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fnn.y: Wohl mit fn: „schwach sein“, Wb 1, 576.10-12 zu verbinden, s. schon Sethe, Pyr. Übers., III, 225, Kommentar zu Pyr. § 666a, übernommen von Faulkner, Pyramid Texts, 125, Leitz, in: Or. N.S. 65 (4), 1996, 426 und LGG III, 191c. Dagegen hält Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 137-138 diese Ableitung nicht für überzeugend, sondern schlägt eine Verbindung mit fnṯ: „Wurm, Schlange“ (Wb 1, 577.5-7) vor, das „parfois“ auch nur fn geschrieben sei. Tatsächlich ist diese Schreibung aber nicht „parfois“, sondern nur in der einen, von Meyrat genannten Stelle pAnastasi IV, 13,7 belegt. Hierbei könnte es sich daher um einen Individualfehler handeln: Vielleicht hat das inzwischen zu einem t entpalatalisierte ṯ dazu geführt, dass der Schreiber das Wort für ein Femininum *fn.t gehalten und das t unterschlagen hat. Jedenfalls hat das Wort fnṯ regulär seinen abschließenden Dental nie verloren, noch im Koptischen lautet es ϥⲛⲧ, s. Wb, ebd. und Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 345. Ebenfalls unwahrscheinlich ist Meyrats Idee, das Wort mit pnꜥnꜥ (sic, nicht pnnꜥnꜥ): „sich mehrmals umdrehen“ zu verbinden. Interessant ist sein zusätzlicher Verweis auf eine arabische Wurzel fnn und ein Wort ʾufnūn, vgl. den von Meyrat herangezogenen Kazimirski, Dictionnaire Arabe-Français, Bd. 2, 636.
Die Vorschläge von Takácz, Etymological Dictionary 2, 571, es mit Wörtern der Bedeutung „sorcery, fortune-telling, magic“ bzw. „magic power“ zu verbinden, sind abzulehnen, weil die von Wb 1, 576.14 für fnnwj gegebene Definition „Zauberwort“, das Takácz offenbar als Tertium comparationis heranzieht, keine Übersetzung, sondern nur eine Kontextbeschreibung ist.
ṯnn.y hat bereits Sethe, Pyr. Übers., III, 225, Kommentar zu Pyr. § 666a von ṯni̯: „erheben“ u.ä., Wb 5, 374.1-375.28 abgeleitet. Dem folgen Faulkner, Pyramid Texts, 125, Leitz, in: Or. N.S. 65 (4), 1996, 426 und Allen, Pyramid Texts, 88, ebenso LGG VII, 472a. Dagegen erwägt Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 138-139 eine Verbindung mit einer semitischen Bezeichnung für eine „serpent de mer“ vor, die im ugaritischen als tan und tnn, im arabischen tinnīn u.a. belegt sei.
fnn.y ṯnn.y: Das gemeinsame Vorkommen dieser beider Wörter dient zweifellos der Lautmalerei; die Wiederholung ist typisch für Anrufungen im magisch-religiösen Bereich. Sethe, Pyr. Übers., III, 225, Kommentar zu Pyr. § 666a vermutet, dass mit den beiden Entitäten Hu und Sia als Begleiter des Sonnengottes gemeint sein könnten, den er wiederum hinter dem „Gott“ in § 666b, beim „mtj-Strick des Gottes“ erkennt. Aufgrund der Verbindung mit einem Strick denkt Leitz, in: Or. N.S. 65 (4), 1996, 427 eher an die Schlangen, die die Sonnenbarke ziehen. Während die Entitäten in PT 378 im Dual stehen: fnn.wy und ṯnn.wy, vgl. auch das sich darauf beziehende jrr.wy, ist die Schreibung mit Doppelschilfblatt in pRamesseum XVI keine übliche Dualschreibung.
Nach der Anrufung der beiden Entitäten fährt PT 378 fort mit: jrr.wy mtj nṯr zꜣu̯ Ttj zꜣ=f ṯn: „die ihr den mtj-Strick des Gottes bildet: Schützt Teti, damit er euch schützt!“, s. Sethe, Pyr., I, 365 und Leitz, in: Or. N.S. 65 (4), 1996, 426. Was der mtj-Strick ist, ist unklar. Sethe, Pyr. Übers., III, 226, Kommentar zu 666b vermutet dahinter eine Bezeichnung eines magischen Schutzknotens Allen, Pyramid Texts, 95, Anm. 35 denkt an eine Metapher für mt: „Penis“; allerdings ist die Bedeutung von mt als Penis unsicher, s. https://sae.saw-leipzig.de/de/glossar/kauens.
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