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    Rezept 1

    Rezept 1
     
     

     
     




    1
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Alaun; [verschied. Salze]

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_masc
     

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_fem
    de
    Johannisbrotfrucht

    (unspecified)
    N.f:sg

    substantive_masc
    de
    Fett (vom Tier)

    (unspecified)
    N.m:sg

    adjective
    de
    frisch

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

    substantive_fem
    de
    Maische

    (unspecified)
    N.f:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    (unspecified)
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_fem
    de
    Johannisbrotfrucht

    (unspecified)
    N.f:sg

    substantive_fem
    de
    [ein mineralischer Stoff (roter Ocker ?)]

    (unspecified)
    N.f:sg

    substantive_masc
    de
    Alaun; [verschied. Salze]

    (unspecified)
    N.m:sg
de
[Heilmittel zur ...]
Alaun, Mehl der Johannisbrotfrucht (?), frisches(?) Fett (oder: Koniferenharz(?)), Maische(?) von Johannisbrotfrucht (?), (roter) Ocker, Alaun:
Author(s): Peter Dils; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Text file created: 05/13/2016, latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • - šb{n}: Die Zeichen zwischen šb und dem anschließenden n.w sind schwer zu deuten. Das horizontale Zeichen sieht wie dqw oder ꜥꜣ oder n aus. Die Zeichen unter dem horizontalen Zeichen passen jedoch weder zu dqw noch zu ꜥꜣ. Bardinet übersetzt dieses Wort nicht. Seine Übersetzung erweckt sogar den Eindruck, daß er an dieser Stelle ein neues Rezept erwartet, was vermutlich mit der späteren Wiederholung von ḏꜣr.t und jbn zusammenhängt. Dann würde hier, anders als in den drei folgenden Passagen, jedoch keine Verarbeitungsanweisung oder Behandlungsanweisung folgen. Es wäre am Original zu prüfen, ob hier tatsächlich eine neuzeitliche fehlerhafte Klebung von Papyrusfragmenten vorgenommen worden ist. Falls das Wort šb.t: "eine Art Maische" vorliegt, dann ergibt sich das zusätzliche Problem, daß es laut DrogWb keine Verbindungen im Genitiv vom Typ "Maische von XY" gibt.

    Commentary author: Peter Dils

  • - dqw: Das Wort ist abgekürzt geschrieben und könnte auch qAw zu lesen sein. Beide Wörter dqw und qꜣw werden als "Mehl" übersetzt. Laut DrogWb 588 sind sowohl dqw als auch qꜣw und die Abkürzung in Kombination mit ḏꜣr.t in medizinischen Texten belegt, normalerweise jedoch mit ausgeschriebenem indirektem Genitiv.

    Commentary author: Peter Dils

  • - ḏꜣr.t: Die Identifikation dieses sehr häufig verwendeten Arzneimittels ist noch immer unsicher. Zwei Hauptvorschläge sind "Koloquinthe" und "Hülsenfrucht des Johannisbrotbaumes (Carob)", wobei Johannisbrothülsen heute als wahrscheinlicher erachtet wird (Aufrère, in: BIFAO 83, 1983, 28-31; Germer, Handbuch, 166-170).

    Commentary author: Peter Dils

  • - jbn: DrogWb 22-23: "Alaun" (kopt. S oⲃⲛ, B ⲱⲃⲉⲛ); ausführlich Harris, Ancient Egyptian Minerals, 185-186. Ohne Übersetzung findet sich das Lemma schon bei Brugsch, Wb. I, 41 und V, 40 verzeichnet. Stern hat es im Index von Papyrus Ebers (Papyros Ebers II, 2) mit "metallum quoddam" wiedergegeben. Einige Jahre später identifizierte er in einem koptischen alchemistischen Traktat das koptische ⲁⲃⲉⲛ = ⲡⲓⲱⲃⲉⲛ als "der Alaun", arabisch al-šabb (koptisch auch transkribiert als ⲁϣϣⲓⲡⲉ) (Stern, in: ZÄS 23, 1885, 119). Müller, Asien und Europa, 1893, 188, Anm. 3 scheint als erster den Zusammenhang zwischen hieroglyphisch/hieratich jbn, demotisch Abn und Koptisch ⲁⲃⲉⲛ, ⲱⲃⲉⲛ "Alaun" erkannt zu haben; er stuft jbn auch als ein semitisches Lehnwort ein, obwohl Alaun laut einigen Antiken Autoren ein berühmtes Produkt aus Ägypten war. Die Identifikation von ⲁⲃⲉⲛ, ⲱⲃⲉⲛ als "Alaun" geht auf die zweisprachige koptisch-arabische Scala im Vatikan zurück, die Athanasius Kircher herausgegeben hat (Lingua Aegyptiaca Restituta, 204): ⲡⲓⲱⲃⲉⲛ = (Arabisch) al-šabb. Zweifellos auf der Grundlage des Arabischen hat Kircher als Übersetzungswort das lateinische "Alumen" eingesetzt. In anderen Zusammenhängen wird das arabische al-šabb tatsächlich mit griech. στυπτερία: "Alaun" und andere "Adstringentia" verbunden (siehe V. Loret, Le nom égyptien de l'alun, in: RecTrav 15, 1894, 199-200).
    Die erneute Präsenz von jbn am Ende der Liste mit Arzneimittelzutaten ist unerwartet. Vielleicht ist der Text fehlerhaft tradiert.

    Commentary author: Peter Dils

  • - ꜥḏ: "(tierisches) Fett". Im DrogWb wird kein Beispiel für die Verbindung von ꜥḏ mit dem Adjektiv wꜣḏ: "grün; frisch" aufgelistet, sodaß die Übersetzung "frisches Fett" unsicher bleibt. Weil das Determinativ des bꜣq-Öls in Zl. 3 sehr ähnlich aussieht (abgesehen vom Schrägstrich), liegt vielleicht eine Abkürzung von ꜥš: "Koniferenholz" vor und ist ꜥḏ ꜥš: "Koniferenharz" zu lesen, das als Arzneimittel mehrfach in den medizinischen Papyri überliefert ist.

    Commentary author: Peter Dils

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

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Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBYBNNiWLYeMlUzrg5vDbJxHcWA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYBNNiWLYeMlUzrg5vDbJxHcWA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYBNNiWLYeMlUzrg5vDbJxHcWA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)