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Kommentare
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- rd.wj=f: Breasted, Surgical Papyrus, 103, Anm. (p) nimmt an, daß aller Wahrscheinlichkeit nach am Ende der Zeile nichts fehlt, vermutlich weil die Beine auch in Zl. 7 die letzten aufgelisteten Körperteile sind. In Anbetracht der Länge der übrigen Zeilen, könnten jedoch 1 bis 2 Quadrate am Zeilenende fehlen, vermutlich mit dem Anfang des nächsten Satzes.
- rd.wj: Wird in Papyrus Edwin Smith fast immer ideographisch geschrieben. Breasted, Surgical Papyrus, 547 liest an allen Stellen rd bzw. rd.wj. Auch MedWb, 535-537 liest fast alle ideographischen Schreibungen als rd bzw. rd.wj. Nur in Fall 48 (Kol. 17.16) liest MedWb wꜥr.tj, weil das Wort anschließend mit dem femininen Objektspronomen sj wiederaufgenommen wird. Sanchez/Meltzer lesen hingegen alle ideographischen Schreibungen als wꜥr.tj (Kol. 1.7, 10.13, 10.16, 10.17, 11.12, 11.13, 17.16). In Fall 1 wird rd.wj zuerst ideographisch geschrieben (Kol. 1.7), anschließend im selben Zusammenhang phonetisch komplementiert (Kol. 1.8). Die hieratischen Zeichen für das Bein sind in beiden Fällen identisch und es erscheint logisch, auch die ideographische Schreibung als rd.wj zu lesen (Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 32 lesen wꜥr.tj in Kol. 1.7 und rd.wj in Kol. 1.8). In Fall 32 (Kol. 11.8) liegt ein ideographisch geschriebener Singular vor und in diesem Fall lesen auch Sanchez/Meltzer rd (S. 208). Die Kombination von ꜥ.wj und rd.wj ist laut der Beleglage im TLA nicht unüblich, wohingegen die Kombination von ꜥ.wj und wꜥr.tj unerwartet wäre.
Die genaue anatomische Eingrenzung von rd im unteren Beinbereich ist umstritten. Wb. II, 461-462 gibt als Bedeutung von rd (nur) "Fuß" an, der Unterschenkel wird dort nicht erwähnt (ebenso Faulkner, CDME, 154). Laut Grapow, Anatomie und Physiologie, 93 ist rd der "Fuß (...), wenn es auch oft zweifelhaft ist, ob mit diesem Wort das Bein als solches oder nur der Fuß im Besonderen gemeint ist." An anderer Stelle (S. 92) schreibt Grapow: "rd, das im Dual rd.wj gewiss oft genug einfach 'die beiden Beine' schlechthin meint, hat auch die ganz gesicherte Bedeutung 'Fuß'." Für Lefebvre, Tableau des parties du corps humain, 48-49, § 55 war rd ursprünglich der Unterschenkel (tibia und fibula/perneus), durch Bedeutungserweiterung auch das ganze Bein und durch Bedeutungsverengung schließlich der Fuß (vgl. Lacau, Noms des parties du corps, 129-132, § 341-348). Laut MedWb I, 535-537 ist rd der "Fuß", der auch den Unterschenkel mit einschließen kann (vgl. Hannig, HWB, 512: "Fuß (oft Unterschenkel mit eingeschlossen)"). Weeks, Anatomical Knowledge, 59 hält es für wahrscheinlich, dass rd "was the most consistently general term for the human leg, and it might best be translated as 'lower limb'." Er schreibt weiter (S. 60) "in some contexts, it referred only to that portion of the lower limb between the ankle and the knee (although in other contexts it included the foot as well)". Für Walker, Anatomical Terminology, 271 ist ṯb.t das spezifische Wort für "Fuß", während rd (1.) der Unterschenkel mit dem Fuß ist, dann auch (2.) der Fuß allein. Walker identifiziert rd als das gesamte Unterbein ("knee + calf + foot") (S. 79-80), aber er akzeptiert, dass in Übersetzungen in modernen Sprachen für unser Sprachgefühl der Terminus "Fuß" manchmal in der Zielsprache mehr angebracht ist, obwohl es für die Ägypter anatomisch das Unterbein ist (S. 85-86). Spätestens der koptische Nachfahre von rd, ⲣⲁⲧ⸗, bedeutet eindeutig "Fuß". Nyord, Breathing Flesh, 280-285, vor allem Anm. 2915: In den Sargtexten bedeutet es "Unterbein (lower leg)" einschließlich "foot" und manchmal spezifisch "Fuß".
- ḏd=f: An einigen späteren Stellen in den Glossen von pEdwin Smith wird aus gewissen Traktaten zitiert. Da im vorherigen Satz eine identische Passage mit dem sog. Gefäßbuch im Papyrus Ebers vorliegt, ist ein Zitat aus einer gemeinsamen Quelle denkbar, die vielleicht im fehlenden Anfang des Textes gestanden haben kann. Ansonsten könnte mit "er" der prototypische Arzt gemeint sein. Allen, Art of Medicine, 73 läßt das Herz aus dem vorherigen Satz weiterreden mit einem Umstandssatz: "revealing the measurement of his [...]", d.h. "indem es nennt/offenlegt die Messung seines [...]".
- [ḏi̯.t ⸮ḏr.tj/ḏbꜥ.w?]=f: Es gibt zwei Ergänzungsvorschläge für die Lücke, die beide von der Lesung ḏd r: "sagen über, bezüglich" ausgehen. Breasted, Surgical Papyrus, 103, 104 und 113, hat die Ergänzung wbn.w auf der Grundlage des erhaltenen =f erraten: "He says 'measure' (ḫꜣ.t) regarding his [wound]" (gefolgt von Ebbell). Im Grundriss IV/1, 172 wird eine andere Ergänzung vorgeschlagen: "Er sagt 'Messen' zum [Geben] seiner [Hände] auf die Gefäße seines Kopfes" (gefolgt von Westendorf, Brawanski, Ritner, Meltzer). Bardinet, Papyrus médicaux, 87 und 494 kombiniert beide Ergänzungen auf unmögliche Weise: "Il dit (= le médecin): 'examiner' à propos de sa [plaie] sur (= en plaçant les doigts sur) les conduits-met de la tête". Die Übersetzung von Meltzer (in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 33): "He says: 'Examining (i.e.) [placing] his [hands] upon the vessels ...'" impliziert eine Lesung ḫꜣi̯.t r[ḏi̯.t] ... mit dem Infinitiv rḏi̯.t statt ḏi̯.t und eine Substantivalsatzkonstruktion mit einem ausgefallenen pw.
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(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd4bzhr5zckn2lYBQiPils8A <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd4bzhr5zckn2lYBQiPils8A>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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