Satz ID IBkCMQcUx8EEZkrdrb4hODEtWo0 (Variante 1)
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Das Ende von Zeile 6,1 ist verloren; am Beginn von 6,2 ist eine Zeichengruppe erhalten, die Gardiner, DZA 50.143.710 und Roccati, Magica Taurinensia, 72 als Riegel mit Schnur, Gardiner Sign-list V2, über den laufenden Beinchen transliterieren. Während Gardiner keinen Übersetzungsvorschlag angibt, denkt Roccati an das Verb sṯꜣ und übersetzt mit „è introdotto“ (vgl. Roccati, ebd., 167.299-300 und 189). Bei einer Transliteration als V2 kommt tatsächlich außer sṯꜣ allenfalls nur noch ꜣs: „eilen; eilen lassen“ infrage. Eine weitere Option wäre es, das Hieratogramm über den laufenden Beinchen als Darm, Gardiner F46-49, statt als Riegel mit Schnur zu lesen; zum Hieratischen vgl. Möller, Paläographie II, Nr. 526. In dem Fall käme evtl. das Verb wḏb: „umwenden; zuwenden“ infrage; für pẖr: „umwenden“ wäre die Schreibung ohne komplementierendes r dagegen wohl zu kurz (vgl. aber die einmalige hieratische, ramessidenzeitliche Schreibung ohne Komplement laut Schreibungszettel DZA 23.464.470 – der Beleg müsste geprüft werden).
Die Stelle wird weiter verkompliziert durch die nachfolgenden beiden Zeichen: Gardiner hat das obere nur mit einem Fragezeichen versehen und nicht transliteriert, Roccati hat es als t gelesen. Das untere ist relativ sicher ein n. Das lässt eigentlich nur eine Interpretation als feminine Relativform sḏm.t.n zu. Allerdings folgt danach keine nominale Form, die als Subjekt dienen könnte, sondern nur zwei adverbiale Formen: n=j sowie m mšr.w pn. Muss hier emendiert werden? Nur in welche Richtung? Die Parallele auf pChester Beatty XI, Recto 4 ist an dieser Stelle noch stärker zerstört, aber immerhin sind die Reste von n=j und m m[šr.w] erhalten, s. Roccati, ebd., 148.300 und https://www.britishmuseum.org/research/collection_online/collection_object_details/collection_image_gallery.aspx?assetId=425913001&objectId=111725&partId=1. Das lässt zwei Schlüsse zu: (1) Eine Tilgung des n über dem Suffixpronomen und damit eine Lesung als [___].t.n{n}=j erscheint weniger wahrscheinlich, da es beide Male ausgeschrieben ist. (2) Die Hinzufügung eines nominalen Subjekts nach n=j (entsprechend der Regel, dass ein pronominales indirektes Objekt vor einem nominalen Subjekt steht) ist aus demselben Grund unwahrscheinlich, weil beide Male die Adverbiale m mšr.w eindeutig direkt auf n=j folgt. Andere Emendationen, wie bspw. die Tilgung des ersten n (d.h. [___].{n}n=j) oder die Hinzufügung eines pronominalen Subjekts ([___].n〈=...〉 n=j) können dagegen nicht ausgeschlossen werden. Da allerdings die Ergänzung des Verbs unsicher ist, verbietet sich auch jeder sichere Vorschlag zur Notwendigkeit und Art einer Emendation.
Persistente ID:
IBkCMQcUx8EEZkrdrb4hODEtWo0
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Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Satz ID IBkCMQcUx8EEZkrdrb4hODEtWo0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCMQcUx8EEZkrdrb4hODEtWo0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCMQcUx8EEZkrdrb4hODEtWo0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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