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Recto vom oberen Teil des Papyrus ist nur ein kleines Fragment aus der Mitte der ersten Zeile erhalten, das nicht direkt anpasst

Recto vom oberen Teil des Papyrus ist nur ein kleines Fragment aus der Mitte der ersten Zeile erhalten, das nicht direkt anpasst Rto. Frgm. 1a [ḏd] [Ḫns.w]-pꜣ-ẖrd [⸮pꜣ?] [⸮nṯr-ꜥꜣ?]



    Recto

    Recto
     
     

     
     


    vom oberen Teil des Papyrus ist nur ein kleines Fragment aus der Mitte der ersten Zeile erhalten, das nicht direkt anpasst

    vom oberen Teil des Papyrus ist nur ein kleines Fragment aus der Mitte der ersten Zeile erhalten, das nicht direkt anpasst
     
     

     
     




    Rto. Frgm. 1a
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de
    sagen

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    gods_name
    de
    Chons, das Kind

    (unspecified)
    DIVN

    demonstrative_pronoun
    de
    der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    epith_god
    de
    der große lebende Gott

    (unspecified)
    DIVN
de
(Recto) (Rto. Frgm. 1a) [Es hat Chons], das Kind, [der große Gott, gesprochen];
مؤلف (مؤلفون): Anke Blöbaum؛ مع مساهمات من قبل: Svenja Damm ؛ (تم إنشاء ملف النص: ٢٠٢٣/١١/١٦، آخر تغييرات: ٢٠٢٤/٠٩/٢٦)

تعليقات
  • Anmerkung:
    Der Papyrus ist in der Hauptsache nur auf einer Seite (Recto) beschrieben. Es handelt sich um die Seite, auf der die vertikalen Fasern oben liegen. Der Papyrus ist unvollständig auf Karton aufgezogen (Kaplony-Heckel, in: VOH 19.III, 32 [44]). Auf der anderen Seite (Verso) befindet sich lediglich eine Zeile, die vermutlich den Namen des Orakelbesitzers enthalten dürfte (ebd.).
    Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Recto“ bezeichnet wird, bei der die vertikalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten, Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Faserverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. „protocollon“ zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um eine „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    كاتب التعليق: Anke Blöbaum

  • Rto. Frgm. 1a: Auf dem Museumsfoto (Fischer-Elfert, Magika Hieratika, 95, Taf. II) ist über dem Papyrus noch ein kleines Fragment platziert, das weder in der Erstbearbeitung noch in den dazu erschienenen Rezensionen in die Transkription bzw. die Übersetzung miteinbezogen wurde. Fischer-Elfert (Magika Hieratika, 87), geht davon aus, dass die erste (nur im unteren Bereich erhaltene) Zeile des Hauptteils nicht den Beginn des Textes darstellt, denn in der Übersetzung wird deutlich, dass vor der Nennung der Göttin Mut noch ein weiterer Gott genannt gewesen sein dürfte, der entsprechend der Überschrift in der Publikation („Ein Orakeldekret von Amun, Mut und Chons zugunsten eines Djedchonsefanch, Sohnes einer My“, ebd. 82) als Amun zu identifizieren sein könnte. Die Zeilenzählung in der Bearbeitung beginnt allerdings – ohne Berücksichtigung des Fragments – bei dem Hauptteil mit eins. In dieser ersten Zeile des Hauptteils ist für die Nennung eines weiteren Gottes vor dem Namen der Mut jedoch kein Platz vorhanden, worauf auch Müller (in: LingAeg 23, 2015, 333) hingewiesen hat. Zu dem Fragment bemerkt Müller (ebd.) lediglich, dass es nicht in der Transkription enthalten und seine Einordung fraglich sei.
    Dieses Fragment zeigt uns allerdings, dass tatsächlich noch ein weiterer Gott vor Mut genannt worden sein muss. Das Fragment lässt sich anhand des Faserverlaufs etwa in der Mitte oberhalb des Hauptteils platzieren. Eine direkte Verbindung gibt es nicht. Die Reste der ersten Zeile auf dem Hauptteil machen deutlich, dass es sich um die Präsentation der orakelgebenden Gottheiten handelt. Genannt ist unmissverständlich die Göttin Mut (s. Kommentar zum nächsten Satz) mit den Epitheta wr.t und nb.t Jšr.w. Daran anschließend wird Chons von Theben-Neferhotep genannt. Diese Gottheiten sind auch am Schluss des Textes (Z. 59–63) nochmals als orakelgebende Götter ausdrücklich genannt. Dort wird allerdings auch noch Chons, das Kind, der große Gott (Z. 62–63) genannt. Es ist also davon auszugehen, dass auch dieser Gott in der Einführung genannt sein sollte. Und tatsächlich ist auf dem Fragment pꜣ ẖrd mit folgendem Götterklassifikator (G7) zu lesen. Das Zeichen A17 (sitzendes Kind) ist oben etwas beschädigt und daher nicht ganz deutlich, doch ein Vergleich mit Schreibung und Duktus in Zeile 63 ist eindeutig. Die Platzierung nach dem Faserverlauf erlaubt eine Ergänzung von ḏd sowie Ḫns.w zu Beginn der Zeile (ein kleiner Rest von G7 ist vor pꜣ erhalten) sowie entsprechend der Zeile 63 von pꜣ nṯr-ꜥꜣ am Ende der Zeile. Da am Ende des Textes keine weiteren Götter genannt sind, ist davon auszugehen, dass hiermit auch die Einführung der orakelgebenden Götter vollständig ist. Somit können wir mit dem kleinen Fragment den ursprünglichen Textbeginn rekonstruieren.
    Um ein einheitliches Zitieren der Bearbeitungen zu gewährleisten, wird im Folgenden die von Fischer-Elfert gewählte Zeilennummerierung beibehalten. Die hiermit rekonstruierte ursprüngliche erste Zeile wird als „Rto. Frgm. Z. 1a“ bezeichnet.

    كاتب التعليق: Anke Blöbaum

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(الاقتباس المختصر)
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