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- ḫꜣi̯: Bedeutet "vermessen" und davon abgeleitet in medizinischen Texten "(durch vermessen) untersuchen". Breasted, Surgical Papyrus, 177 übersetzt diese Stelle jedoch mit "to observe", als ob es ein Synonym von gmi̯: "finden" oder mꜣꜣ: "sehen" ist (gefolgt von Ebbell, Lefebvre, Chapman, Bardinet, Nunn, Allen, Sanchez/Meltzer). Die Übersetzung von ḫꜣi̯ mit "untersuchen" (so Grundriss, Westendorf, Brawanski) impliziert, daß n ḫr.nj r tꜣ eigentlich das Ergebnis der Untersuchung ist. Deshalb wird in der Übersetzung von Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 39; Westendorf, Erwachen der Heilkunst, 132; Westendorf, Handbuch Medizin, 716 (gefolgt von Brawanski, in: SAK 29, 2001, 23) davon ausgegangen, daß ein Stück Text ausgefallen ist, z.B. gmm=k sw: "Wenn du seinen Speichel untersuchst, der auf seine Lippen getreten (wörtlich: gefallen) ist, (so stellst du fest:) er kann nicht zu Boden fallen." (für gmm=k vgl. Kol. 12.15-16, 12.22, 13.3-4, 14.22-23, 15.6-7, 15.10-11 und 15.20-21; andere Fortsetzungen in 11.2, 13.19 und 14.17-18).
- jš=f: Die Anordnung der Zeichen ergibt ein Wort jšf, das in Wb. I, 135.1 als "Speichel, Schaum auf den Lippen" aufgenommen wurde, aber zweifellos ist jš=f: "sein Speichel" zu lesen (so Breasted, Surgical Papyrus, 178; MedWb I, 107).
- ḫr r sp.tj=f: "auf seine Lippen fallen". Die Phrase wird in Nachfolge von Breasted auch häufig umschrieben mit "von/an seinen Lippen (herunter)hängen" (Breasted, Lefebvre, Chapman, Bardinet, Sanchez/Meltzer), was zwar vielleicht der medizinischen Realität entspricht, aber nicht dem ägyptischen Wortlaut. Übersetzungen wie "fallen from his lip but not falling to the ground" (Allen; ähnlich Nunn) würde eine unterschiedliche Bedeutung der Präposition r im ersten ḫr r und im zweiten ḫr r implizieren, was unwahrscheinlich ist. Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 25 übersetzt mit "daß sein Speichel nach den Lippen rinnt", was bedeutet, daß ḫr ein Partizip Aktiv Präsens ist (ebenso impliziert in den Übersetzungen von Breasted, Lefebvre, Chapman, Bardinet, Nunn, Sanchez/Meltzer); aber ein Partizip Perfekt oder ein Stativ/Pseudopartizip sind ebenfalls denkbar (so Grundriss IV/1, Westendorf, Brawanski, Allen; explizit als Pseudopartizip in einer Zustandsbeschreibung nach dem Verb ḫꜣi̯ identifiziert: Malaise & Winand, Grammaire raisonnée, 488, Beisp. 1272).
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd3I3YBWlwk2HgGRjqCLevEM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd3I3YBWlwk2HgGRjqCLevEM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd3I3YBWlwk2HgGRjqCLevEM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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