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jw bw jy{.t} nꜣ šmi̯ kann auf drei verschiedene Arten erklärt werden, wobei sich jedes Mal die Nuance der Übersetzung verschiebt: (1) jw bw sḏm=f - Umstandssatz eines negierten Präteritums. Dieser drückt i.d.R. Vorzeitigkeit aus (ausnahmsweise auch eine Gleichzeitigkeit, vgl. J. Cerny, S.I. Groll, A Late Egyptian Grammar; Rome, 3. Auflage, 1984, S. 570-571; F. Junge, Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen; Wiesbaden, 2. Auflage, 1999, S. 162 (ohne Beispiele)). Der komplette Satz würde bedeuten, dass alle Boten zurückkehren, nachdem diejenigen, die ins Tannental geschickt worden waren, nicht zurückgekehrt waren; es würde eine zeitliche Staffelung der Ereignisse ausgedrückt sein. (2) jw bw sḏm=f - Umstandssatz des negativen Aorists. Inhaltlich würde der Satz m.E. am besten passen: Alle Boten kommen zurück, während diejenigen, die ins Tannental geschickt worden waren, nicht kommen konnten, weil sie eben getötet worden waren. Jedoch müsste der negative Aorist nicht bw jy=f, sondern bw jwi̯=f lauten (F. Junge, ebd., S. 105; J. Winand, Études de néo-égyptien; Bd. 1, La morphologie verbale; Liège 1992 (AegLeod 2), S. 238). (3) jw bw sḏm.t=f (in dem Fall wäre keinerlei Emendation nötig). Die Nuance ähnelt derjenigen von Möglichkeit (1), wobei der Fokus grammatisch aber auf einem "noch nicht" liegt; das Ereignis kann also noch eintreten, was aber inhaltlich nicht möglich ist, da die Boten nun einmal tot sind. A. Erman, Neuaegyptische Grammatik; Leipzig, 2. Auflage, 1933, S. 215, § 445 führte nur einen einzigen Beleg für jw + bw sḏm.t=f auf, LD III 155 (= KRI II 132,5), wohingegen in der Parallele LD III 187e (= KRI II 132,4) kein jw steht. In diesem Beleg ist jedoch alles nach jw bw nur nach der Parallele ergänzt, so dass nicht völlig sicher ist, ob wirklich diese Konstruktion vorliegt, auch wenn es doch wahrscheinlich ist. Ansonsten führte Erman nur Beispiele mit jw + bw jri̯.t=f sḏm auf, ebenso Winand, ebd., S. 289-292. Zu einem weiteren Beleg für jw bw sḏm.t=f vgl. vielleicht auch pBoulaq 13, Fragment 11, Zeile 4 (F. Haikal; in: BIFAO 83, 1983, S. 227 und Tf. 48). Grammatisch sind also nur Möglichkeiten (1) und (3) denkbar, wovon inhaltlich Möglichkeit (3) ausscheidet.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd1VNokeaT0N2sDhB8dOJctU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd1VNokeaT0N2sDhB8dOJctU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd1VNokeaT0N2sDhB8dOJctU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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