Satz ID IBgBA3qhbyIcfUxQkmjykrgRstM
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- jnk jm.j wḏꜣ.t 〈m〉 ꜥẖn.t / jw=j m mk.t=s: Diese zwei Sätze stehen in Totenbuch Kap. 42: Lapp, Die Feindabwehrsprüche (Tb 31–37, 39–42) (Totenbuchtexte 10), Basel 2017, 232.d-235.c. Im Totenbuch steht wḏꜣ.t m ꜥẖn.t mit Präposition: "das Udjatauge als etwas, das geblendet ist".
- ꜥẖn (jüngere Schreibungen ꜥḫn und ꜥšn): Wb. 1, 226.14: "die Augen schliessen"; Meeks, ALex 78.0798: "fermer les yeux"; Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 79: "close eyes"; Wilson, Ptol. Lex., 179: "to shut"; nicht bei Faulkner, CDME. Abweichende Übersetzungen bei Collier & Quirke, 69: "blinded" und Hannig, HWB 171: "*blinzeln" {5947} (als unsichere Bedeutung markiert); Carrier, Textes des sarcophages, II, 1113 und 1121: "cligner" = "blinzeln; zusammenkneifen" (zu CT V, 369g und 384g). Brugsch, Hierogl.-dem. Wb. 1, 1867, 217-218 hat neben "die Augen schließen" auch "schlafen" als Bedeutung vorgeschlagen (Suppl. 5, 1880, 280: (nur noch) "schließen").
Das Verb impliziert ein Verschließen der Augen, wodurch Dunkelheit entsteht. Als Antonyme funktionieren die Verben wn: "öffnen", auch zš: "öffnen" und rs: "wachen" (Clère, Porte d'Évergète, Tf. 2B: pꜣ nb rs bw.t ꜥḫn m nṯr[.tj]: "der Herr des Überwachens, (dessen) Abscheu das Schlafen/Blind-sein (?) in/mit den beiden Augen(?) ist"). Das Verb kann sowohl in Kombination mit einem Substantiv für "Auge" (transitiv) als auch ohne Objekt (absolut) verwendet werden. Wenn der Sonnengott seine Augen schließt, entsteht die Dunkelheit (pTurin Cat. 1993, Isis und Re = pCGT 54051 Recto, 4.8; Roccati, Magica Taurinensia, 70 und 142 [263-264]: jnk wn jr.tj=f(j) ḫpr ḥḏḏw.t / ꜥḫn jr.tj=fj ḫpr kkw: "Ich bin der, der seine Augen öffnet und die Helligkeit entsteht, der seine Augen schließt und die Dunkelheit entsteht."; Metternichstele, 83: wn=f jr.t=f ḫpr šww / ꜥḫn=f s(j) ḫpr kkw: "Wenn er sein Auge öffnet, entsteht das Licht; wenn er es schließt, entsteht die Dunkelheit.") oder wird es Nacht (Tb. 64: Lapp, Die prt-m-hrw-Sprüche (Tb 2, 64-72), Totenbuchtexte 7, Basel 2011, 32-34: ꜥḫn jr.tj m mšrw s:nw tm m wšꜣ: "der die Augen am Abend schließt, so dass das Erblicken lassen (?) aufgehört hat (?) in der tiefen Finsternis / so dass das Ganze dahingeht (?) in der tiefen Finsternis."). Dieses Verschließen kann negativ empfunden werden, denn Dämonen können einem die Augen absichtlich verschließen (pBudapest 51.1961, Kol. 2.6 und 2.7). Auch beim Udjatauge ist für ꜥẖm von einem unerwünschten Zustand auszugehen. Im Grab des Iymiseba (TT 65; 20. Dyn.) wird ꜥẖn ohne Objekt verwendet: ḫpr šzp ḏi̯=f sw m ḥr.t / ꜥḫ{m}〈n〉=sn n ḥtp=f m ꜥnḫ.t: "Das Licht entsteht, wenn er sich am Himmel zeigt; sie (d.h. die Menschen) erblinden (?) bei seinem Untergang im Totenreich/Westen." (DZA 21.978.310). Aus dieser Stelle leitete Hannig vermutlich die unsichere Bedeutung "blinzeln" ab: ꜥẖn=sn n ḥtp=f: "sie schauen blinzelnd auf seinen Untergang (der Sonne)" {5948}.
Persistente ID:
IBgBA3qhbyIcfUxQkmjykrgRstM
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBA3qhbyIcfUxQkmjykrgRstM
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBgBA3qhbyIcfUxQkmjykrgRstM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBA3qhbyIcfUxQkmjykrgRstM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBA3qhbyIcfUxQkmjykrgRstM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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