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- wnn sr.t/sw.t: Breasted liest 2 x sr.t: "Dorn, Stachel" mit dem Dorn M44 als Determinativ, wohingegen Grundriß 2 x sw.t: "Rippengegend, Rippenstück" liest (Grundriß IV/2, 152, Anm. 6 zu Fall 42; MedWb II, 723; Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 81; ebenso Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 259-260; Radestock, Prinzipien der ägyptischen Medizin, 275). Westendorf, Handbuch Medizin, 738 mit Anm. 70 kehrt zu der Lesung sr.t von Breasted zurück. Das Determinativ ist allerdings nicht der Dorn, sondern vielmehr ein kleines ovales Zeichen (so Grundriß IV/2, 152, Anm. 5 zu Fall 42) oder eine abgekürzte Form des Horns (so Westendorf, Handbuch Medizin, 738, Anm. 70: Zeichen F16 = Möller 160 bzw. 160B); es ist nicht das normale Fleischdeterminativ F51. sw.t ist ein Körperteil des Rindes (Wb. IV, 60.2-3), laut Wb. IV, 60.2 vielleicht vom Bein (mit Fragezeichen); daher Hannig, HWB, 730: "*Unterschenkelstück (d. Rindes)". Die Identifikation von sw.t als "hinterer Unterschenkel, Tibia, Schienbein" geht zurück auf Loret, in: Lortet/Gaillard, La faune momifiée de l'ancienne Égypte, IIe série, Lyon 1905, ix (muss zum Hinterschenkel des Rindes gehören, weil ḫpš der Vorderschenkel ist, und enthält nach den Darstellungen in den Opferlisten einen geraden Knochen mit Knochenvorsprüngen an nur einem Knochenende; daher muss es der Tibia sein); Lacau, Noms des parties du corps, 123-125, § 323-328; Ikram, Choice Cuts, 136. Die Übersetzung "Rippengegend, Rippenstück" (Grundriß IV/1, 196; Med Wb II, 723; Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 81) ist wohl nur ein Versuch, das Wort sw.t auf der Grundlage von pEdwin Smith Kol. 14.21 (Fall 42) im Brustbereich einzuordnen. Wenn also sw.t die Tibia (zumindest) des Rindes ist, macht die Lesung sw.t in pEdwin Smith keinen Sinn und wird man mit Breasted sr.t lesen müssen. Die Rippen scheinen also in übertragenem Sinne als die "Dornen" oder "Stachel" des Brustkorbs betrachtet worden zu sein, so wie das ḥntꜣ-Brustbein von dem Namen eines stacheltragenden (sr.t) ḥntꜣ-Tieres (Stachelschwein?, Igel?) abgeleitet ist. Ist sr.t mit dem unklaren Determinativ (ein Horn?) also eine übertragene Bezeichung für die "Rippengegend"?
- ḥwn: eine Fleischbezeichnung, die ab dem Mittleren Reich in Opferlisten belegt ist, d.h. ein Stück Fleisch eines Tieres. Auf der Grundlage von pEdwin Smith nimmt Breasted, Surgical Papyrus, 395 an, dass es ein Stück Fleisch ist, das Rippenknochen enthält. Breasted nimmt auf der Grundlage der Opferlisten auch an, dass es ein fertig zubereitetes Stück Fleisch ist, wie ein "Braten". Für das Bild eines "Stachelbratens" (ḥwn n.j sr.t) vergleiche man das Gericht "Lammkrone", bei dem die freigelegten Rippenknochen zu einem Ring zusammengebunden sind und wie die Zacken einer Krone aussehen (das Gericht "Lammkrone" wird von Radestock, Prinzipien der ägyptischen Medizin, 276 als sprachlicher Vergleich angeführt). Allen, Art of Medicine, 99 übersetzt ḥwn mit "the shoot (of a thorn)", d.h. "Spross, Austrieb, Steckling" und denkt dabei sicherlich an eine etymologische Ableitung von ḥwn: "jugendlich-kräftig sein".
- wnn: wird hier ähnlich wie in Fall 40 (Kol. 13.17: wnn=f mj ḫpr.t m ḥntꜣ) aufgefasst. In Fall 7 (Kol. 3.21-4.1) steht das sḏm=f in einem pw-Satz: wnn (4.1) sṯ(j) wp.t=f pw mj wsš.t n.t ꜥ.wt. Die Übersetzung von Allen, Art of Medicine, 99 "they are the bones of his chest, which are pointed like what comes from the shoot of a thorn" lässt vermuten, dass wnn als Partizip in einer pseudoverbalen Konstruktion mit sr.t als feminines (?) Pseudopartizip verstanden wurde (vgl. Gardiner, EG, § 396). Vergleiche dazu Fall 43, Kol. 15.4: ntf tp.w pw n.w ḥn.w n.w qꜣb.t=f / wnn(.w) mn(.w) m qꜣb.t=f. Allerdings gibt es kein Verb sr: "spitz, dornig sein".
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(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBYCeKNPj801wkYMgoLJRLtVXQg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCeKNPj801wkYMgoLJRLtVXQg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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