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wn mdw.t bjn.t (...) ḏi̯.t (...) : Die Satzkonstruktion ist unsicher. Posener, S. 45, übersetzte als präteritalen Negativen Existenzsatz: "Y a-t-il eu une mauvaise action (...) qui fait que je meure (...)" (dem folgte Fischer-Elfert, Sp. 7, wobei er den Hauptsatz präsentisch übersetzte und den präteritalen Aspekt durch eine entsprechende Färbung des ersten Umstandssatzes andeutete: "Gibt es eine böse Sache, die ich (...) angetan hätte (...), die mich (...) sterben läßt"). In beiden Fällen wäre ḏi̯.t ein Partizip. Partizipien werde jedoch im pVandier üblicherweise präfigiert. In Zeile 2,4 gibt es einen Nominalsatz mdw.t (...) ꜥn (...): "eine (...) Sache ist das Zurückkehren (...)" (Shisha-Halevy, S. 431; s. zu dieser Art Nominalsatz W. Spiegelberg, Demotische Grammatik; Heidelberg 1925, S. 198, § 444). Eine parallele Konstruktion mdw.t bjn.t (...) ḏi̯.t (...): "eine schlimme Sache (...) ist das Veranlassen (...)" wäre durchaus denkbar. Der vorliegende Satz wäre dann eine Frage nach dem Muster jn + Nominalsatz mit indeterminiertem Subjekt, vor dem laut Spiegelberg, ebd., S. 220, § 485 "meist wn" stünde, also das Gegenstück zu seinem Beispiel jn pꜣ hp ḏi̯.t ḥms. Alle anderen, mit wn gebildeten Beispiele in diesem Abschnitt seines § 485 fragen allerdings nach der Existenz einer Sache, sind also keine Sätze des Musters jn NP NP, sondern jn wn NP, so dass fraglich ist, ob er überhaupt dieselbe Konstruktion meint. Aus diesem Grund wird hier angenommen, dass ein Präsens I mit nominalem Subjekt vorliegt: wn NP (ḥr) sḏm (so vielleicht auch die Auffassung von Kammerzell, S. 977: "Ist etwa eine Schlechtigkeit (...) dafür verantwortlich, daß (...)"). Im Neuägyptischen wäre wn eindeutig als Präteritalkonverter zu sehen, da diese Sprachstufe bei dieser Satzart noch nicht zwischen determiniertem und indeterminiertem nominalen Subjekt trennt. wn mdw.t bjn.t (...) (ḥr) ḏi̯.t (...) wäre demzufolge das Präteritum eines *mdw.t bjn.t (...) (ḥr) ḏi̯.t (...). Im Demotischen ist dagegen letztere Form nicht möglich, in dieser Sprachstufe würde auch im Präsens wn mdw.t bjn.t (...) (ḥr) ḏi̯.t (...) stehen (wenige fragliche Ausnahmen bei Johnson, Verbal System, S. 29f.). Vgl. zu dieser Problematik J. Winand; in: CdE 64, 1989, S. 159-171. Die Geschichte des pVandier ist Frühdemotisch, und da auch im Neuägyptischen seit der 21. Dynastie das wn vor ein indeterminiertes nominales Subjekt tritt, wird hier von dieser spätneuägyptischen/(früh)demotischen, also präsentischen Bedeutung ausgegangen.
Interessanterweise gibt dies dem Satz eine andere Konnotation: Poseners Existenzsatz ist eine Ja-Nein-Frage, lässt als Antworten also zu: "Ja, es gibt es schlechte Sache" und "Nein, es gibt keine schlechte Sache". Bei einer Übersetzung als Präsens I wird nach dem Zustand des Subjektes gefragt und nicht nach seiner Existenz. Anders formuliert: Gefragt wird nicht, ob es schlimme Taten gegeben habe (und ob die Magier schuld an Pharaos Zustand sind), sondern ob derartige Taten, deren Existenz damit stillschweigend vorausgesetzt wird, Pharaos Zustand verursachen.
jri̯=j sw [---] n-jm=tn: Man erwartet in der Lücke vielleicht n wꜥ (so auch die Ergänzung von J. Winand, Études de néo-égyptien; Bd. 1, La morphologie verbale; Liège 1992 [AegLeod 2], S. 195, ex. 472), wozu allerdings die Zeichenspuren nicht ganz passen, Posener, S. 45, Anm. b-b.
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