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Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 192 hat diesen Satz mit „weil“ als Nebensatz an den vorigen angeschlossen, in DigitalHeka, Version von 2006 = TLA, 15. Aktualisierung, 31. Oktober 2014 hat sie den Satz als Hauptsatz analysiert.
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ṯtf bezeichnet das Ausgießen einer Flüssigkeit, Objekt ist meist die Flüssigkeit; nur einmal erscheint der Mund, d.h. der Behälter, als Objekt (DZA 31.311.640). Die genaue Bedeutung an der vorliegenden Stelle ist diskutabel. Posener vermutet „salir, barbouiller“ (Brief an Roccati vom 30.06.1969, Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, 26, Anm. c). Roccati übernimmt diesen Vorschlag: „Ho bagnato i tuoi scalpelli“. Vergleichbar auch Osing, in: Fs Kákosy, 473 („Ich habe deine ‚Pflöcke‘ (= Zähne) übergossen“), Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, 54 („Ich habe deine Pflöcke (= Zähne) (...) übergossen“). und Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 192 („weil ich deine Fangzähne eingegossen habe). Alle diese Übersetzungen gehen davon aus, dass die Zähne der Schlange mit Lehm beschmiert oder sogar darin „eingegossen“ und damit unschädlich gemacht werden. In dem Fall ist der Lehm quasi das affizierte Objekt von ṯtf: Er ist das, was gegossen wird (nämlich über die Zähne).
Borghouts, Mag. Texts, 91 versteht ṯtf dagegen eher im übertragenen Sinn und macht die magischen Bücher nicht nur zum grammatischen Objekt, sondern auch zum affizierten Objekt: „I have scattered (ṯtf) your books“. Bei dieser Übersetzung ist unklar, wie er das direkt anschließende „with this clay of Isis“ interpretiert. Welche Funktion hat bei seiner Interpretation von ṯtf der Lehm der Isis? Waraksa, Female Figurines, 134-135 mit Anm. 605 („I have poured out your magical books“) verwendet für ṯtf die vermutliche Grundbedeutung „ausgießen“; aber da sie in der Übersetzung von mḏꜣ.t Borghouts folgt, bleibt bei ihr „the exact sense of the verb (...) elusive“ (Anm. 605). Sie vermutet, dass ṯtf mit Roccati vielleicht „I have wet“ oder „I have drenched“ heißen könnte und hält auch eine Bedeutung „overflowed“ für möglich. -
mḏꜣ.t: Posener, in einem Brief an Roccati vom 30.06.1969, vermutet hierin das Wort für „Meißel“ (Wb 2, 188.6-10) als Metapher für die Zähne der Schlange, was Roccati als „scalpelli“ übernimmt (Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, 26 mit Anmerkung c). Dieser Idee folgt prinzipiell auch Osing, in: Fs Kákosy, 473 und 474, Anm. b), der aber nicht an das Wort für „Meißel“, sondern an „Holzpflock“ denkt, weil in den Sargtexten einmal die mḏꜣ.t-Pflöcke eines Vogelnetzes mit den Zähnen des Osiris verglichen werden. Dem folgen Eschweiler, Bildzauber, 221-222, Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, 54 und Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 192.
Borghouts, Mag. Texts, 91 und 111, Anm. 311 vermutet dagegen, dass der Schlange hier die Verwendung von „magical books“ unterstellt wird. Dieser Idee folgt Waraksa, Female Figurines, 134-135 mit Anm. 606. Den Vorschlag Poseners und Osings zweifelt sie an, weil in pTurin CGT 54003 der für das Wort „Meißel“ typische Metallklassifikator fehlen würde und dieses Wort erst im Totenbuch, also später als pTurin CGT 54003, mit der Buchrolle geschrieben wurde. Sie übersieht allerdings, dass Osing Poseners ursprüngliche Idee „Meißel“ zum „Holzfplock“ modifiziert hatte; und dieses Wort kann nach Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 194 in den Sargtexten tatsächlich, wie in pTurin CGT 54003, mit der Buchrolle und ohne spezifischen Klassifikator geschrieben werden. Das macht Osings Idee sehr plausibel, zumal man sich fragt, was man sich andernfalls unter magischen Büchern vorzustellen habe, die mit dem Ton der Isis verstreut (Borghouts) oder ausgeschüttet (Waraksa) worden sind. Man könnte allenfalls auf die Aufforderung der Pyramidentexte verweisen, nach denen ein Schreiber seine Schreibgeräte, u.a. auch Papyrusollen, zerstören soll, um Platz für den verstorbenen König zu machen (Grapow, in: ZÄS 49, 1911, 116-117, worauf schon Posener in dem genannten Brief verweist). Allerdings bliebe dann zu überprüfen, was genau mit dieser Aufforderung gemeint ist und ob sie wirklich mit der Situation in pTurin CGT 54003 verglichen werden kann.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID F36DD3NPTFDHBF62EKIMO5GOLQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/F36DD3NPTFDHBF62EKIMO5GOLQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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