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Ḥr(.j)-Ḥrw{=j}: Hinter dem Personennamen befinden sich zwei Zeichen, die Gardiner, LESt 69, 10, Anm. a als zwei untereinander stehende, sitzende Männer (Gardiner A1) oder zwei untereinander stehende ts las. Sollte es sich um ts handeln, wären beide als überflüssig zu streichen; auch zwei sitzende Männer sind unnötig: eines könnte als Determinativ angesehen werden, das zweite könnte dann höchstens ein Suffixpronomen sein, das aber zu streichen wäre.
pꜣy=j nb: Das Suffixpronomen steht unter dem nb-Korb, was für spätramessidisches Hieratisch charakteristisch ist, Gardiner, LESt 44, 16, Anm. c.
[y]ꜣ j.n=f und j:wḏi̯ (w)j: Die Satzkonstruktion ist nicht so eindeutig, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Die meisten Bearbeiter übersetzten yꜣ mit "wahrlich" o.ä. und verstanden dies als direkte Rede des Amun-Re, die dann mit j:wḏi̯ (w)j fortgesetzt wird. j:wḏi̯ wird in dieser Übersetzungsvariante als Imperativ verstanden (so etwa R.O. Faulkner, in: JEA 21, 1935, S. 185; F. Hintze, Untersuchungen zu Stil und Sprache neuägyptischer Erzählungen; Teil 2; Berlin 1952 (VIO 6), S. 171; J. Cerny, S.I. Groll, A Late Egyptian Grammar; Rome, 3. Auflage, 1984, S. 345). Das inhaltliche Hauptgewicht liegt dabei auf dem Imperativ, da yꜣ ja nur eine einleitende Partikel ist. Schon Faulkner, ebd., merkte daher an, dass hier das einzige ihm bekannte neuägyptische Beispiel vorläge, in dem j.n=f eine Rede einleitet und nicht beendet; auch Hintze, ebd., führte diese Stelle als einzigen Beleg eines redeeinleitenden j.n=f an. Verstärkt wird dieser ungewöhnliche Gebrauch der Phrase noch, wenn man wie Hintze, ebd. und S. 216 yꜣ nicht als Einleitung der wörtlichen Rede, sondern als Einleitung des übergeordneten Satzes deutet, so dass die Rede des Amunrasonther nur noch aus dem Imperativ besteht. Dieses Problem könnte nun durch 3 Möglichkeiten umgangen werden: (1) j:wḏi̯ (w)j wird nicht als Imperativ, sondern als Partizip ("der mich gesandt hat") interpretiert (etwa H. Satzinger, Neuägyptische Studien. Die Partikel jr. Das Tempussystem; Wien 1976 (WZKM Beiheft 6), S. 245; Schipper, S. 75, Anm. 207 schloss sich dem explizit an, übersetzte aber dennoch als Imperativ in direkter Rede). Damit bestände die wörtliche Rede des Amunrasonther aber nur aus der Partikel yꜣ, was ungewöhnlich wäre, da man vor j.n=f eine längere Rede erwartet (zumindest länger als eine einzige Partikel). (2) Moers, S. 918 teilte den Satz und interpretierte yꜣ j.n=f als Einwurf des Fürsten: "'Ach', sagte er." Den folgenden Teil übersetzte er als cleft sentence (mit ḏd als Partizip), die die Rede des Wenamun fortführt: "Amun-Re-König-der-Götter war es, der meinem Herrn Herihor befahl..." (dieser Aufteilung folgte C. Peust, Indirekte Rede im Neuägyptischen; Wiesbaden 1996 (GOF IV 33), S. 121, Bsp. 168 und 169). (3) Auch Blumenthal, S. 34 übersetzte den Satz als cleft sentence, hat aber offenbar j.n=f getilgt, da sie yꜣ als Einleitung der cleft sentence verwendete. Möglichkeit (2) wird hier abgelehnt, da in dem Fall die Rede des Wenamun nach dem Einwurf des Fürsten uneingeleitet fortgeführt würde, während in 1,43 nach der Phrase ḫr=f (j)n pꜣ wr die Rede des Wenamun mit jw=j (ḥr) ḏd n=f neu eingeleitet wird. Zudem steht hinter dem Suffixpronomen der Falke auf Standarte, mit dem sonst im Text durchgängig Amunrasonther determiniert wird. Möglichkeit (3) wird hier ebenfalls vermieden, da man dazu in den Text eingreifen müsste. So bleibt nur noch die Möglichkeit (1), nämlich dass hier tatsächlich j.n=f einmal ausnahmsweise eine Rede einleitet.
j.n=f (j)n Jmn-Rꜥ... (ḥr) ḏd: Zu dem nachgestellten jn zur Markierung eines Subjekts vgl. F. Hintze, ebd., S. 216 und A. Erman, Neuaegyptische Grammatik; Leipzig, 2. Auflage, 1933, S. 351, § 702 sowie S. 357-358, § 714.
j:wḏi̯ (w)j wird hier mit Hintze und Cerny/Groll als Imperativ verstanden. Die Verwendung des Personalpronomens der 1. Person (und nicht, wie im Deutschen zu erwarten, der 3. Person) stellt eine Anpassung an die "obertextliche Sprechsituation" dar. Da dies in der Übersetzung nur unter einer Überreizung der deutschen Grammatik nachvollzogen werden kann, wurde hier eine Übertragung als indirekte Rede vorgezogen. Zu diesem ägyptischen Sprachphänomen und der Übersetzung als indirekte Rede vgl. Peust, ebd., S. 54.
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