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bt: Ein unbekanntes Wagenteil, das der pluralischen Verwendung zufolge mehrfach an einem Streitwagen vorkommt und vielleicht aus Holz, viel eher aber aus Leder war (das Determinativ ist unsicher, vgl. Dawson/Peet, S. 171 und J.E. Hoch, Semitic Words in Egyptian Texts of the New Kingdom and Third Intermediate Period, Princeton/New Jersey 1994, S. 115, Nr. 145). Schulman verwies auf akkadische Streitwagenterminologie, wo *bit narkabti (nur übertragen vom sumerischen GIŠ.E2-GIGIR und nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls bit narkabti genannten Standort der Götterwagen im Tempel sowie gleichnamigen Ackerflächen; s. A. Salonen, Die Landfahrzeuge des alten Mesopotamien, Helsinki 1951, S. 69, 82-83 und E. Ebeling, in: Reallexikon für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie 3, 1971, s.v. "Feld", Sp. 38) als Wagenkorb erscheint, lehnte eine einfache Übertragung der Terminologie aber ab, da jeder Streitwagen nur einen einzigen Wagenkorb hat, das Wort hier aber im Plural steht. "A wild guess", wie er selbst zugab, war seine Vermutung, das Wort vom akkadische putu: "front side" abzuleiten und damit die oft dekorierte Außenseite des Wagenkorbes zu bezeichnen. Hofmann, S. 223 verwies auf das akkadische Wort bitu: "Troddel" und dachte an entsprechende Dekorationen des Jochgehänges. Hoch folgte dagegen der Ableitung von bit: "Haus" und erwog "receptable" oder "holder". Auch Th. Schneider, in: JSSEA 35, 2008, S. 188 unterließ eine Deutung des ägyptischen Begriffes, scheint aber durch seine Übersetzung des akkadischen Ausgangswortes mit "Kasten, Hülle" in dieselbe Richtung zu gehen wie Hoch. "Hüllen" gibt es natürlich auch an anderen Stellen des Wagens, z.B. in Form der Nabenkappen, die jedoch aus Metall sind und aufgrund der Determinierung daher hier nicht in Betracht kommen.
mꜣwḏ: Zur metaphorischen Bedeutung "Unterstützung" vgl. die Bedeutung des Wortes in der Lehre des Ptahhotep (pBM 10371+10435, Z. m,6, vgl. die Übersetzung im TLA).
Zꜣ-Bꜣs.t: Zur Lesung der ersten Gruppe als zꜣ und nicht als zum Göttinnennamen gehörendes bꜣ s. schon Erman, ZÄS, S. 94. In Literatur, S. 349 hat er dagegen nur "Bastet" gelesen. Zu einer solchen Lesung vgl. auch A. Gardiner, in: PSBA 27, 1905, S. 185-186 und Dawson/Peet, S. 171. Weder Gardiner noch Dawson/Peet noch Schulman boten eine Erklärung der Stelle an. Hoffmann, S. 211, Anm. 1 erwog, mꜣwḏ zu mḏꜣ.w: "Widersacher" (Wb II, 187,2) zu stellen, das aber nur in den Pyramidentexten erscheint. Ein genau gegenteiliger Sinn ergibt sich bei der hier vorgeschlagenen metaphorischen Übersetzung von mꜣwḏ; zu Anubis als "Sohn der Bastet" in Abydos s. LGG IV, 79a, Beleg 2; dadurch ergäbe sich ein Bezug zum Zweibrüdermärchen und zur mittelägyptischen Kulttopographie, vgl. D. Kessler, in: LÄ 5, 1984, Sp. 359-360, s.v. "Sako".
ḫꜣꜥ: Am Beginn der Zeile befindet sich noch ein Zeichenrest, der aufgrund der Absplitterung am Rand des Ostrakons nicht mehr lesbar ist. Zur Schreibung des Gottesnamens wird er nicht gehören, weil am Ende der 9. Zeile noch genügend Raum gewesen wäre, um dieses kurze Zeichen direkt anzuschließen. m oder t sind laut Dawson/Peet denkbar, aber wegen der dann unklaren Konstruktion unwahrscheinlich; für ein r oder ein [jw=]f ist die Lücke zu kurz.
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdQsrha3g9UZVm4UtTQCilFw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdQsrha3g9UZVm4UtTQCilFw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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