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(nachdem) zwei Stützbauten/Stützen(?) aus Lehmziegeln für ihn angefertigt worden sind,
so daß / bis du erkennst, daß er die (entscheidende) Sache erreicht (hat) (d.h. es schaffen wird?).
Kommentare
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- ḥmsi̯: "sitzen" gilt als eine abwartende/beobachtende Behandlung/Therapie, die sich auf die Beobachtung des Krankheitsverlaufs konzentriert.
- jri̯ n=f: Vgl. Fall 7 (Kol. 3.15), in dem r rḫ=k bei srwḫ=f pw ḥmsi̯.t anschließt und nur durch eine adverbielle Erweiterung getrennt wird. Daher ist auch jri̯ n=f ... als adverbielle Erweiterung (Umstandssatz Präteritum) einzustufen.
- mkꜣ.t: Wird einmal mkꜣ.t (pEdwin Smith 2.7: mit zwei pr-Zeichen), einmal mk.t/mꜥk.t (pEdwin Smith 3.15: mit zwei Hochrechtecken) geschrieben. Breasted, Surgical Papyrus, 150-151 vergleicht mkꜣ.t mit dem jüngeren mk.t/mꜥk.t (Wb. II, 161.8-12: "Stelle, Platz; richtige Stelle") und erschließt die Bedeutung "support" aus dem Zusammenhang. Wb. II, 162.13 hat in ähnlicher Weise "stützender Unterbau" und vergleicht ebenfalls mit mk.t. In Urk. I, 184.17 (5. Dyn.) ist von einem Sphinx in seiner schönen Stätte der Ewigkeit (s.t nfr.t n.t ḏ.t) auf einer mkꜣ.t, einem Sockel, von 5 Ellen die Rede (E. Schott, in: J. Assmann, E. Feucht, R. Grieshammer [Hgg.], Fragen an die altägyptische Literatur, Gs Otto, Wiesbaden 1977, 448; A. Roccati, La littérature historique sous l'Ancien Empire égyptien, LAPO, Paris 1982, 120, § 90 [Nr. 24]; N. Kloth, Die (auto-)biographischen Inschriften des ägyptischen Alten Reiches, SAK Beiheft 8, Hamburg 2002, 188; N. Strudwick, Texts from the Pyramid Age, SBL, Leiden/Boston 2005, 284 [Nr. 212]). Die Belege für mkꜣ.t in den medizinischen Texten werden in MedWb I, 399 als "Unterlage (auf der das Herz sich abstößt)" und "Stütze" gedeutet. Hannig, HWB, 393 hat "(stützender) Unterbau (z.B. zwei Ziegel), Sockel, Podium; Totenbahre" und verweist nicht auf mk.t.
- spr r jḫ.t: Bedeutet wörtlich "eine Sache erreichen, zu einer Sache gelangen". In pEdwin Smith, Fall 4 wird es in Glosse C (Kol. 2.10-11) erklärt mit (rḫ=k) mwt=f r ꜥnḫ.t=f "er stirbt, bis er überlebt haben wird". Das ganz allgemeine/neutrale "eine Sache, etwas" wird deshalb von Breasted, Surgical Papyrus, 155 mit "a decisive point" übersetzt (vgl. Bardinet: "le point décisif"; Allen und Sanchez/Meltzer: "turning point"). Laut Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 36, Anm. 3 ist "etwas" ein Euphemismus für die Krise/Krisis (als medizinischer Begriff) (vgl. MedWb II, 744), d.h. den Wendepunkt, den Punkt an dem eine plötzliche Veränderung des Gesundheitszustands zum Guten oder zum Schlechten einsetzt. Allerdings meinen sowohl Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 21 als auch Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 36, Anm. 3, daß die Heilungschancen laut Glosse C eher gering sind, weshalb Ebbell den Ausdruck als Euphemismus für "moribundus ist (sic für: est)" versteht und Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 35 mit "zu etwas (Endgültigem) gelangen" übersetzt. Es erscheint uns jedoch fraglich, ob ḫ.t wirklich ein Euphemismus für ein schlechtes Ende ist bzw. den Punkt bezeichnen kann, von dem an es zum Ende geht (der medizinische Terminus "Krisis" mit negativem Ausgang). Denn wenn die Veränderung nicht zum Guten geschieht, ist es gar nicht nötig, anschließend mit der Behandlung anzufangen, wie es die Texte beschreiben. Und den Wendepunkt würde man "sehen", nicht "kennen, wissen" (höchstens: "erkennen"). Deshalb scheint uns spr=f r ḫ.t eher ein Ausdruck zu sein für "(bis du weißt,) daß er es packt / schafft / daß er die Kurve kriegt" (vgl. "zur Sache kommen" als eine deutsche Wendung mit der gleichen wörtlichen Bedeutung wie spr r ḫ.t: "zu einer Sache gelangen", aber mit einer anderen übertragenen Bedeutung). Der Ausdruck kommt auch im sog. Deltapapyrus vor (Kol. 10.3 und 11.4): Meeks, Mythes et légendes du Delta, 107, Anm. 315: "atteindre le moment critique".
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdwQyt1S4aUAKogWdvsQQQSQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdwQyt1S4aUAKogWdvsQQQSQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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