Satz ID IBgDMM1DzH0XAE26t7JjhVr3pak
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- jwf (n.j) ḥꜣ.t: Die meisten Bearbeiter suchen eine Bedeutung, die zu der wörtlichen Übersetzung "Fleisch von der Vorderseite" oder "Fleisch des Vorderteils" passt. Brugsch, Hierogl.-dem. Wb., I, 59 hat: "Fleisch vom Vorderblatt" (vermutlich das Brustbein = Sternum und nicht die Schulterblätter). Loret, in: Lortet/Gaillard, La faune momifiée de l'ancienne Égypte, IIe série, Lyon 1905, ix erklärt jwf (n.j) ḥꜣ.t als: "le chair du devant, chair de la poitrine", d.h. "(le) sternum flanqué de ses cartilages costaux" (übernommen von Lacau, in: RecTrav 35, 1913, 62). Wb. 1, 52.2: "Brustfleisch"; Faulkner, CDME, 162: "meat of the forepart (of animal)". Davon weicht Montet, Scènes de la vie privée, 1925, 170-171 ab. Für ihn ist nicht "viande de devant", sondern "viande de choix" zu übersetzen, d.h. "(le) filet" oder Rinderfilet aus der Lende, weil in einer Abbildung das Fleischstück länglich und biegsam ist (Montet, 170, Fig. 30 aus dem Grab des Sesi [rechts] und aus dem Grab des Anchmahor [links]: Capart, Rue de tombeaux, Planches, 1907, Tf. 56 [Anchmahor]). Gegen "viande de choix" spricht allerdings, dass dies ḥꜣ.t (n.t) jwf lauten müsste, nicht jwf (n.j) ḥꜣ.t, und gegen "Lendenfleisch" spricht der Zeitpunkt der Entnahme in der Schlachtfolge (diese Gegenargumente bei Junker, Giza VI, 52). Es kann auch nicht das Bries sein, wie Klebs (Reliefs des Alten Reiches, 126, Anm. 2) auf Vorschlag des Direktors des Heidelberger Schlachthauses vermutete [oder betrifft es hier die Übersetzung von mjs.t nnšm?], weil das eine ganz andere Form hat und nur bei Jungtieren vorhanden ist. Laut Eggebrecht, Schlachtungsbräuche, 87-93 wurde jwf (n.j) ḥꜣ.t nach dem Abschneiden des Vorderbeines und der Herausnahme des Herzens entfernt. Berücksichtigt man den Bereich des Rindes, der dann schon frei liegt, sowie die Form des Fleischstückes, müsste es sich laut Eggebrecht um den fleischigen Teil des Zwerchfells handeln. Verhoeven, Kochen, Grillen, Backen, 24 mit Anm. (o) hält diese Interpretation als "Zwerchfell" für möglich. Bei Hannig, HWB, 33 {1157} / Ägyptisches Wörterbuch I, 57 {1157} findet man beide Erklärungen: "*Brustfleisch, *Zwerchfell".
Persistente ID:
IBgDMM1DzH0XAE26t7JjhVr3pak
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https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDMM1DzH0XAE26t7JjhVr3pak
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Johannes Jüngling, Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBgDMM1DzH0XAE26t7JjhVr3pak <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDMM1DzH0XAE26t7JjhVr3pak>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDMM1DzH0XAE26t7JjhVr3pak, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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