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(oder: sie (Plural!) haben Sachen mit bleicher (?) Farbe/Färbung (oder: feuchtkühler (?) Beschaffenheit) gebildet,)
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- jri̯.n=sn: Das Pronomen Plural hier und in ḥr.w=sn ist unerwartet. Eigentlich kann nur sḥr das Bezugswort sein, obwohl dieses ein Singular ist (vgl. Kol. 16.3: sḥr pf). In Glosse B (Kol. 16.14 und 16.15) steht erneut das Pronomen Plural. Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 68 mit Anm. 1 fragt sich, ob sḥr und tḫb gemeinsam gemeint sind. Grundriß IV/2, 153, Anm. 4 zu Fall 46 vermutet, daß der Plural hervorgerufen wird durch die Tatsache, daß sḥr in Glosse A (Kol. 16.13) mit jḫ.t: "Sache/Sachen" erläutert wird, das pluralisch determiniert ist. Man vergleiche Fall 39, Glosse A (Kol. 13.10-11), in dem der Singular bnw.t tp sqr erklärt wird als wnn jḫ.t pw šf.w sš ḥr qꜣb.t=f ... jri̯.n=sn ... jḫ.t dšr ḥr qꜣb.t=f: "(Was das/die bnw.t-Geschwür/Geschwulst angeht:) das bedeutet, dass es Sachen gibt, die aufgeschwollen sind und sich auf seiner Brust ausgebreitet haben ..., wobei sie ... rote Sachen auf seiner Brust gebildet haben." Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 86, Anm. 3 schreibt zum Pronomen Plural, das er auf die sḥr-Geschwulst bezieht: "Da die Anschwellung als 'sehr groß' angegeben ist, bezeichnet das Wort 'Geschwulst' hier vielleicht die betroffene Fläche als Ganzes, auf der sich Einzelerscheinungen gebildet haben." (in der Übersetzung von Westendorf steht "Anschwellung" für tḫb und "Geschwulst" für sḥr). Bei jrtjw=sn (Kol. 16.14), jmn=sn (Glosse B, Kol. 16.15) und ḥr.w=sn stellt sich die Frage, ob das Bezugswort von =sn das Wort jḫ.t oder sḥr ist.
- nꜥbꜣ oder n ꜥbꜣ: Das Wort nꜥbꜣ oder n ꜥbꜣ hat in Kol. 16.2 kein Determinativ, in Kol. 16.14 ist es das ꜥbꜣ-Szepter. Es gibt zwei Probleme: Entweder liest man nꜥbꜣ in einem Wort oder es sind zwei Wörter. Im zweiten Fall stellt sich die Frage, was n ist: ein Negations-n, ein Genitiv-n oder die Präposition n (es ist an beiden Stellen mit der Wasserwelle, nicht mit den negativen Armen geschrieben). Breasted, Surgical Papyrus, 414 liest nꜥbꜣ, er versteht es als ein Substantiv und übersetzt mit "clamminess", d.h. "Feuchtigkeit, Klammheit, feuchtkalte Klebrigkeit" (auf S. 408 auch mit "pallor", d.h. "Blässe"), weil es seiner Meinung nach in Glosse B (Kol. 16.15) tm nbjbj: "nicht glühen" entspricht. Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 68 übernimmt "bleich (?), Bleichheit (?)". Meyerhof, in: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie 231, 1931, 677 hat "kühle Feuchtigkeit". Meltzer, in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 279 neigt ebenfalls zur Lesung nꜥbꜣ und entscheidet sich für eine Übersetzung "shiny, shininess", was laut Meltzer Breasteds "clamminess" im Sinne von "moist with perspiration" entspricht; allerdings ist "shiny" natürlich von der Bedeutung her zuerst mit "(weiß) leuchten, glänzen" und nicht mit "feucht, schweißüberströmt sein" verbunden (nur indirekt: "glänzen vor Feuchtigkeit/Schweiß"). Die Übersetzungen sind dann: "they produce some clamminess of the surface" (Breasted); "sie haben etwas bleich (?) gefärbtes erzeugt" (Ebbell); "qui a produit des éléments de couleur claire" (Bardinet); "they have made something clammy of aspect" (Allen); "they having made something clammy/shiny(?) of nature/coloring/surface appearance" (Sanchez/Meltzer). Die grammatische Konstruktion ist für Breasted, Surgical Papyrus, 143 ein direkter Genitiv jḫ.t nꜥbꜣ, gefolgt von einem weiteren direkten (Kol. 16.2) bzw. einem indirekten Genitiv (Kol. 16.14) mit dem Substantiv nꜥbꜣ als erstem Glied. Meltzer, in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 279 äußert sich nicht zur Konstruktion.
Die Existenz eines vierradikaligen Wortes nꜥbꜣ oder eines mit dem Präfix n- gebildeten Wortes ist fraglich. Grundriß IV/2, 153, Anm. 6 zu Fall 46 und MedWb I, 137 nehmen das Negationsverb tm als Anlass, auch in dem n vor ꜥbꜣ eine Negation zu erkennen und in zwei Wörter n und ꜥbꜣ aufzuspalten; dabei ist ꜥbꜣ ein Verb in der negativen n sḏm=f-Konstruktion. Die Parallele mit nbjbj, das mit dem Verb nbi̯: "brennen" zusammenhängt, spricht dann für das Verb ꜥbꜣ: "leuchten, funkeln". In der Glosse steht n ꜥbꜣ.n jrtjw=sn, mit einer n sḏm.n=f-Konstruktion und Westendorf, Grammatik, 170, § 237 und 253, § 344 vermutet, dass auch bei n ꜥbꜣ eigentlich n ꜥbꜣ〈.n〉 zu lesen ist (mit Zusammenfall der lautverwandten Konsonanten ꜣ und n). Grundriß IV/2, 154, Anm. 20 zu Fall 46 und Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 86, Anm. 4 und 87, Anm. 17 übersetzen ꜥbꜣ an dieser Stelle mit "glühen" (als Farberscheinung, ohne Hitzeausstrahlung) und "funkeln". Hannig, HWB, kennt kein Lemma nꜥbꜣ und erwähnt unter ꜥbꜣ (S. 148) das Funkeln oder Leuchten einer Geschwulst, d.h. er ordnet die Edwin Smith Stellen unter ꜥbꜣ ein.
- jrtjw: in Glosse B (Kol. 16.14) steht jrtjw=sn. Die Ergänzung oder Nicht-Ergänzung in Zl. 16.1 hängt mit der Interpretation von nꜥbꜣ bzw. n ꜥbꜣ zusammen.
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(Full citation)Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBYCeDVFhmVpy0PGq01jWoWCr2k <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCeDVFhmVpy0PGq01jWoWCr2k>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCeDVFhmVpy0PGq01jWoWCr2k, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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