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sjd: Die Version des Tutanchamun endet mit dem vorigen Satz und setzt erst bei Z. 91 der Version Sethos' I. wieder ein. Interessanterweise endet der vorige Satz nicht mit jm, sondern mit jm=s. Selbst wenn es bei Tutanchamun auch an anderem Ort fehlerhafte Sprünge mitten in Einzelwörtern gibt, kann man hier doch zumindest in Erwägung ziehen, das s von sjd als Suffixpronomen zum jm des vorherigen Satzes zu ziehen. Das so entstehende Verb jd könnte eine graphische Variante von jꜣd: "schädigen" (Wb I 35, 12) sein, was der intendierten Aussage des Satzes einen schärferen Ton verleiht. Das Bezugswort von jm=s wäre dann noch zu klären.
jr{r}.yw=n: Das Verb ist mit Auge + r geschrieben, scheint also die geminierte Form zu sein (ungeminiertes jri̯ ist sonst nur mit dem Auge geschrieben, vgl. das unmittelbar folgende Partizip). Eine präsentische Relativform scheint hier aber weniger sinnvoll. Daher ist eine Tilgung des zweiten r anzunehmen. Die auf diese Weise entstehende Form jri̯.y.w=n ist ein passives Partizip im erweiterten Gebrauch (vgl. W. Schenkel, Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift; Tübingen, 6. Auflage, 2005, S. 267-268 und S. 270) oder eine perfektive Relativform der frühen mittelägyptischen Texte (Schenkel, ebd., S. 269, A.H. Gardiner, Egyptian Grammar; Oxford 2001 [= 3. Auflage 1957], § 386.2). Oder sollte hier eine Anspielung auf den die Schöpfung immer wieder erneuernden Akt des Sonnengottes vorliegen, so dass hier die Gemination belassen werden kann?
{jn}〈m〉 {jr}〈ꜣ〉kr.w: Nur bei Sethos erhalten. Zur Erklärung der Schreibung vgl. Fecht (bei Hornung), S. 126, Anm. ll: Entweder steht jn-jr fälschlich für jn-jw = /nu/ (vgl. J.E. Hoch, Semitic Words in Egyptian Texts of the New Kingdom and Third Intermediate Period; Princeton, New Jersey 1994, S. 508), wodurch man ein phonetisch geschriebenes m ꜣkr.w = */nnukr(w)/ ansetzen könnte. Oder jn steht für m und jr steht für /ʾa/, was wohl ein */mʾakr(w)/ (?) ergäbe. Lalouette, S. 52 begann nach sbj.t einen neuen Satz: "C'est toi qui repousseras ceux qui ont suivi cet acte mauvais." Sie dachte also an eine Lesung jn jr=k rw(i̯) šms.w {n} šp.t-jb pn (vergleichbar auch Guilhou, S. 20). Hierfür tilgte sie das Götterdeterminativ vor šmsw. Auch wenn ihre Übersetzung mit weniger umfangreichen Emendationen auskommt als diejenige von Fecht, muss sie abgelehnt werden - es gibt kein Satzmuster jn jr=f sḏm; ihre Übersetzung entspricht vielmehr ntk rwj=f.
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Billy Böhm, Peter Dils, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd6zIHkAWF05fmQR7ryAaYqw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd6zIHkAWF05fmQR7ryAaYqw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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