Satz ID IBkCSANBWWnHCkWRrtvSMVi2TW8 (Variante 1)


(Eine von 2 Lesevarianten dieses Satzes: >> #1 <<, #2)




    ⸢___⸣
     
     

    (unspecified)


    substantive_fem
    de Feuer; Flamme

    (unspecified)
    N.f:sg

    preposition
    de [Präposition]

    (unspecified)
    PREP

    preposition
    de gegen (Personen); [Opposition]

    Prep.stpr.3sgf
    PREP:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f

    preposition
    de um zu (final)

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de legen

    Inf
    V\inf

    substantive_fem
    de Feuer

    (unspecified)
    N.f:sg

    preposition
    de an (lok.)

    (unspecified)
    PREP

    demonstrative_pronoun
    de die [Artikel sg.f.]

    (unspecified)
    art:f.sg

    substantive_fem
    de Baum (mit fem. Artikel)

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de groß

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    verb_2-lit
    de wachsen

    Partcp.act.ngem.sgf
    V\ptcp.act.f.sg

de Feuer [---] gegen sie, um Feuer an den ((großen)), gedeihenden (?, oder: festen) Baum zu legen.

Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann (Textdatensatz erstellt: 05.09.2019, letzte Änderung: 04.11.2023)

Kommentare
  • šn scheint eine allgemeine Bezeichnung für „Baum“ zu sein. Gelegentlich erscheint es in Aufzählungen neben smw, das dann nichtverholzte Pflanzen bezeichnen dürfte. Die feminine Form šn.t, deutlich an Endung und femininem Artikel zu erkennen, scheint den Belegen nach eine Eigenheit von pTurin CGT 54051 zu sein; ein Beleg wie die Stele zur 1. Hethitischen Hochzeit Ramses’ II, Zeile 14 (s. TLA), wo šn nb.t steht, ist angesichts der Inkonsequenz des Quantifikators nb, der auch oft bei maskulinen Substantiven ein quadratfüllendes t bekommen und umgekehrt oft bei femininen Substantiven gerade ohne t geschrieben sein kann, kein zweifelsfreier Beleg außerhalb dieses Papyrus.
    Neben diesem šn.t des pTurin CGT 54051 gibt es noch ein anderes feminines Derivat von šn, nämlich šn.wy(t), das wohl im koptischen ϣⲛⲏ weiterlebt, Wb 4, 499.6 und Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 316. Dieses šn.wy(t) ist ein Kollektivum zu šn und bezeichnet die Plantage, wohl die Obstplantage oder den Obstgarten, da es im pHarris I, aus dem die einzigen neuägyptischen Belege kommen, neben kꜣm.w, dem „Weingarten“, genannt ist – dieselbe Kollokation von kꜣm.w und šn.t findet sich auch gelegentlich in demotischen Urkunden, etwa in pLouvre N 2409, Zeile 2, pKairo T 24/11/62/2 + 24/11/62/3, Zeile ZS, 9 oder pBM EA 10398, Zeile 2, s. die Belege im TLA. Das Wort šn.t des pTurin CGT 54051 ist jedoch ein davon zu unterscheidendes Wort und nicht nur eine Schreibvariante davon. Für eine Gleichsetzung spricht zwar, dass es trotz singularischem Artikel ebenfalls mit Pluralstrichen geschrieben ist, als wäre es ein Kollektivum; dagegen spricht allerdings, dass in Vso. 5,5 der Gott Re darunter sitzt (ḥmsi̯ ẖr=st), was von einem Baum gesagt werden kann, aber nicht von einer Plantage. Ein weiteres Gegenargument gegen diese Gleichsetzung ist, dass šn.t, im Gegensatz zum šn.wy(t) des pHarris I, nicht mit dem Haus klassifiziert ist, obwohl man das notfalls als Idiosynkrasie des Schreibers von pTurin CGT 54051 hätte erklären können.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 19.09.2019, letzte Revision: 11.10.2019

  • Gardiner, DZA 50.143.720 liest den Satzanfang: „[Ich bringe??] Feuer“. Roccati, Magica Taurinensia, 74 und 168 ergänzt in der Lücke explizit rḏi̯.t und übersetzt: „al quale è stato posto fuoco“. Beide Ergänzungsvorschläge beruhen sicher auf Vso. 4,5 und v.a. auf 5,6, wo der Anfang des Spruches fast identisch ist und der hierzu parallele Satz lautet: r rḏi̯ ḫ.t r tꜣ šn.w(t) ꜥꜣ.t: „um Feuer an den großen Baum zu legen“. Die Zeichenreste hinter der Abbruchkante, speziell der Bogen vor dem t, passen aber nicht zu rḏi̯.t.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 19.09.2019, letzte Revision: 19.09.2019

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBkCSANBWWnHCkWRrtvSMVi2TW8
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSANBWWnHCkWRrtvSMVi2TW8

Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Satz ID IBkCSANBWWnHCkWRrtvSMVi2TW8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSANBWWnHCkWRrtvSMVi2TW8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSANBWWnHCkWRrtvSMVi2TW8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)