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(wobei/nachdem) ihre (der Wunde) Seiten an/aus (?) seiner Wunde abgewendet (?) worden sind,
wie wenn ꜥꜣ.t-Leinen entrollt (?) wird
Kommentare
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- kf.wt: Ist dies ein Plural, ein Kollektiv oder ein Abstraktum? jptf in Kol. 9.17 spricht für einen Plural. Breasted, Surgical Papyrus, 417 übersetzt die Stelle 16.19 mit dem Singular "gash" (aber vgl. S. 421: Breasted erklärt den Plural als die beiden Seiten der Klaffung), ebenso Allen, Art of Medicine, 103: "gap".
- fr.w: Breasted emendiert zu sꜣ〈t〉.tj r fw mit einer Vertauschung der phonetischen Zeichen, weil sꜣt mit der Präposition r verwendet wird, und er setzt ein unbekanntes Substantiv fw an, ohne dafür eine Übersetzung zu liefern. Grundriß IV/1, 198 und IV/2, 154, Anm. 2 zu Fall 47 fragt sich, ob statt fr.w nicht ft.w zu lesen ist, das in Wb. I, 580.12 in der Wendung ft jb als krankhafter Zustand in medizinischen Texten belegt ist (= Eb 855f, eingetragen unter ft: "sich ekeln, überdrüssig werden"). Dieses Verb ft wird in Grundriß IV/1 als "abgewendet(?)" übersetzt; ebenso MedWb I, 308: "sich abwenden o.ä." Die Kombination von ft mit m wbn.w wird dabei teils als "indem ihre Seiten abgewendet sind an seiner Verletzung" und teils als "indem ihre Seiten abgewendet sind von seiner Wunde" verstanden (Westendorf, Grammatik, 52, § 84.10 mit Anm. 2). Bardinet, Papyrus médicaux, 516 hat dagegen "s'enrouler" und Allen, Art of Medicine, 103: "pushed away". Meltzer, in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 288 kennt den Lesungsvorschlag ft vom Grundriß nicht und fragt sich, ob fr mit fn: "to be weak, faint" zusammenhängt, was ihn zu der Übersetzung "so that he is weak/faint(?)" führt.
- nfnfn: Hapax legomenon (Wb. II, 252.11: ohne Übersetzung). Kommt nur an dieser Stelle im pEdwin Smith vor. Breasted, Surgical Papyrus, 419 vermutet als Bedeutung "entrollen" wegen des Zusammenhangs (vgl. die Verben ḫꜣꜥ und sꜣt) und des Determinativs der Schnur (V1). Ähnlich steht in MedWb I, 459 "entrollen". Die Übersetzung "aufwickeln" in Westendorf, Grammatik, 317, Anm. 1 ist zweifellos ein Versehen, denn Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 87 und Westendorf, Handbuch Medizin, 740 haben "entrollen".
- ꜥꜣ.t: Breasted, Surgical Papyrus, 419 übersetzt mit "roll of linen" und schreibt, dass es ein sehr altes Wort ist, das schon in der 3. Dynastie in der Mastaba von Hesire belegt ist. In Wb. I, 166.6 wird es nur "Art Leinen" genannt, das noch Koptisch als ⲉⲓⲁⲁⲩ (S) und ⲓⲁⲩ (B) (ein Maskulinum!), Arabisch katan: "Leinen" belegt ist. MedWb I, 129 spezifiziert nicht weiter als ein generisches "[Leinenstoff]" und schreibt, dass es als Verbands-Stoff und im Sinne von "Stoffballen" (pEdwin Smith, Fall 47) verwendet wird. Der Verweis von Breasted auf Hesire bezieht sich auf das maskuline Wort (j)ꜥꜣ.w, das schon in der 2. Dynastie belegt ist und eine Stoffqualität bezeichnet (Edel, in: ZÄS 102, 1975, 13-17; Kahl, Frühägyptisches Wörterbuch, 14; Scheele, Die Stofflisten des Alten Reiches, MENES 2, Wiesbaden 2005, 16-18). Wie sich das ältere (j)ꜥꜣ.w zum jüngeren (j)ꜥꜣ.t verhält, ist unklar. Für Osing, NB, 426, Anm. 96 sind beide gleichbedeutend. Dass ꜥꜣ.t/ꜥꜣ.w die Form eines Stoffballens haben sollte, wird nur aus dieser unklaren Stelle des pEdwin Smith abgeleitet.
Persistente ID:
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBYCeBvdEXXQSUyRrWuDondtfmA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCeBvdEXXQSUyRrWuDondtfmA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCeBvdEXXQSUyRrWuDondtfmA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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