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- Zu diesem Satz siehe W. Westendorf, in: GM 46, 1981, 33-42, dessen zwei Interpretationen ("Meine lebenden Abbilder, meine Anteile an den Menschen, waren es, die mir bereitet haben ..." und "Meine lebenden Abbilder haben sich (von mir) abgespalten zu Menschen, die mir bereitet haben ..." mit jri̯.w als akt. Part. und Prädikat des Nominalsatzes bzw. mit psš.w als Pseudopartizip und jri̯.w als attributiv verwendetem Partizip zu rmṯ) jedoch in den neueren Gesamtübersetzungen nicht gefolgt werden; ausführlich auch B. Ockinga, Die Gottebenbildlichkeit im Alten Ägypten und im Alten Testament, ÄAT 7, Wiesbaden 1984, 52-56 und Zonhoven, in: ZÄS 125, 1998, 79-81. Der Übersetzung von Westendorf wird gefolgt von Jansen-Winkeln, in: SAK 18, 1991, 242, Anm. 8 und von Zonhoven, in: ZÄS 125, 1998, 79-81 (jri̯.w als Prädikat). Gegen die Interpretation von jri̯.w als Prädikat spricht, daß die Sinneinheit von Subjekt und Prädikat dann über zwei Verse verteilt ist.
- snn.w=j ꜥnḫ.w: ꜥnḫ.w ist wie "die Lebenden" geschrieben, jedoch als attributives Partizip aufzufassen. In tBrooklyn 16119vso und oSenmut 144 ist das Suffix bei snn ausgeschrieben. Die lebenden Abbilder sind die Menschen, die den König in ihrem Verhalten nachahmen und ergeben sind. Roccati versteht es als einen Singular, was ohne Emendierungen nicht möglich ist; vermutlich denkt er dabei an Sesostris I.
- psš.(t)=j: da in fast allen Handschriften das Suffix ausgeschrieben ist, ist am ehesten das Substantiv psš.t: "Anteil" gemeint, d.h. der Teil der Bevölkerung, der dem König treu geblieben ist, daher auch die Übersetzung "Partei" (Lichtheim, Brunner, Parkinson). Für die nur teilweise zutreffende Übersetzung "Erben" (Faulkner, Foster, Vernus) siehe Ockinga, Gottebenbildlichkeit, 54-55. psš wird auch als Verbform aufgefaßt, als Partizip oder als Pseudopartizip (Posener, Littérature et politique, 70, Anm. 3: "mes effigies vivantes ayant part aux hommes"; Helck: "die ihr abgesondert (?) seid unter den Menschen"; Westendorf, in: GM 46, 1981, 36: "Meine lebenden Abbilder haben sich (von mir) abgespalten zu Menschen, die mir bereitet haben ...").
- jri̯.w wird meist als Imperativ aufgefaßt (zuerst Gardiner, in: Mélanges Maspero, 484-485). Westendorf zieht ein akt. Part. entweder als Prädikat eines Nominalsatzes oder als Attribut zu rmṯ vor. Blumenthal, in: ZÄS 111, 1984, 88 und 94 scheint wegen der Handschriften pSallier I und II (jw jri̯=w) an die neuägyptische Form jri̯=w (statt jri̯=sn) zu denken: "Meine lebenden Abbilder und meine Partner (?) unter den Menschen, sie haben mir eine Fehde bereitet". Grimal, in: BIFAO 95, 1995, 274 und Burkard, in: Literatur und Politik, 167 und 171 übersetzen in etwa wie Blumenthal, erklären aber die Form von jri̯ nicht.
- qmd.t: muß ein männliches Wort sein, obwohl es bei Hannig, Handwörterbuch, 858 als weiblich eingetragen ist. Gegen die Lesung von Griffith, in: ZÄS 34, 1896, 41, Anm. 4 als qꜣ-m-ḏr.t: "Hoch mit der Hand" geht Westendorf (in: GM 46, 1981, 39) von einer Wurzel qmd: "beklagen" (Wb. V, 40, 7) aus und schlägt als Übersetzung "Klage, Kummer, Leid, Ärger" vor. Westendorf denkt dabei an den Kummer, der einem bereitet wird (gefolgt von Blumenthal, Grimal, Burkard), Griffith und Gardiner (in: Mélanges Maspero, 485) an "Totenrede" oder "Totenklage". Ockinga, Gottebenbildlichkeit, 56 zieht eine Ableitung von qmd: "an etw. denken, sich kümmern um" (Wb. V, 40, 6) vor, daher "ein Andenken". Zonhoven versteht "an etwas denken" in feindlichem Sinne, daher "Komplott". In tBrooklyn 16119vso steht kein Suffix bei qmd.t=j, aber ein determiniertes Bezugswort ist eigentlich für die Verwendung von n.tj oder jw.tj erforderlich.
- n sḏm.tw=f ist eher ein tw-Passiv als ein pass. sḏm.t=f (mit der Graphie tw für t) (vgl. Westendorf, Der Gebrauch des Passivs, 112-113; Zonhoven, in: ZÄS 125, 1998, 79-81 lehnt sḏm.t=f ab).
- Vgl. jetzt Sokolova, in: JEA 101, 2015, 165-168.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Billy Böhm, Lutz Popko, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd92KN0EOJULgoHMxQnoAq74 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd92KN0EOJULgoHMxQnoAq74>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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