Token ID IBUBdygdmYpUTE7DnDrHnVVhzF4
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wr pn: Das verwendete Zeichen (Müller, Liebespoesie, Tf. 13) spricht eher für wr als für sr (so in einigen älteren Übersetzungen; vgl. auch den Hinweis auf die korrekte Lesung bei Fox, Study of Antef, S. 408).
Die genaue Abgrenzung der Sinnabschnitte und somit auch die Übersetzung und grammatische Konstruktion sind umstritten. Unabhängig von weiteren Emendationen gibt es zunächst folgende Abtrennungen:
- wꜣḏ pw wr pn nfr={j} | šꜣw nfr ḥḏy: "How prosperous is this good prince! The goodly destiny has come to pass, [t]he generations pass away [...]" (J.H. Breasted, The Dawn of the Conscience; London 1933, S. 163); "He is prospering, this fine prince; death is a happy ending." (J.L. Foster, Hymns, Prayers, and Songs. An Anthology of Ancient Egyptian Lyric Poetry, Atlanta 1995, S. 154; ders., Ancient Egyptian Literature. An Anthology; Austin 2002 (3. Auflage), S. 179); "C'est un homme prospère, ce bon seigneur. Un destin heureux est maintenant fini." (C. Lalouette; Textes sacrés et textes profanes de l'ancienne Égypte. I: Des Pharaons et des hommes, o.O. 1984, S. 228); "Flourishing indeed is this good lord! A kindly fate has come to pass." (Lichtheim, Songs of the Harpers, S. 192-193); "He is happy, this good prince! ⸢Death is a kindly fate⸣." (Lichtheim, Ancient Egyptian literature, S. 196); "It is a bequest 〈of〉 this goodly lord: The proper fate is over." (Lorton, The Expression Šms-ı͗b, S. 45-46); "Prosperous is he, this good prince, [e]ven though good fortune may suffer harm!" (J.A. Wilson, Egyptian Secular Songs and Poems; in: ANET, 1955 (2. Auflage), S. 467). Auch J. Quaegebeur, Le dieu égyptien Shai dans la religion et l'onomastique; Leuven 1975 (OLA 2), S. 130 mit Anm. 5 scheint sich der Lesung ... šꜣw nfr ... anzuschließen, da er das Anteflied zusammen mit den Liedern von Neferhotep und Inherchau nennt, in denen beide Worte als Substantiv+Adjektiv erscheinen.
- wꜣḏ pw wr pn | nfr={j} šꜣw nfr ḥḏy: "The bequest of this old one is this: O good man, the good fate has passed!" (Goedicke, Date of the "Antef-Song", S. 195-196).
- wꜣḏ pw wr pn | nfr={j} šꜣw | nfr ḥḏy: "Het is een opdracht van die zelfde god die af is van het lot, en af van de tegenspoed." (J. Borghouts, Egyptische sagen en verhalen, Bussum 1979, S. 72); "A happy one is this prince; good is the destiny; good is the injury." (Federn, Opening Lines); "Flourishing is this noble: Good is the fate, good is the injury." (Fox, Study of Antef, S. 404); "Flourishing (beyond) is he, this ruler, good is fate, good is oblivion." (Kitchen, Poetry of Ancient Egypt, S. 138-139); "This great one is well! Good is the destiny, good the destruction!" (R. Parkinson, Voices from Ancient Egypt. An Anthology of Middle Kongdom Writings, London 1991, S. 145); "Flourishing is he, this prince, [f]or destiny is good, and destruction is complete." (W.K. Simpson, The Literature of Ancient Egypt. An Anthology of Stories, Instructions, and Poetry; Yale 1973 (2. Auflage), S. 306); "Fortunate is this prince, [f]or happy was his fate, and happy his ending." (V.A. Tobin, The Love Songs and the Song of the Harper; in: W.K. Simpson [Hrsg.], The Literature of Ancient Egypt. An Anthology of Stories, Instructions, Stelae, Autobiographies, and Poetry; New Haven, London 2003 (3. Auflage), S. 332).
- wꜣḏ pw | wr pn nfr={j} | šꜣw nfr ḥḏy: "C'est (le temps) d'être florissant, ce bon seigneur, tant que le 'destin heureux' (c.-à.-d. la mort) est absent!" (Osing, Aspects de la culture pharaonique, S. 12); "C'est-un-bienheureux, ce-bon-seigneur, que-le-destin-(soit)-bon (ou) avare." (Patanè, Chant du harpiste d'Antef, S. 99 und 106).
