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- ṯꜣ ist im medizinischen Kontext auch als Klümpchen und in der Verbindung mit dem Wort ḥḏ: "Zwiebel/Knoblauch" als Bestandteil dieser Pflanze anzutreffen, vielleicht: "Knolle" oder "Zehe". Das Pflanzen-Determinativ M2 weist ebenfalls darauf hin, dass es sich um ein pflanzliches Produkt handelt. Wb schreibt: „von den kleinen Zwiebeln des Knoblauchs“ (Wb 5, 342.1).
- ḥḏ beschreibt wortwörtlich eine helle (Gemüse)pflanze und kommt in den medizinischen Anweisungen sehr häufig zur Anwendung (Bardinet, Papyrus médicaux, 244). Während Loret die Pflanze als "Zwiebel" (Allium cepa) identifiziert, gibt das Wörterbuch daneben auch die Übersetzung als "Knoblauch" (Allium sativum) an (Wb 3, 212.5–9). Zur Bedeutung und Verwendung von Zwiebel und Knoblauch im Alten Ägypten, siehe: Germer, Flora, 192 und 195. Der medizinisch verwendete Teil der Pflanze – die Knoblauchzwiebel – besteht aus 6–10 Zehen, die von einer weißen Hülle umschlossen sind. Der Körper einer Zwiebel ist von einer rot-bräunlichen Zwiebelschale umgeben, und weist rötlich-weißes Zwiebelfleisch auf. Laut Keimer wird daran eindeutig die Verbindung zwischen ḥḏ (weiß) und ḥḏ.w (Zwiebel) ersichtlich (Keimer, Gartenpflanzen, 56). Jedoch könnte in diesem Zusammenhang auch die weiße Hülle des Knoblauchs als namensgebend angeführt werden, weshalb dieser Aspekt nicht als Identifizierungsmerkmal herangezogen werden sollte. Keimer weist außerdem darauf hin, dass die ägyptische Schreibung für Knoblauch ḫṯn lautet und sich bis ins Koptische ϢϪΗΝ tradiert hat (Keimer, Gartenpflanzen, 60–61).
- Ein Vergleich zu Kah 28 (Grundriß der Medizin V, 469) zeigt, dass das Medizinalprodukt in den Bauch (ẖ.t) eingeführt werden sollte: rḏi̯.ḫr=k ṯꜣ n,j ̣ḥḏ.w […] m ẖ.t […] f: "Du sollst eine Knoblauchzehe […] in den Bauch […] geben". Aufgrund der Verwendung der Präposition m und weil rḏi̯ NN m ẖ.t nach Wb 2, 466.28 als Umschreibung für „Speisen in den Mund stecken“ dient, vermutet Westendorf, Handbuch Medizin, 434, Anm. 768, dass der Knoblauch durch orale Verabreichung in den Bauch gelangte. Westendorf verweist aber auch auf die Variante einer vaginalen Einführung und schließt sich damit Bardinets Deutung an (Papyrus médicaux, 224): „La méthode préconisée dans le même but par Kah. 28 (var. Carlsberg IV) utilise une gousse d’ail, placée dans le vagin, et dont l’odeur doit se retrouver dans la bouche.“ an. Der Papyrus Carlsberg verwendet das Wort jwf anstelle von ẖ.t, welches als Umschreibung des weiblichen Genitals dient (siehe MedWb, 31). Aus diesem Grund ist eine vaginale Verabreichung, etwa vergleichbar mit einem Zäpfchen, anzunehmen. -
jwf=s: Laut MedWb, 31 stellt das Wort jwf: "Leib, Fleisch" einen Euphemismus der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane (Vulva) dar. Vaginale Verabreichungen sind dementsprechend aus medizinischen Texten häufiger bekannt, so etwa in Form von Eingüssen (wḏḥ m jwf=s), Applikationen (rḏi̯ m jwf=s) und Beräucherungen (kꜣp).
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(Full citation)Anne Herzberg, with contributions by Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID 4DCW273JSRC3TASF3FWGIFMHMU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/4DCW273JSRC3TASF3FWGIFMHMU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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