Token ID IBUBdzBqW6InqUQfgyxmxAkj6XA
Kommentare
-
Ausgehend von einer Grundbedeutung "Gerechtigkeit ist der Herr der Kraft" (vgl. Spiegel, S. 126) wird i.d.R. mit "Recht geht vor Macht" o.ä. (vgl. griffig Lichtheim, S. 214: "Right rules might.") übersetzt. Jedoch birgt diese Übersetzung Schwierigkeiten: Sobald man "Gerechtigkeit" personifiziert, kommt man bei der Göttin Maat an; diese kann nun nur Herrin (nb.t), nicht aber Herr (nb) sein. Außer dem falschen Genus spricht noch eine dann ungewöhnliche Determinierung (mꜣꜥ(.t) ist als Abstraktum, nicht als Göttin determiniert; nb ist gänzlich ohne Determinative geschrieben) gegen eine derartige Übersetzung (Broze, S. 19: "C'est la justice qui détient la puissance" dachte in dieselbe Richtung; ihre Übersetzung ist aber mit der grammatischen Konstruktion nicht in Einklang zu bringen). Gardiner, Chester Beatty Library, S. 14 und LESt 37, 6-7 mit Anm. e dachte dagegen an einen Adverbialsatz mit einem Stativ als Prädikat (merkte aber an, dass man hierfür wsr.ṱ erwartet): "All justice ist powerful". Zwar ist der Sinn einer Qualifizierung von "Gerechtigkeit" durch nb (die fehlende Femininendung .t bei dem Adjektiv nb ist nicht ungewöhnlich) unklar, aber zumindest graphisch scheint dies die bessere Lösung zu sein. Junge, S. 934 übersetzte zusammen mit dem nächsten Satz: "Der Meister der Macht ist gerecht, der sie so gebraucht, daß das Amt dem Horus gegeben wird" (zum nb-wsr, der aber nur in griechisch-römischer Zeit belegt ist, vgl. LGG III 615b). Dies impliziert jedoch m.E. folgende Kausalkette: Wer dem Horus die Königswürde zuerkennt, ist gerecht und folglich ein "Herr der Macht". Ob das jedoch so gemeint ist, bleibt unsicher. Auch gegen diese Deutung kann zudem ein graphisches Argument angeführt werden: mꜣꜥ als Prädikat eines Adjektivalsatzes wird sonst in der Geschichte mit dem Suffix .ṱ geschrieben (Z. 1,5; 3,7; 4,6; 13,1; 13,2; 14,4; 15,10; in Z. 14,5 wurde stattdessen einmal der Name der Göttin Mꜣꜥ.t (mit den entsprechenden Determinativen) geschrieben).
Persistente ID:
IBUBdzBqW6InqUQfgyxmxAkj6XA
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzBqW6InqUQfgyxmxAkj6XA
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdzBqW6InqUQfgyxmxAkj6XA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzBqW6InqUQfgyxmxAkj6XA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzBqW6InqUQfgyxmxAkj6XA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.