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- qsn: Breasted, Surgical Papyrus, 568 (Index) hat qsn systematisch als "to be painful, painful" übersetzt, ohne diese Übersetzung zu kommentieren. Das hat in Fall 21 (Kol. 8.7-8) zur Folge, daß jw qsn sḏm=f mdw.t: "it is painful when he hears speech" als das Symptom der Hyperakusis (Überempfindlichkeit gegenüber Schall, der normalerweise nicht als zu laut empfunden wird) erkannt wurde (z.B. Stiefel/Shaner/Schaefer, in: The Laryngoscope 116, 2006, 188; Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 154-155). Das Adjektiv/Adjektivverb wird in Wb. V, 69-70 als "schwierig, schlimm, schmerzhaft" übersetzt. Der unpersönliche Gebrauch jw qsn hat in Wb. V, 70.10-14 die Bedeutung "es ist schlimm u.ä." mit der Bemerkung "Bes. auch vom Kranken, dem bestimmte Bewegungen schwer werden (oder schmerzhaft sind); auch vom Gebären (von einer Frau und auch von der kalbenden Kuh)". In MedWb II, 892 werden nur die Bedeutungen "schlimm; schwierig" aufgelistet und gerade in der Konstruktion (jw) qsn + sḏm=f oder Infinitiv mit "schwierig (etwas zu tun)" übersetzt. Als attributives Adjektiv erscheint es in medizinischen Texten u.a. in den Zusammenhängen mr.t qsn.t "schlimme Krankheit" und s.t qsn.t: "schlimmer Zustand". Grapow, Kranker, 12 mit Anm. (g) und 24 denkt in diesen beiden Fällen an die Wehen, die natürlich vor allem schmerzhaft sind (vgl. pWestcar 9.22 und 10.4: qsn mss=s: es geht dabei allerdings um eine schwierige/komplizierte Geburt von Drillingen, nicht um eine schmerzhafte Geburt). Faulkner, CDME, 281 listet zahlreiche Übersetzungen für qsn auf, angefangen mit schmerzhaft: "painful; painfully; irksome; troubled; difficult; dangerous; wretched". Für "painfully" verweist er auf pEbers 41.21 (= Eb 206a), was die Konstruktion (jw) qsn + Infinitiv ist. Van der Molen, Hieroglyphic Dictionary, 658 fängt ebenfalls mit schmerzhaft an: "painfull, ill-going, difficult (of a child)" an. Das Substantiv qsn.t bedeutet laut Wb. V, 70-71 "Schlimmes, Schwierigkeit u.ä.". Wb. V, 71.3 schreibt dazu "wird auch von körperlichem Leiden verwendet". Der einzige von Wb. angeführte Beleg in einem medizinischen Text ist die Stelle Berliner Medizinischer Papyrus 3.2 (DZA 30.422.950 = Bln 27; ist vermutlich auch die Quelle für Hannig, HWB, 935, s.v. qsn.t, Bedeutung (3): "[med] Leiden, körperliches Leiden"), aber gerade diese Stelle wird in MedWb II, 892, Anm. 6 als falsch verstanden eingestuft und unter dem Adjektiv qsn eingeordnet. Auch Faulkner, CDME, 281 gibt für qsn.t nur die Bedeutungen "trouble, misfortune" an. Ein weiteres Substantiv qsn steht nicht in Wb. V, aber wird von Faulkner, CDME, 281 aufgelistet als "pain; troubling by foes", wobei der Beleg für "pain" philologisch unsicher ist (Gunn, Studies in Egyptian Syntax, 192, Beisp. 22 [= DZA 30.421.520 = Sethe, Lesestücke, 89.3, Nr. 28g; beim Adjektiv eingetragen] und vgl. 170, Beisp. 6). Die Wurzel qsn wird in vielen Zusammenhängen außerhalb der Medizin verwendet für "schwierig, schlimm, gefährlich, beschwerlich" und kommt nur selten in den medizinischen Texten vor. Es wird deshalb nicht spezifisch den Aspekt "schmerzhaft" als Symptom abdecken. Deshalb ist es sehr fraglich, ob in Fall 21 ein Fall von Hyperakusis vorliegt. Im Gegenteil: versteht man jw qsn als "es ist schwierig, schwer", dann hört der Patient schlecht infolge der Verletzung.
- ẖr=s: Kein feminines Wort für eine Verletzung geht voran. =s bezieht sich auf die gesamte Situation.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd2Z8TU1LEEzVus3hpkx9fWQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd2Z8TU1LEEzVus3hpkx9fWQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd2Z8TU1LEEzVus3hpkx9fWQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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