Satz ID IBcCdQgLQZprTkXJn5av3qCpRCA






    99,12
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    [Krankheit am Kopf (kahle Stelle, Loch)]

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_masc
    de
    [eine Krankheitserscheinung mit Haarausfall]

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_3-lit
    de
    schaffen; erzeugen

    Rel.form.ngem.plf.3pl
    V\rel.f.pl:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. pl.3.c.]

    (unspecified)
    -3pl

    demonstrative_pronoun
    de
    [Zweitnomen (zweigliedriger NS)]

    (unspecified)
    dem

    preposition
    de
    hin zu

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    das Außen

    (unspecified)
    N.f:sg
de
Das bꜣ-Phänomen (und das?; oder: vom?) ꜥꜣꜥ-Phänomen: Das ist (es), was sie (d.h. die Gefäße) nach außen (?) hervorbringen.
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 04.10.2017, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • ḥtp bꜣ ꜥꜣꜥ: Als zwei Entitäten betrachtet von Ebbell, Papyrus Ebers, 115 („ḥtp a bald spot (?) and loss of hair“) und von Ward, Four Homographic Roots, 106-108, wobei die Unterstreichung in seiner Übersetzung zunächst eine Auftrennung in ḥtp bꜣ und ꜥꜣꜥ suggeriert, der anschließende Kommentar aber auf eine Auftrennung in ḥtp und bꜣ ꜥꜣꜥ abzielt („rest, repose“ oder alternativ „receptacle“ [zu ḥtp: „Korb“, Wb 3, 195,12] einerseits sowie „overflow of hair-oil“ andererseits). Als drei Entitäten betrachtet von Sethe, Erläuterungen, 86 (der aber erwägt, dass die letzten beiden Ausdrücke auch Nomina recta zum ersten sein und damit sogar nur eine Entität vorliegen könnte) und Westendorf, Handbuch Medizin, 692 („Schwund (des Haares) (und) Kahlheit (und) Absonderung (Talg)“). Auch DZA 22.768.060 („(...) welche nachdem sie Ruhe erzeugt haben, bꜣ ꜥꜣꜥ ist was sie erzeugt haben“; allerdings nicht zu vollständigen Sätzen geformt) und Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 32 („(...) qui occasionnent le repos; – la calvitie, la chute des cheveux, c’est ce qu’ils produisent à la partie superieure.“) gehen von drei Entitäten aus; ihre syntaktische Analyse unterscheidet sich aber dahingehend von Sethe und Westendorf, dass sie nur bꜣ von n.tj m-ḫt qmꜣ abhängig machen und mit den anderen beiden Ausdrücken den nächsten Satz beginnen, der dann ein zweigliedriger pw-Satz mit Schenkel’scher Rang-IV-Erweiterung wäre.
    Grundriß der Medizin IV/1, 1 gibt scheinbar nur eine Entität „‚kahle Stelle‘“; aber MedWb 1, 133 vermutet für ḥtp „Kahlheit“ (mit Verweis auf Wb 3, 192.7), für bꜣ die kahle Stelle und für ꜥꜣꜥ „etwas ähnliches“, insgesamt denkt es an Haarausfall mit feuchter Absonderung. Die Übersetzung im Grundriß der Medizin IV/1 stellt also nur eine Zusammenfassung dieser drei Begriffe dar und keine Übersetzung (daher auch in Anführungszeichen gesetzt). Ähnlich nur umschreibend und nicht übersetzend Radestock, Prinzipien der ägyptischen Medizin, 81.
    Bardinet, Papyrus médicaux, 121 folgt in der Interpretation der Begriffe Ward, in der grammatischen Analyse einer „remarque grammaticale“ von Pascal Vernus, die im Grunde mit Lefebvres Analyse übereinstimmt: „(...) puis forme un réservoir (?). Une source/puits de âaâ, c’est ce qu’ils forment (...)“.
    Insgesamt betrachtet scheint es tatsächlich am sinnvollsten, diese drei Wörter mit DZA, Lefebvre und Bardinet auf zwei Sätze zu verteilen. Denn wenn man alle drei Entitäten von n.tj m-ḫt abhängig macht, ergibt sich im Anschluss ein Satz qmꜣ.t=sn pw n rw.tj: „Das ist es, was sie außen hervorbringen.“ Dieser bietet nun kaum Zusatzinformationen und ist im Grunde sogar tautologisch, was beides seiner Charakterisierung als erklärender Glosse durch Wreszinski nicht gerecht würde.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

  • n rw.tj: „zur Außenseite; nach außen“: So mit Grundriß der Medizin V, 2. Es sei aber darauf hingewiesen, dass die Kollokation n rw.tj, außer auf pAshmolean 1984.55 Recto, Fragment A, Kol. x+2, Z. x+5 in einem ansonsten zerstörten Kontext, nicht belegt ist. Auch qmꜣ: „erschaffen, hervorbringen“ mit Präposition n scheint nicht idiomatisch zu sein: Man erwartet eher eine lokale als eine direktive Adverbialkonstruktion.
    DZA 22.768.060 und Wreszinski, Papyrus Ebers, 205 transkribieren dagegen n ḥr.t, was zwar möglich ist, aber korrekt wäre dann eigentlich eine Transkription als n ḥr{r}.t. Auf dieser älteren Transliteration beruhen Ebbells „upwards“ (Papyrus Ebers, 115) und Lefebvres „à la partie supèrieure“ (Essai sur la médecine égyptienne, 32).

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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Persistente ID: IBcCdQgLQZprTkXJn5av3qCpRCA
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCdQgLQZprTkXJn5av3qCpRCA

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBcCdQgLQZprTkXJn5av3qCpRCA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCdQgLQZprTkXJn5av3qCpRCA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCdQgLQZprTkXJn5av3qCpRCA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)