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Unklare Aussage. Vier grammatische Erklärungen sind möglich: (1) jn-jw + Adjektivalsatz (zu diesem Satztyp s. D.P. Silverman, Interrogative Constructions with jn and jn-jw in Old and Middle-Egyptian; Malibu 1980 [Bibliotheca Aegyptia 1], S. 80-82): jn-jw mḥr ø n hh n mḥr: "Ist es schmerzhaft wegen der Feuersglut des Schmerzes?": Fragewort jn-jw + adjektivisches mḥr als Prädikat + elliptisches Subjekt + Präposition n + indirekter Genitiv mit einem zweiten mḥr als Nomen rectum. (2) jn + jw sḏm.n=f (Silverman, S. 9-13): "War der Gluthauch des Schmerzes schmerzhaft?": Fragewort jn + satzeinleitendes jw + verbales mḥr.n + als Subjekt dienender direkter Genitiv hh n mḥr. (3) jn-jw + emphatisches sḏm.n=f (Silverman, S. 69-73): jn-jw mḥr.n hh n mḥr: "Ist es wegen des Schmerzes, dass die Feuersglut schmerzt?": Fragewort jn-jw + emphatisches mḥr.n hh + Adverbialphrase n mḥr, bestehend aus einer Präposition n und einem Substantiv mḥr. (4) jn + komplexer Adverbialsatz (Silverman, S. 48-56): "Gehört der Schmerz der Feuersglut dem Schmerz?" Fragewort jn + satzeinleitendes jw + nominales mḥr n hh als Subjekt und adverbiales n mḥr als Prädikat (zur Übersetzung mit "gehört dem Schmerz" für "ist dem Schmerz" vgl. J.P. Allen, Middle Egyptian. An Introduction to the Language and Culture of Hieroglyphs; London, 8. Auflage, 2004, S. 123, § 11.9). Letzteres scheint die einzig mögliche Erklärung der Version Ramses' III. zu sein, wo anstelle des ersten n ein n.t steht, das somit nur die Genitiv-Nisbe sein kann, abhängig von einem Nomen mḥr(.t). Ob demnach auch bei Sethos I. diese Konstruktion vorliegt, oder ob bei Ramses III. von einem Schreibfehler bzw. einer Neuinterpretation auszugehen ist, bleibt unklar. M.E. kann Erklärung (2) am sinnvollsten in den Kontext eingebaut werden: Hathor kehrt betrunken zurück, wird von Re willkommen geheißen, und nun fragt er scheinheilig - eher um zu erkunden, ob sein Plan aufgegangen war -, ob die Bestrafung der Menschheit gelungen ist (zu hh als Waffe der Götter gegen die Feinde Wb II 501, 17; vgl. hierzu auch besonders die Kobragöttin Mḥr.t-nsr.t, "Die mit schmerzhafter Flamme", die sich einem Text in TT 27 zufolge zwischen den Augenbrauen des Sonnengottes befindet [m jnḥ.wj] und deren Gluthauch [h.wt] gegen dessen Feinde [rqy.w] gerichtet ist, S. Donadoni; in: OrAnt 12, 1973, S. 58, Abb. 8, Z. 12). Hornungs "Gibt es eine Pein wegen der schmerzhaften Feuersglut" (S. 40) wäre vielleicht eher jn-jw wn mḥr n ... (vgl. Silverman, S. 28-30). Die auf dem Zettel DZA 26.408.010 aufgeführte Schreibung mḥr(.t) tn (?) oder mḥr.t(w) n (?) am Beginn des Satzes ist fehlerhaft, da sich eine solche Schreibung in keiner Version findet.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Billy Böhm, Peter Dils, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd3u1VxglvkAnvMnT3Kv7PLI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd3u1VxglvkAnvMnT3Kv7PLI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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