und 2.17 (Janssen, Ship's Logs, 83-84 = Peet, in: BIFAO 30, 488). Auf oLouvre E 3258 ist pr.t mit dem Getreidedeterminativ und km.t mit Körnerdeterminativ und Pluralstrichen versehen. Das Determinativ von km ist zerstört auf oKairo CG 25748.3 (Körnerdeterminativ und Pluralstriche hinter pr.t). Auf dem Amarna-Ostrakon oCoA III, Nr. 326 steht pr.t, gefolgt von einem unleserlichen Wort mit Pflanzendeterminativ und km mit der Buchrolle: "Körner der schwarzen [...]-Pflanze". J.J. Janssen, Two Ancient Egyptian Ship's Logs, Leiden 1961 = OMRO 42, Suppl., 83-84 fasst die Problematik zusammen: 2 Übersetzungen sind möglich wegen der Determinative: "black seed" und "seed of Egypt". Die Mehrheit der Belege haben Buchrolle oder Haarlocke hinter km, was für das Adjektiv "schwarz" spricht. Im Onomastikon des Amenemope stehen nacheinander btj ḥḏ.t: "weißer Emmer", btj km.t: "schwarzer (?) Emmer" und btj dšr.t: "roter Emmer", wobei km.t wie "Ägypten" geschrieben ist aber des Zusammenhangs wegen doch "schwarz" bedeuten wird (Gardiner, AEO II, 222*). Caminos, LEM 117-118 weist andererseits auf die Existenz von pr.t Šmꜥw / Šmꜥ.t: "Körner Oberägyptens / oberägyptische Körner" und pr.t Ḫꜣrw$: "Körner von Syrien" hin, was dann wieder für "Körner Ägyptens" sprechen könnte.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils

  • - pḥ.wj nḥḥ oder pḥ.wj n(.j) (n)ḥḥ: Das Wort "(Oliven)Öl" wird entweder mit dem nḥ-Vogel oder ohne n geschrieben. Deshalb ist unsicher, ob hier ein direkter oder indirekter Genitiv vorliegt. Die Kombination von pḥ.wj und nḥḥ-Öl ist sonst nicht in den medizinischen Texten belegt. Haben wir es mit einem Rückstand aus der Verarbeitung der Öl-Kerne zu tun, oder ist es der Bodensatz oder der Rest eines Öl-Krugs?

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils

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Persistente ID: IBcCML0DQAi2Q0a6j2HrQkNWG6U
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCML0DQAi2Q0a6j2HrQkNWG6U

Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Ines Köhler, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBcCML0DQAi2Q0a6j2HrQkNWG6U <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCML0DQAi2Q0a6j2HrQkNWG6U>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCML0DQAi2Q0a6j2HrQkNWG6U, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)