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ḫꜣ.yt: Der Schreiber hat den Wortanfang noch rot geschrieben, ihn dann aber schwarz korrigiert - allerdings nicht nur das Zweikonsonantenzeichen ḫꜣ, wie Grapow, in: ZÄS 84, 1959, 48 schreibt, sondern auch das komplementierende ꜣ.
mḫ.t: Wreszinski, Papyrus Ebers, 50 transkribiert mḫr, und das Original lässt tatsächlich beide Möglichkeiten zu. Auf DZA 24.319.200 ist Wreszinskis r dagegen als t wiedergegeben. Es wurde ebenda noch vorgeschlagen, in der hieratischen Ligatur m+ꜥ eine Verschreibung für die Ligatur mn+n zu verstehen. Jedoch würde das die Bedeutung des Wortes auch nicht klären. Im Wb wurde das Verb dann auch unter mḫ abgelegt: Wb 2, 129.13. Die dort angegebene Bedeutung „sich ausbreiten o.ä.“ passt allerdings nicht. Aus dem Grund wurde in MedWb 1, 388, allerdings zurückkehrend zur Transkription mḫr, erwogen, ob eine Nebeform von mḫꜣ: „fesseln“ mit einer Bedeutung „bändigen, einstellen“ vorliegen könnte. Meeks, AL, 78.1832 liefert dagegen weitere Belege, die sowohl die Lesung mḫ als auch die Bedeutung „juguler“ untermauern. Auf den Bedeutungen von MedWb und Meeks basiert Westendorfs Verständnis von mḫ wnm=s als ‚ihre schädliche Tätigkeit (wörtlich: Fressen) einstellen’. Bardinets Übersetzung von mḫ mit ‚s’étendre’ geht dagegen wieder auf den Vorschlag des Wb zurück.
Die Kombination der Kopula pw und eines adverbialen ḥr sḏm scheint zunächst die Satzsyntax zu verkomplizieren. GEG § 325 erklärt Sätze des Musters jnk/NN pw sḏm(.w)/ḥr sḏm dahingehend, dass pw das Subjekt sei und die restlichen Wörter (jnk/NN sḏm(.w)/ḥr sḏm) eine Pseudoverbalkonstruktion bilden, die einen Prädikatssatz formt. Er vergleicht mit französisch "c'est que". Westendorf, Grammatik, § 405 schlägt jedoch vor, das scheinbare Pseudeopartizip sḏm(.w) in der Konstruktion jnk/NN pw sḏm(.w) eher als attributives Partizip oder als Adjektiv zu erklären. Damit wären die Sätze des Musters jnk/NN pw sḏm(.w) normale zweigliedrige pw-Sätze, bestehend aus einer Nominalphrase mit Nomen + Attribut und dazwischengeschobenem pw. Diese Voranstellung des pw in die Nominalphrase ist auch anderweitig gut belegt und würde dem nicht entgegenstehen. Einzig Gardiners Beispiele mit ḥr sḏm anstelle von sḏm(.w) seien nach Westendorf nicht so zu erklären; er nennt dabei explizit den vorliegenden Satz. Derartige Konstruktionen würden also weiterhin grammatische Sonderfälle bleiben. Dementsprechend komplex ist auch seine Übersetzung in Handbuch Medizin, 578: "Es ist der Fall, daß die Krankheitserscheinung (ḫꜣj.t) dabei ist, ihre schädliche Tätigkeit (wörtlich: Fressen) einzustellen." Bardinet ging zuvor sogar einen Schritt weiter und setzte ḫꜣ.yt ḥr mḫ.t und wnm=s parallel: "Cela signifie que l'altération (du foie) s'étend et qu'elle dévore." Inzwischen hat Satzinger, in: LingAeg 14, 2006, 139-144 allerdings den Blick auf nicht-prädikative Verbindungen von Präposition + Infinitiv gelenkt, also solche, in denen ḥr sḏm nicht prädikative Adverbialphrase eines Adverbialsatzes ist, sondern wie ein Gerundium ein Nomen um ein Attribut erweitert. Analog dazu könnte man auch Gardiners resp. Westendorfs pw-Sätze mit ḥr sḏm verstehen. Sie wären in dem Fall keine pw-Sätze mit einer Pseudoverbalkonstruktion als Prädikatssatz, sondern ebenfalls schlichte zweigliedrige pw-Sätze, deren nominales Prädikat um ein Präpositionalattribut erweitert ist. Dieselbe Verwendungsweise von Adverbialattributen findet sich auch sonst in den medizinischen Texten in den Sätzen jr ḫꜣi̯=k z ḥr mn NP: "Wenn du einen Mann untersuchst, der an NP leidet".
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