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kmw: Nur zweimal, in den Rezepten Eb 82 und 449, belegt und mit dem Rohstoffklassifikator N33:Z2 geschrieben. Germer, Arzneimittelpflanzen, scheint in diesem kmw keine Pflanze oder ein pflanzliches Produkt gesehen zu haben, denn sie führt es nicht mit auf. Charpentier, Recueil, 752 listet es dagegen als Nr. 1258 auf, auch wenn er schreibt „drogue inconnue“. Harris, Minerals, 215 weist darauf hin, dass es in den beiden Malen, in denen es genannt wird, hauptsächlich zusammen mit pflanzlichen Drogen vermischt wird. Er hält daher ein pflanzliches Produkt nicht für ausgeschlossen, hält aber auch ein Mineral für denkbar.
Brugsch, Wb VII, 1245 vermutet in diesem kmw die Frucht vom ḫt km: „Schwarzbaum“ (vgl. Wb 3, 340.7), der süßlich riecht und wie zerkleinertes tj-šps schmeckt (s. Wilson, Ptol. Lexikon, 753). Das ist jedoch eher unwahrschinlich, weil es ungewöhnlich wäre, dass der Baum nach der Frucht heißt, erwartet man doch eher eine umgekehrte Benennung, vgl. die mit pr.t gebildeten Bezeichnungen in DrogWb, 199.
Weiterhin vergleicht Brugsch das kmw des pEbers mit einem Substantiv km.t mit Pflanzenklassifikator in einer Inschrift des Paheri, das neben dem Getreide šr.t genannt wird (vgl. DZA 30.195.720). Brugsch vermutet darin zwei koordinierend angeordnete Substantive (Brugsch, Wb IV, 1405), wohingegen Wb 5, 123.11 in km.t ein attributes Adjektiv zu šr.t sieht (vgl. auch die Übersetzung auf DZA 30.195.720). Eine Klassifizierung mit der Pflanze wäre für ein rein attributives Adjektiv km: „schwarz“ zumindest ungewöhnlich; sofern man in der Pflanze also nicht den Gesamtklassifikator eines Kompositums šr.t-km.t sieht, könnte er darauf hindeuten, dass km.t eine Pflanzenbezeichnung ist. Die Möglichkeit, dass es eine km.t-Pflanze gibt, und dass die Ebers-Stelle trotz anderer Klassifizierung dazu gehört, ist also nicht auszuschließen.
Eine Droge pr.t km(.t) gibt es auf oDeM 1242; Westendorf, Handbuch Medizin, 63 übersetzt sie kommentarlos mit: „ägyptisches Getreide“, vermutet also in km(.t) das „schwarze Land, Ägypten“ oder ein davon abgeleitetes Nisbe-Adjektiv. Vgl. zu weiteren Belegen für pr.t km(.t) u.ä. CLEM, 117-118, Anm. 1 und die Diskussion zu oDeM 1242 hier: http://sae.saw-leipzig.de/detail/dokument/ostrakon-deir-el-medineh-1242/. Vgl. ferner die Diskussion bei Janssen, Ship’s Logs, 83-84, der zwischen den Übersetzungen „black seed“ und „seed of Egypt“ schwankt. Angesichts der sonstigen Verbindungen von pr.t wäre es auch nicht auszuschließen, dass es hier Samen oder Früchte der km-Pflanze sind, was zu der Pflanze aus dem Grab des Paheri passen könnte.
In ptolemäischen Gauprozessionen kommt schließlich unter den Gaben des 18. oberägyptischen Gaues ein Opfer km.y vor. Laut Beinlich, in: SAK 7, 1979, 18 ist dies nur eine Variante des šnw genannten Opfers des 17. oberägyptischen Gaues; und obwohl beide Wörter mit einem Brot klassifiziert sind, weist Beinlich auf Indizien dafür hin, in beiden Wörtern Pflanzenbezeichnung zu sehen: šnw kann laut einem Text in Dendera „gepflückt“ werden (sq); km.y ist in Kom Ombo einmal mit Gardiner Sign-list M8, dem Teich mit Lotosblumen, klassifiziert; und einmal heißt das Opferstichwort ṯḥn.w n.w ṯsjw: „Blumen der (Speise)aufhäufung?“. Es wäre daher zu prüfen, ob dieses späte km.y mit dem kmw des pEbers zusammenhängen könnte.
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