Satz ID ICIBRaWmspKL4E7vjyvPUdls3m8
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smw.t: Eine Gruppe von Frauen, unsichere Bedeutung. Das Wort ist 𓇐𓅓𓅱𓏏𓁐𓏥 geschrieben; da der Papyrus sonst, soweit erhalten, nie innerhalb eines Wortes umbricht, ist das Wort wohl tatsächlich ohne komplementierendes s am Anfang geschrieben worden, das man andernfalls am Ende der vorherigen Zeile postulieren könnte. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 109 und 124 übersetzt mit „les pleureuses“ und verweist auf LGG VI, 307b – genauer gesagt meint er, nach seinen darauf aufbauenden Literaturangaben zu schließen, das Lemma von 307b-c (zusätzlich klassifiziert einmal mit A90, einem stehenden, vornübergebeugten Mann, dem etwas aus dem Kopf herauskommt [= CT IV, 2a], und einmal mit dem Äquivalent B77, einer vornübergebeugten Frau, der etwas aus dem Kopf herauskommt [= pRamesseum VI, Kol. 129, Gardiner, in: RdÉ 11, 1957, 53 und Taf. 4]). Borghouts, pLeiden I 348, 75 vermutet in der in LGG VI, 307b-c genannten Personengruppe ein Substantiv ähnlicher Bedeutung wie sꜣm.t, „probably meaning ‚locked women‘“, womit er die Haartracht von trauernden Frauen im Sinn hat. Was in den beiden Belegen den Personen aus dem Kopf kommt, interpretiert Borghouts als Haarsträhne (in Anlehnung an den von ihm genannten Kaplony, Kleine Beiträge, 68). Grimal/Hallof/van der Plas, Hieroglyphica, 2 A – 14 scheinen dagegen A90 eher als Mann mit Blutstrom aus dem Kopf zu interpretieren, da sie das Zeichen, wie auch die Variante A90C, zwischen gefesselten Männern einsortieren.
Den Beleg in CT IV, 2a übersetzt Barguet, Textes des sarcophages, 457 eben mit „les pleureuses“, worauf wohl Meyrats Übersetzung von pRamesseum XVI basiert; FECT I, 203 lässt die Stelle unübersetzt. Anders übersetzt sie Yoyotte, in: EPHE 76, 1968-1969, 117, nämlich mit „les soigneuses (funéraires)“, und er führt weitere Titel mit vielleicht ähnlicher Bedeutung an. Auch er nennt Kol. 129 von pRamesseum VI als weiteren Beleg. Die von ihm vorgeschlagene Übersetzung erinnert an die etwas anders geschriebenen sm.w-Skr von pRamesseum VI, Kol. 56, die Gardiner, a.a.O., 49 (ohne Querverweis auf die sm.wt von Kol. 129) mit „Tenders of Sokar“ übersetzt und dafür auf Wb 4, 120.11-13 (sm: „für jmd. sorgen, jmd. Gutes tun“) verweist. LGG VI, 307b hat ebenfalls diese Personengruppe mit Verweis auf Gardiner als von den smw.t getrennte Entität aufgenommen und mit „Die für Sokar sorgen“ übersetzt.
Das Gemeinsame dieser Gruppen ist, dass sie mit dem Gott Sobek assoziiert werden und als eine Art Konkubinen dieses Gottes erscheinen. Während Borghouts, a.a.O., den Fokus auf das Moment des Trauerns legt, vermutet Yoyotte eine Anspielung auf ein „rite érotico-funèbre“ bzw. eine Theogamie (a.a.O., 118); auch Zecchi, in: SEP 1, 2004, 150 sieht den Hauptzweck dieser anonymen Frauengruppe darin, „[to] appease the sexual appetite of the god“.
zb[_]: Meyrat liest an der Abbruchkante jꜣb (𓋁). Dagegen J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022): „Statt iAb eher r sb.t[w]; das Zeichen ist eher O35 als iAb, dahinter entweder t oder Fuß eines b.“
Persistente ID:
ICIBRaWmspKL4E7vjyvPUdls3m8
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRaWmspKL4E7vjyvPUdls3m8
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID ICIBRaWmspKL4E7vjyvPUdls3m8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRaWmspKL4E7vjyvPUdls3m8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRaWmspKL4E7vjyvPUdls3m8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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