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Lesung mit Roccati, Magica Taurinensia, 35. Auf dem Turiner Foto sind nur noch wenige Zeichenreste erkennbar: Das nn ist sicher. Auch r(m)ṯ.w ist relativ sicher. Der von Roccati als obere Linie des ṯ gelesene Zeichenrest dürfte allerdings eher die untere Linie des r sein, und die obere Linie des ṯ wird fast komplett in der kreuzförmigen Zerstörung gelegen haben, an deren oberer Abbruchkante möglicherweise noch zwei winzige schwarze Tintenreste davon erkennbar sind. Statt des einfachen Mannes über Pluralstrichen ist nach den Zeichenresten vielleicht Mann + Frau über Pluralstrichen zu lesen. Von Roccatis pw ist die w-Schleife relativ sicher; davor ist jedoch auffällig, dass am unteren Zeilenrand zwar die Reste dreier senkrechter Striche erkennbar sind, wie bei einem p zu erwarten ist, dass aber der Querstrich fehlt.
Die Frage ist, wie dieser Satz inhaltlich zu verstehen ist. Zur diskutablen Übersetzung des Begriffes rmṯ vgl. generell die Auseinandersetzung mit älterer Literatur durch Moers, in: Felber, Feinde und Aufrührer, 223-282. Nach seinen Ergebnissen könnte man behaupten, die im vorigen Satz genannten Männer und Frauen wären, da sie keine rmṯ.w seien, keine „Personen“ im gesellschaftlichen Sinne. Wollte man mit der traditionell ägyptologischen Interpretation operieren, die in rmṯ.w ein Synonym für „Ägypter“ als den einzig wahren Menschen sieht (was allerdings von Moers mit schlagkräftigen Argumenten entwertet wurde), könnte man unter den genannten Männern und Frauen Nichtägypter verstehen. Interessant könnte auch Moers’ Beobachtung sein (S. 244), dass im „Buch von der Nacht“, einem der ramessidenzeitlichen Unterweltsbücher, die rmṯ.w als Personengruppe neben mehreren als sbj.w: „Frevler“ bezeichneten Gruppen stehen. Sollten die im vorigen Satz genannten Männer und Frauen, da sie „keine rmṯ.w“ sind, also noch zu den sbj.w: „Frevlern“ drei Zeilen zuvor gehören? Insgesamt ist aber die Passage aufgrund der Zerstörungen und Unsicherheiten in der Lesung viel zu unsicher, als dass sich wirklich Aussagen darüber treffen ließen, was gemeint ist.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Johannes Jüngling, Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID 5DDS6NKOWRGI7J2MJ2JPONCELA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/5DDS6NKOWRGI7J2MJ2JPONCELA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/5DDS6NKOWRGI7J2MJ2JPONCELA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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