Satz ID ICAAcSQ5Pd1IvUxdnTDDG4z2kx8


Spruch 6

Spruch 6 rto 23 rs zp 2 jr.t Ḥr.w



    Spruch 6

    Spruch 6
     
     

     
     




    rto 23
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de aufwachen

    Imp.sg
    V\imp.sg

    substantive_masc
    de Mal

    (unspecified)
    N.m:sg

    cardinal
    de [Kardinalzahl (ganze Zahlen und Brüche) in Ziffernschreibung]

    (unspecified)
    NUM.card

    substantive_fem
    de Auge (einer Gottheit)

    Noun.sg.stc
    N.f:sg:stc

    gods_name
    de Horus

    (unspecified)
    DIVN

de Erwache, erwache, (o) Horusauge!

Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Kay Christine Klinger (Textdatensatz erstellt: 11.03.2020, letzte Änderung: 27.10.2023)

Kommentare
  • Literatur zu Spruch 6:

    - http://papyri.museoegizio.it/!570 [*P]
    - A. Roccati, Papiro Ieratico N. 54003. Estratti magici e rituali del Primo Medio Regno, Catalogo del Museo Egizio di Torino. Seria Prima- Monumenti e Testi 2 (Torino 1970), 29-30 und Falttafel [P,*T,*U,*Ü,*K]

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 26.09.2023, letzte Revision: 26.09.2023

  • rs ist, außer mit seinem üblichen Klassifikator Gardiner Sign-list T13 (bzw. U40, das gelegentlich für T13 eintreten kann), noch mit einem weiteren Zeichen klassifiziert, das Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, auf seiner Falttafel als Tierfell, Gardiner F27, wiedergibt. Tatsächlich gibt es in den Sargtexten Schreibungen von rs: „aufwachen, wach sein“ und rs.wt: „Wachsamkeit“ mit dem Tierfell (Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 286-287); und der Schreibungszettel DZA 26.050.410 zum Verb rs vermerkt mit Weni und Herchuf zwei Belege aus dem (späten) Alten Reich.
    Auf pTurin CGT 54003 kommt dasselbe Hieratogramm noch zwei weitere Male vor, nämlich in Vso. 7 als Klassifikator des Augenleidens ḥꜣtj (sekundär nachgetragen) sowie in Vso. 9 als Klassifikator von knḥ.w: „Finsternis“. In allen drei Fällen transliteriert es Roccati auf seiner Falttafel als Tierfell; er vermerkt aber immerhin bei ḥꜣtj auf S. 33, Anm. l eine gewisse Unsicherheit bei der Identifizierung. Seine Transliteration des Zeichens wurde von Goedicke, Paleography, 12b übernommen, s. dort auch ähnliche Formen in anderen Texten. Allerdings fragt sich, ob diese Identifizierung sicher ist. Könnte dieses Hieratogramm nicht auch der Nachthimmel sein, Gardiner Sign-list N2/N3? Bei Goedicke, a.a.O., 24a-b finden sich Formen von N2/3, die dem Hieratogramm des Turiner Papyrus durchaus ähnlich sehen. Jedenfalls ist der Nachthimmel der Standardklassifikator für knḥ.w: „Finsternis“, vgl. die Belege von Wb 5, 133.14 und den expliziten Hinweis von Hornung, in: ZÄS 86, 1961, 113. Das ḥꜣtj-Augenleiden ist bislang nur mit dem regnerischen Himmel (Gardiner Sign-list N4) klassifiziert belegt, s. MedWb 2, 584, und vgl. Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 311 für die ḥꜣtj: „cloudiness“. Das hier postulierte normale Nachtzeichen könnte jedoch ein hieratisches Substitut für den regnerischen Nachthimmel sein, zumal zu prüfen wäre, ob es überhaupt alt- und mittelhieratische Belege für letzteres Hieratogramm gibt – Goedicke, a.a.O., 24a-b kennt jedenfalls kein einziges Beispiel, und die frühesten von Möller, Paläographie I, Nr. 302 stammen aus den Hymnen auf das Diadem des Pharao und aus dem pEbers. Zumindest für ḥꜣtj wäre dieses Nachtzeichen ein sinnvollerer Klassifikator als das Tierfell. Für das Wortfeld rs: „aufwachen, wach sein, wachsam sein“ wiederum ist ein Nachthimmel als Klassifikator zwar nicht unbedingt selbsterklärend und naheliegend, aber doch näherliegend als ein Tierfell; eine MR-Schreibung von rs mit Nachthieroglyphe ist immerhin auf dem Schreibungszettel DZA 26.050.410 notiert. Die sicheren hieroglyphischen Schreibungen dieser Wortfamilie mit Tierfell könnten dann eine Neuinterpretation des hieratischen Zeichens sein. Wie eine Zwischenform auf dem Weg zu dieser Neuinterpretation wirken die Schreibungen der Nachthieroglyphe in zwei Inschriften der 1. Zwischenzeit, deren Formen dem Hieratogramm des Turiner Papyrus sehr ähnlich sind, s. Vandier, Moꜥalla, 186, Zeile II,δ,4 als Klassifikator von grḥ: „Nacht“ und Flinders Petrie, Dendereh 1898, Taf. 7A, links unten als Logogramm für grḥ (explizit als Form der Nachthieroglyphe zitiert von Fischer, Dendera in the Third Millennium, 179; NB: Roccati, a.a.O., 43, s.v. F27, verweist zwar auf Fischer, zieht aber nicht die Konsequenz für den Turiner Papyrus). Auf eine Ähnlichkeit der Hieroglyphe des Nachthimmels mit dem Tierfell „in alter Zeit“ weist auch schon Sethe, in: ZÄS 57, 1922, 30 hin; vgl. auch Sethe, in: ZÄS 58, 1923, 6 und Kees, in: ZÄS 59, 1924, 70.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 13.03.2020, letzte Revision: 05.01.2021

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Persistente ID: ICAAcSQ5Pd1IvUxdnTDDG4z2kx8
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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Kay Christine Klinger, Satz ID ICAAcSQ5Pd1IvUxdnTDDG4z2kx8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAcSQ5Pd1IvUxdnTDDG4z2kx8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAcSQ5Pd1IvUxdnTDDG4z2kx8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)