Satz ID ICEBE1Xoqch9zEbhiqCFIFszOf8
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jw=st (ḥr) rd j(w) bn jw=st šꜥd: Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 66 [53]) übersetzt hier “she will flourish unceasingly” und weist auf die Problematik hin, dass šꜥd als transitives Verbum normalerweise im Infinitiv verwendet wird. Ein Infinitiv macht an dieser Stelle allerdings inhaltlich keinen Sinn, da das Subjekt im negierten Umstandssatz ebenso wie im vorhergehenden affirmativen Umstandssatz deutlich mit „=st“ angegeben ist und sich daher auf die Amulett-Trägerin oder den Gunstbeweis ḥsw.t beziehen muss. Daher ist nur an ein Pseudopartizip zu denken, das bei transitiven Verben eine Handlung auch als vergangen bzw. abgeschlossen charakterisieren kann, s. Junge, Näg. Gr., 120; Satzinger, Late Egyptian Language, 93–94.
Eine direkte Parallele zu diesem Versprechen ist in den anderen Texten nicht belegt, aber interessant erscheint in diesem Zusammenhang ein Versprechen aus dem pLondon BM 10251 (L2), Rto. 89–90: jw=j (r) ḏi̯.t n=sst ḥz=st (m)-ḥr ⸢J⸣[mn] Mw.t Ḫns.w jw mn šꜥ=f „Ich werde für sie ihren Gunst(erweis) veranlassen vor Amun, Mut und Chons, ohne Unterbrechung (wörtl: wobei es sein (sc. Gunst(erweis)) Abschneiden/Abtrennen nicht gibt)“. Die Konstruktion im Umstandssatz ist durch den Ausdruck der Nichtexistenz eine gänzlich andere, aber zumindest teilen die beiden Aussagen die Tatsache, dass der Hauptsatz von einem Gunsterweis vor den Göttern Amun, Mut und Chons handelt, wobei in einem Nebensatz offenbar der Umstand eines Nicht-Aufhörens bzw. Nicht-Unterbrechens jeweils durch šꜥ bzw. šꜥd „schneiden/abtrennen“ (Wb 4, 415.13–416.10 bzw. 422.3–17) ausgedrückt ist, was eine für beide Verben ungewöhnliche Verwendung ist. Die Variante von L2 macht inhaltlich und auch syntaktisch keine Probleme, wenn man aufgrund der Schreibung von ḥz davon ausgeht, dass das Substantiv hier als maskulinum aufgefasst wurde. Man könnte in ihr also die ursprüngliche Variante vermuten. In der hier im vorliegenden Text vorkommenden Variante wäre demnach die Aussage möglicherweise durch den Einschub jw=st (ḥr) rd „wobei sie (die Amulettbesitzerin)/er (der Gunsterweis) dauern kann“ irgendwie durcheinander gekommen.
Persistente ID:
ICEBE1Xoqch9zEbhiqCFIFszOf8
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEBE1Xoqch9zEbhiqCFIFszOf8
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Satz ID ICEBE1Xoqch9zEbhiqCFIFszOf8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEBE1Xoqch9zEbhiqCFIFszOf8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEBE1Xoqch9zEbhiqCFIFszOf8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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