Token ID IBUBd7WEVmda40fUvU8NhTmxar8



    particle
    de
    [Negationswort, systematisch unterschieden von n]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_3-lit
    de
    sich rühmen

    Inf
    V\inf

    preposition
    de
    mittels

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    Wort

    Noun.sg.stc
    N.f:sg:stc

    substantive_masc
    de
    die Vorfahren

    (unspecified)
    N.m:sg





     
     

     
     




    Rto 4
     
     

     
     

    verb_3-inf
    de
    finden

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    particle_enclitic
    de
    [Partikel (enklitisch)]

    (unspecified)
    =PTCL

    substantive_masc
    de
    Nachkomme

    Noun.pl.stabs
    N.m:pl





     
     

     
     




    Rest der Zeile leer
     
     

     
     
de
Man prahlt (einfach) nicht (wörtl.: nicht gibt es das Prahlen) 〈mit〉 den Worten der Vorfahren, nur weil (?) die Nachfolger (es/sie) (als gut) empfinden.
Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • oder: Es geht nicht darum, 〈mit〉 den Worten den Vorfahren zu prahlen, damit (?) die Nachfolger (sie) (als gut) empfinden.

    - ꜥb(ꜥ): laut Wb. wird "mit etwas prahlen, sich einer Sache rühmen" mit der Präposition m gebildet, aber kein Bearbeiter fügt die Präposition an dieser Stelle explizit ein. Vernus verweist auf eine Inschrift in Karnak-Nord (Sauneron, in: BIFAO 64, 1966, 12 und 14, Anm. d = KRI VI, 532, 16), wo ꜥb(ꜥ) anscheinend ohne Präposition konstruiert wird, aber Sauneron und Kitchen erwägen die Auslassung von n oder m vor dem Artikel nꜣ: jr pꜣ n.tj jw=f ꜥb 〈n/m〉 nꜣ mdw[.t] j:ḏd=j: "Was den angeht, der sich meiner Worte rühmt" ꜥb(ꜥ) ist sonst nicht belegt im Sinne von "etwas rühmen, stolz sein auf etwas", so daß man wahrscheinlich nicht übersetzen kann "Man rühmt nicht die Worte der Vorfahren" (so jedoch z.B. Brunner: "Die Worte der Vorfahren sind nichts Rühmenswertes, wenn die danach Kommenden sie (wieder) verwenden"; Chappaz: "il n'y a plus lieu de glorifier les propos des prédécesseurs, / dont (leurs) descendants ont pourtant abusé"; vgl. Parkinson: "this is no boast of ancestral talk / that those who are later should find it good").
    - gmi̯: Vernus emendiert und ergänzt zu gmi̯.y s[t], was laut Parkinson jedoch auf der Holztafel nicht erkennbar ist. Lies entweder gmi̯ js mit der unterordnenden Partikel js oder emendiere zu gmi̯.y (Subjunktiv im Finalsatz). gmi̯ wird hier als "(für gut) befinden" übersetzt (vgl. Vernus, Future at Issue, 140, Anm. 100, mit Verweis auf Posener, in: RdE 10, 1953, 66, und weitere Belege in Vernus, Essai sur la conscience de l'histoire, 12, Anm. i). Andere Übersetzer verwenden die Bedeutung "finden, wiederfinden" (Mathieu: "Je ne veux pas reprendre les mots de mes prédécesseurs / pour que mes successeurs puissent les retrouver"; vgl. Kadish, in: JEA 59, 1973, 80, Anm. p: "There is no taking pride in the words of the ancestors when later generations find them"; Burkard: "Nicht gibt es eine Prahlerei mit der Rede der Vorfahren, / wenn die Nachkommen sie finden!"). Assmann (Das kulturelle Gedächtnis, 97) und Quirke gehen von der Bedeutung "herausfinden, aufdecken" aus ("There is no claim on the sayings of forefathers, / those who follow always find it out."). Von "finden" ist auch die Bedeutung "gebrauchen (können)" abgeleitet (Hornung: "Die Worte der Vorfahren sind nichts zum Rühmen, / wenn die, die später kommen, sie wiederverwenden"; Moers, Fingierte Welten, 148: "Man sollte die Worte der Altvorderen nicht für sich selbst in Anspruch nehmen, / auf daß die Nachkommen sie sich aneignen!"). Abzulehnen ist eine Interpretation von gmi̯ als Partizip oder Relativform, weil jm.jw-ḫt sich auf die Nachfolger des Sprechers und nicht auf die Nachfolger der Vorfahren bezieht (Kadish: "One cannot boast of the words of the ancestors or, indeed, of what subsequent generations discovered"; ähnlich Simpson).

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch ; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBUBd7WEVmda40fUvU8NhTmxar8
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd7WEVmda40fUvU8NhTmxar8

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd7WEVmda40fUvU8NhTmxar8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd7WEVmda40fUvU8NhTmxar8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd7WEVmda40fUvU8NhTmxar8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)