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Eine gelegentlich zu findende Konditional-/Temporalsatzkonstruktion, die eine nähere systematische Untersuchung lohnte. Syntaktisch wirkt sie wie eine neuägyptische Zwischenstufe zwischen mittelägyptischer Rang-V-Erweiterung vor Rang-III-Erweiterung (rmm=sn jw=f ḥr sḏm: "Weinen sie, so hört er", vgl. dazu W. Schenkel, Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift, Tübingen, 6. Auflage, 2005, S. 83 und 298-300) und demotischem konditionalen/temporalen zweiten Tempus (bspw. i:iri kii hrw ḫpr iw=w (r) ip=w irm=n (n) wꜥ sp: "Sobald ein anderer Tag kommt, wird man sie mit uns gemeinsam abrechnen", vgl. J.F. Quack, in: LingAeg 14, 2006, S. 259-260). Das Prädikat des 2. Gliedes des pSallier (= pChester Beatty V, Rto. 5,8-9 = pAnastasi V, 10,7) ist ein Stativ, der Satz damit entweder ein Umstandssatz des Präsens oder ein Futur III mit Stativ (also ein Hauptsatz). Ein weiteres Beispiel, bei dem das 2. Glied von H. Satzinger, Neuägyptische Studien. Die Partikel jr. Das Tempussystem, Wien 1976 (WZKM Beiheft 6), S. 197 als Futur III mit Stativ gedeutet wurde, ist pHarris 500, Vso. (Prinzenmärchen) 6,15: ḥtp pꜣ šw jw=j mwt.k(wj): "Sobald die Sonne untergeht, will ich tot sein." Daneben gibt es auch Beispiele mit NIMS im 2. Glied: pSallier I, Rto. 7,1, pLansing 10,9, oEdinburgh 916, Vso. 11-12, evtl. Mythos von der Himmelskuh in der Version Sethos' I., Z. 34. Bspe. mit adverbialem Prädikat, die nur im Mittelägyptischen Hauptsätze (nämlich komplexe Adverbialsätze), im Neuägyptischen aber Umstandssätze wären, sind pAnastasi III, 5,11-12 und evtl. gleich folgend pAnastasi III, 5,12-6,1 (vgl. die Übersetzung von Jäger, S. 275). Passagen mit einem Präsens I im 2. Glied, also einem neuägyptischen Hauptsatztempus, sind pSallier I, Rto. 8,6, pBM EA 10474 (Amenemope), 9,18 und Berlin 20377 (Letzteres Bsp. s. A. Erman, Neuaegyptische Grammatik, Leipzig, 2. Auflage, 1933, § 812). Ein näher zu untersuchender Fall mit periphrastischem j:jri̯=f sḏm im 1. Glied und futurischem Adverbialsatz im 2. Glied ist vielleicht pd'Orbiney 14,6 (hier im TLA aber momentan anders erklärt, da j:jri̯=f sḏm im Text nicht sehr häufig vorkommt und als Konditionalgefüge Bildungen mit jr verwendet werden). Derartige Sätze finden sich bei Erman, §§ 299, 801, 812 als Hauptsätze mit vorangestellten, uneingeleiteten temporalen resp. konditionalen sḏm=fs. Im 2. Glied kann dabei auch ein Verbalsatz erscheinen, besonders deutlich zu sehen bei dem schon erwähnten Beleg pSallier I, 8,6, wo erst ein solcher Satz und dann das Gefüge mit sḏm=f und Präsens I steht (wenn die Lesung und Ergänzung korrekt ist).
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdzAk7GmfLEEDvXaMp7hkDTc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzAk7GmfLEEDvXaMp7hkDTc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzAk7GmfLEEDvXaMp7hkDTc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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