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Die Bedeutung von ḥꜣy.t in diesem Kontext ist unklar, vor allem, weil nicht eindeutig ist, um was für eine Wortart es sich handelt. Im MedWb 582 wird darüber gesagt: „Es bleibt unklar, ob eine Verbindung sḏr.t-ḥꜣj.t vorliegt (so Äg.W.B. III 15,18 ‚vom unruhigen Schlaf‘), oder ob sḏr hier das Verbum der Krankheitsbeseitigung ist“. Der Eintrag verweist nur auf diese Quelle und gibt keinen Übersetzungsvorschlag, sondern nur: „[eine Krankheit]“.
Eine Möglichkeit wäre es, ḥꜣy.t als eine Herleitung des Verbs ḥꜣi̯: „klagen/beklagen“ (Wb 3, 6-7) zu verstehen, und zwar als Partizip. Allerdings wäre wegen der Endung .yt nur ein passives Partizip möglich. Im Kontext ergäbe diese Lesung jedoch keinen Sinn: „der beklagte Schlaf(?)“.
Eine weitere Möglichkeit wäre, ḥꜣy.t als eine Verschreibung des Substantivs ḥꜣꜥj.t „Aufruhr“ anzusehen (Wb 3, 30.1-2, vgl. Wb 3, 15.17). Wenn das Wort tatsächlich ein Substantiv wäre, würde hier definitiv ein direkter Genitiv zum sḏr.t vorliegen, das dann passender mit „Nachtlager“ o.ä. zu übersetzen wäre als „Schlaf“: „Nachtlager des Aufruhrs“.
Eine letzte Möglichkeit für ḥꜣy.t wäre eine Interpretation als ḥꜣy.tj-Dämon, der im Plural im Sargtext-Spruch 150 (CT II, 254p) und im Sargtext-Spruch 476 (CT VI, 33f) belegt ist (s. Hannig, Wörterbuch II, Lemma 19359, ḥꜣy.tjw-Dämon). Allerdings ist der Klassifikator in beiden Sargtext-Fällen A40 und nicht Z6, wie hier.
Klar ist nur, dass irgendein Krankheitsphänomen vorliegt. Wir bevorzugen die Option, sḏr.t ḥꜣy.t als „Nachtlager des Aufruhrs“ oder „Nachtlager des ḥꜣy.tj-Dämons“ zu lesen, was unruhigen Schlaf als Symptom aufweisen könnte, aber nicht müsste.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Göttinger Medizinprojekt, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Melanie Glöckner, Lutz Popko, Lisa Augner, Mareike Göhmann, Eike Willenbockel, Anja Roß, Jan-Malte Ziegenbein, Camilla Di Biase-Dyson, Johannes Jüngling, Sven Philippi, Peter Dils, Billy Böhm, Daniel A. Werning, Token ID EIYTS46REFD5BDIYA4HE3QPECI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/EIYTS46REFD5BDIYA4HE3QPECI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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