Satz ID XWOJTF3YO5CPDFGZYY4FOW5FF4
⸢pst⸣ 1Q jt-mḥ.j ___ ⸢⸮m(j)m(j)?⸣ Rest der Kolumne zerstört
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pst: Schreibung für psḏ „Schote, Hülse“ (Wb 1, 558.7-8; Westendorf, Handbuch Medizin, 500; Germer, Handbuch, 72-73). Häufig innerlich gegen Schmerzstoffe angewendet, daher teils als Bilsenkraut gedeutet, teils aber auch wegen dessen narkotisierender Wirkung abgelehnt (DrogWb 206-207). Charpentier, Recueil, 304 sowie Westendorf, in: GM 155, 1998, 109-112 und Westendorf, Handbuch Medizin, 500 deuten psḏ als Hülse oder Schote, da in einigen Texten von „den beiden Seiten“ der psḏ die Rede ist. Die Deutung ist allerdings unsicher und nicht belegbar, zumal psḏ nie mit einem pflanzlichen Klassifikator geschrieben ist (hierzu Germer, Handbuch, 73). Nach Germer, Arzneimittelpflanzen, 271-275 daher eventuell kein pflanzliches Produkt, sondern eine verarbeitete Substanz. Die Auflistung mit anderen Pflanzen (z.B. unten in pRam IV C9 neben Johannisbrot(?), Bohne, Pinienkern(?), Kügelchen von Wacholder) scheint allerdings für eine Pflanze zu sprechen.
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mjmj: Erhalten sind nur Zeichenreste sowie als Klassifikatoren Gardiner Sign List M2 und Z2. Barns, Five Ramesseum Papyri, Taf. 17 bietet keine Rekonstruktion an; die bei Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 12 in der Fotographie wiedergegebenen Zeichenreste lassen sich als zwei Eulen (G17) deuten, so dass die Lesung als mjmj-Getreide möglich ist. Zwar ist mjmj nicht mit M2 als Klassifikator bezeugt (vgl. Belege im DZA sowie Schreibungen in DrogWb 220), in der Verbindung mit dem vorgenannten jt-mḥ.j „unterägyptische Gerste“ erscheint mjmj dagegen plausibel. Sollte die Lesung m(j)m(j) stimmen, dann bleiben noch Spuren von zwei horizontalen Zeichen zwischen jt-mḥj und mjmj zu erklären.
mjmj ist nach Ausweis der Klassifikatoren (U9/U10) eine Getreideart (Germer, Arzneimittelpflanzen, 275-280; Germer, Handbuch 76-78), die nicht nur in der Medizin, sondern auch als Nahrungsmittel verwendet wird. Eine teils vertretene Deutung als Kümmel wird von Keimer, Gartenpflanzen, 149 und Germer, Handbuch, 76-78 abgelehnt. Ebenso kann es sich nach Germer, Handbuch, 76-78 nicht um Hirse handeln. Nach Westendorf, Handbuch Medizin, 500 wäre eine Deutung als Durrah möglich.
Persistente ID:
XWOJTF3YO5CPDFGZYY4FOW5FF4
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/XWOJTF3YO5CPDFGZYY4FOW5FF4
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Gunnar Sperveslage, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID XWOJTF3YO5CPDFGZYY4FOW5FF4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/XWOJTF3YO5CPDFGZYY4FOW5FF4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/XWOJTF3YO5CPDFGZYY4FOW5FF4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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