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    substantive_fem
    de
    Gerechtigkeit

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de
    jeder

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    verb_3-lit
    de
    stark sein

    PsP.3sgf
    V\res-3sg.f
de
"Jegliche Gerechtigkeit ist stark (?).
Author(s): Lutz Popko; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning ; (Text file created: before June 2015 (1992–2015), latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • Ausgehend von einer Grundbedeutung "Gerechtigkeit ist der Herr der Kraft" (vgl. Spiegel, S. 126) wird i.d.R. mit "Recht geht vor Macht" o.ä. (vgl. griffig Lichtheim, S. 214: "Right rules might.") übersetzt. Jedoch birgt diese Übersetzung Schwierigkeiten: Sobald man "Gerechtigkeit" personifiziert, kommt man bei der Göttin Maat an; diese kann nun nur Herrin (nb.t), nicht aber Herr (nb) sein. Außer dem falschen Genus spricht noch eine dann ungewöhnliche Determinierung (mꜣꜥ(.t) ist als Abstraktum, nicht als Göttin determiniert; nb ist gänzlich ohne Determinative geschrieben) gegen eine derartige Übersetzung (Broze, S. 19: "C'est la justice qui détient la puissance" dachte in dieselbe Richtung; ihre Übersetzung ist aber mit der grammatischen Konstruktion nicht in Einklang zu bringen). Gardiner, Chester Beatty Library, S. 14 und LESt 37, 6-7 mit Anm. e dachte dagegen an einen Adverbialsatz mit einem Stativ als Prädikat (merkte aber an, dass man hierfür wsr.ṱ erwartet): "All justice ist powerful". Zwar ist der Sinn einer Qualifizierung von "Gerechtigkeit" durch nb (die fehlende Femininendung .t bei dem Adjektiv nb ist nicht ungewöhnlich) unklar, aber zumindest graphisch scheint dies die bessere Lösung zu sein. Junge, S. 934 übersetzte zusammen mit dem nächsten Satz: "Der Meister der Macht ist gerecht, der sie so gebraucht, daß das Amt dem Horus gegeben wird" (zum nb-wsr, der aber nur in griechisch-römischer Zeit belegt ist, vgl. LGG III 615b). Dies impliziert jedoch m.E. folgende Kausalkette: Wer dem Horus die Königswürde zuerkennt, ist gerecht und folglich ein "Herr der Macht". Ob das jedoch so gemeint ist, bleibt unsicher. Auch gegen diese Deutung kann zudem ein graphisches Argument angeführt werden: mꜣꜥ als Prädikat eines Adjektivalsatzes wird sonst in der Geschichte mit dem Suffix .ṱ geschrieben (Z. 1,5; 3,7; 4,6; 13,1; 13,2; 14,4; 15,10; in Z. 14,5 wurde stattdessen einmal der Name der Göttin Mꜣꜥ.t (mit den entsprechenden Determinativen) geschrieben).

    Commentary author: Lutz Popko; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch ; Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 06/26/2015

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Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd9vxKD7R00HZtnM1o7MKUFw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd9vxKD7R00HZtnM1o7MKUFw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd9vxKD7R00HZtnM1o7MKUFw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)