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Die Satzgrenzen sind umstritten. Vorgeschlagen sind folgende Abtrennungen von Sinnabschnitten:
- wḏꜣ=k jb=k | r smhꜣ.t jb ḥr sꜣḫ n=k: "May thy heart be cheerful [t]o permit the heart to forget [t]he making of (funderary) services for thee." (Lichtheim, Songs of the Harpers, S. 192); "Let thy desire flourish, [i]n order to let thy heart forget the beatifications for thee." (J.A. Wilson, Egyptian Secular Songs and Poems; in: ANET, 1955 (2. Auflage), S. 467).
- wḏꜣ=k | jb=k r smhꜣ.t jb ḥr sꜣḫ n=k: "May you prosper, [...] (while) your concern (ı͗b) is [...] to make my heart [...] forgetful of the glorification (which will be) for you: [...]" (Lorton, The Expression Šms-ı͗b, S. 46); "Be hale! while your heart is directed toward self-forgetfulness which performs the sꜣḫ-rites for you." (Fox, Study of Antef, S. 404).
- wḏꜣ=k jb=k r=s | mhꜣ.t jb ḥr sꜣḫ n=k: "Hence rejoice in your heart! Forgetfulness profits you, [...]" (Lichtheim, Ancient Egyptian Literature, S. 196; siehe zu ihrer Aufteilung explizit ebd., S. 197, Anm. 6, ihre Übersetzung des hinteren Teils lässt aber eher an einen Adjektivalsatz denken: ꜣḫ n=k mhꜣ.t jb.); "Wegen dieser Sache beruhige dein Herz! Vergeßlichkeit frommt dir." (E. Hornung, Meisterwerke altägyptischer Dichtung; Zürich, München 1978, S. 81); "Cheer up anyway, forgetfulness is beatification for you!" (Kitchen, Poetry of Ancient Egypt, S. 138-139); "May you be happy with this, forgetfulness giving you benediction." (R. Parkinson, Voices from Ancient Egypt. An Anthology of Middle Kingdom Writings, London 1991, S. 146).
- wḏꜣ=k jb=k r smhꜣ.t jb ḥr=s | ꜣḫ n=k: "Du aber erfreue dein Herz und denke nicht daran! [...] Gut ist es für dich, (deinem Herzen zu folgen ...)." (Assmann, Fest des Augenblicks, S. 55; seine Übersetzung erfordert aber abgesehen von der von ihm in Anm. 2 angesprochenen Tilgung des ersten Suffixpronomens noch weitere Emendationen: wḏꜣ{=k} jb=k {r} smhꜣ{.t} jb ...); "Du aber erfreue dein Herz, um all das zu vergessen - es tut dir gut, (deinem Herzen zu folgen ...)." (E. Hornung, Gesänge vom Nil. Dichtung am Hof der Pharaonen; München, Zürich 1990, S. 163); "Que tu sois prospère avec ton coeur afin que le coeur oublie cela - ce qui est utile pour toi!" (Osing, Aspects de la culture pharaonique, S. 12).
- Andere Übersetzungen sind zum Teil sehr frei, z.B.: "So may your desire be fulfilled: Allow the heart to forget [t]he performance of services for you." (W.K. Simpson, The Literature of Ancient Egypt. An Anthology of Stories, Instructions, and Poetry; Yale 1973 (2. Auflage), S. 307; beim zweiten Satz wäre etwa jmi̯ smhꜣ jb sꜣḫ n=k zu erwarten; der erste Satz ist mit dem Original nicht in Einklang zu bringen, "einen Wunsch erfüllen" wird eher mit dem Lemma km: "vollenden" formuliert (Wb V 129, 2)).
Fox, Study of Antef, S. 410 weist darauf hin, dass die gewöhnliche Konstruktion wḏꜣ=k oder wḏꜣ jb=k sei, aber nicht wḏꜣ=k jb=k, daher wird hier wie von ihm vorgeschlagen abgetrennt.
Zu der Konstruktion jb=f r: "sein Herz steht nach, er wünscht" vgl. Wb I 60, 12-13 und Gardiner, Egyptian Grammar, § 163.10. Fox, Study of Antef, S. 410 merkt an, dass die zu dem Lemma stehenden Belegstellen dazu tendieren, "[...] to show a stronger form of intention than 'wishing'". Dies ist nicht verwunderlich, ist die Konstruktion doch ursprünglich wohl eine normale Pseudoverbalkonstruktion der Form "Subjekt + r + Infinitiv" mit prospektivischer Bedeutung, d.h. der Aussage, dass etwas in Zukunft geschehen/eintreffen wird (Realis). V.a. aufgrund der ab dem Mittleren Reich gelegentlich vorkommenden Verwendung jb=tw r ... wird angenommen, dass die Konstruktion auch verbal aufgefasst werden kann (vgl. DZA 20.552.520 und zu dem vom Substantiv abgeleiteten Verb jb Gardiner, Egyptian Grammar, § 292). Parallel zu der Übersetzung des Verses jb=f r ꜥḥꜣ in der Erzählung des Sinuhe (pBerlin 3022, Kap. 125) durch F. Feder im TLA wird hier die ursprüngliche Konstruktion bevorzugt.
Zur Lesung des hinteren Satzteils vgl. etwa die Übersetzung von Osing, Aspects de la culture pharaonique, S. 12, die den älteren Lesungen mit sꜣḫ vorzuziehen ist.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Anja Weber, Sabrina Karoui, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdzmnq76sj03ZtYTxWXkk2JY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzmnq76sj03ZtYTxWXkk2JY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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