Satz ID ICUAcTDtOjaKhU1fks4cWpzfpk4
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Die Erwähnung der „Schakale beim Ziehen der Barke“ spielt auf ein Mythologem des Sonnenlaufs an, das sich sowohl textlich als auch bildlich in verschiedenen religiösen Kompositionen findet: Die Sonnenbarke muss zur Fortbewegung von diversen jenseitigen Wesenheiten gezogen bzw. „getreidelt“ werden, u. a. von Schakalen (vgl. Heerma van Voss 1955, 127; Derchain 1962, 262-263). Textliche Verweise auf dieses Mythologem sind z. B. ein Sonnenhymnus auf der Berliner Stele des Ramose (ÄMB 7306, Neues Reich), Z. 19-21: „die Schakale sind versammelt am Schleppseil, sie ziehen dich, und dein Herz ist weit, zu deinem Untergang (im) Lichtland des Westbergs“ (zitiert nach Assmann 1999, 161), ein Hymnus an den Sonnengott im Grab des Tjanefer (TT 158, Neues Reich), Z. 15-16: „Die Schakale, sie ermüden nicht, ihre Arme sind am Bug deiner Barke“ (zitiert nach Assmann 1999, 259) oder der „magische“ Papyrus Harris (P. Harris 501 = P. BM EA 10042, Neues Reich), rto., Kol. 5, Z. 4-5: „die Mannschaft der Schakale empfängt dich, die deine Barke treideln im verborgenen Gebirge“ (zitiert nach https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/QXM2JDCB3FGTDNWUFL7QLXGSWE/sentences, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 19.11.2024)). Bildliche Darstellungen dieser Szene finden sich etwa im Grab Ramses' VI. (KV 9, sog. „Buch von der Nacht“ s. Piankoff – Rambova 1954, Taf. 150-152) oder in einer Vignette des Amduat-Papyrus der Dirpu (P. Kairo 92 = S.R.VII.10257, ed. Piankoff – Rambova 1957, 84-87 und Nr. 6, Dritte Zwischenzeit).
Intention der Aussage ist wohl die Betonung der Leichtigkeit und „Folgerichtigkeit“ der Spielführung des Ego: Statt von seinen Fingern gesteuert zu werden, ist es vielmehr so, dass die sieben Spielsteine („im guten) Wind“) die Finger nach sich ziehen, wie dies in mythischer Präzedenz die Schakale mit der Sonnenbarke tun. Möglicherweise liegt ein implizites Wortspiel zwischen den z{j}ꜣb.w „Schakalen“ und den jbꜣ.w „Spielsteinen“ (der Siebenzahl) vor, die mit ihnen verglichen werden.
Persistente ID:
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https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICUAcTDtOjaKhU1fks4cWpzfpk4
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Johannes Jüngling, unter Mitarbeit von Peter Dils, Satz ID ICUAcTDtOjaKhU1fks4cWpzfpk4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICUAcTDtOjaKhU1fks4cWpzfpk4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 20, Web-App-Version 2.3.2, 31.10.2025, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICUAcTDtOjaKhU1fks4cWpzfpk4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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