- wꜣḏ pw wr pn nfr={j} šꜣw nfr | ḥḏy ...: "È il testamento di quel buon sovrano, dal felice destino: Periscono (le generazioni e passano.)" (E. Bresciani, Letteratura e poesia dell'antico Egitto. Cultura e società attraverso i testi; Torino 1999 (3. Auflage), S. 206).
wꜣḏ: Die Deutung des Wortes ist nicht eindeutig: Einige Bearbeiter verstehen wꜣḏ als Partizip, das als Prädikat in einem Adjektivalsatz verwendet wird (so explizit Fox, Study of Antef, S. 407, der auf die seltene Konstruktion eines solchen Satzes mit pw bei Gardiner, Egyptian Grammar, § 140 verweist). Das Wb führt den vorliegenden Vers als Beleg zu dem Substantiv wꜣḏ: "der Glückliche" (Wb I 266, 10) auf (vgl. DZA 22.103.010). Nach dieser Interpretation liegt ein dreigliedriger pw-Satz vor (so z.B. Federn, Opening Lines). Lorton, The Expression Šms-ı͗b, S. 46 mit Anm. a oder Goedicke, Date of the "Antef-Song", S. 195 deuten den Satz als zweigliedrigen pw-Satz und verstehen wꜣḏ als Schreibung für wḏ: "Befehl" (Wb I 396, 11-23; vgl. dagegen die Schreibung von wḏ in Zeile VI 12).
ḥḏy und wḏy: Einige Bearbeiter (z.B. Lichtheim, Lorton, Goedicke) emendieren aufgrund des 1. Harfnerliedes des Neferhotep (Lichtheim, Songs of the Harpers, Tf. 7, Kol. 2) ḥḏy zu ḫpr (Bei Neferhotep steht pꜣ šꜣw nfr ḫpr: "Das gute Schicksal ist eingetroffen."). Fox, Study of Antef, S. 413 weist allerdings darauf hin, dass beide Worte graphisch nicht verwechselt werden können. Fraglich ist jedoch, ob überhaupt eine Schreibung von ḥḏy vorliegt und nicht vielmehr eine solche von wḏj: "Reise" (Wb I 398, 5). Gelegentlich können Worte der Familie wḏ: "befehlen" mit dem Papyrusstengel (Gardiner Sign-list M13) bzw. mit Papyrusstengel und Schlange (M14) geschrieben werden (vgl. Wb I 396-397). Ein Doppelschilfblatt gehört auch zu den Schreibungen des femininen wḏy.t: "Reise" (Wb I 398, 6-12). Die Lesung des letzten Determinativs als Sperling ist nicht ganz so eindeutig, wie Müllers oder Fox' Transkription wiedergeben: Allein auf dieser Kolumne findet sich der Vogel noch dreimal (Zeile 3 weiter vorn, Zeile 9 und Zeile 11). Jedes Mal ist das Zeichen anders geschrieben, hat aber stets einen viel ausgeprägteren unteren Strich als bei dem zur Diskussion stehenden Wort. Obwohl sonst im vorliegenden Text die laufenden Beinchen anders aussehen, gibt es zumindest in einigen Handschriften Formen, die dem fraglichen Zeichen stark ähneln (vgl. G. Möller, Hieratische Paläographie. Die aegyptische Buchschrift in ihrer Entwicklung von der fünften Dynastie bis zur römischen Kaiserzeit; Bd. II: Von der Zeit Thutmosis' III. bis zum Ende der einundzwanzigsten Dynastie; Osnabrück 1965 [Reprint von 1927], Nr. 120 in der Version des pRollin). Zudem ist darauf hinzuweisen, dass die Schreiber nach der Ganzheitsmethode lernten, d.h. nicht einzelne Zeichen, sondern ganze Worte. Daher ist es durchaus denkbar, dass beide Worte aufgrund ihrer graphischen Ähnlichkeit beim Abschreiben miteinander verwechselt werden konnten. Zu wḏj im Zusammenhang mit dem Sterben vgl. etwa die Harfnerlieder im Grab des Neferhotep und des Djehutimes (R. Hari, La tombe thébaine du père divin Neferhotep (TT 50); Genève 1985, Tf. 4 bzw. L. Kákosy, Z.I. Fábián, Harper's Song in the Tomb of Djehutimes (TT 32); in: SAK 22, 1995, Fig. 1-3).
Persistente ID:
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Anja Weber, Sabrina Karoui, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdygdmYpUTE7DnDrHnVVhzF4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdygdmYpUTE7DnDrHnVVhzF4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdygdmYpUTE7DnDrHnVVhzF4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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