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sꜣq: Vgl. J. Quaegebeur, in: CdÉ 68 (135), 1993, 29-44: „conglomérer; donner forme, modeler“ und A. Lüchtrath, in: D. Kurth (Hg.), Edfu: Bericht über drei Surveys. Materialien und Studien. Die Inschriften des Tempels von Edfu: Begleitheft 5, Wiesbaden, 1999, 97-145, hier 109.
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rʾ mw: Die Bedeutung, die das Wort rʾ: „Mund, Öffnung“ im Zusammenhang mit Gewässern hat, ist nicht ganz sicher. Wb 2, 392.10 listet verschiedene Kollokationen auf:
(1) Im Zusammenhang mit Brunnenanlagen, wo es die Öffnung auf Höhe des Grundwasserspiegels zu meinen scheint (vgl. konkret den Übersetzungsvorschlag der Inschrift des Henu bei Schenkel, Memphis – Herakleopolis – Theben, 257 mit Anm. c).
(2) Der rʾ eines Sees oder Teiches. In den Schiffsteilvergottungen der Sargtexte ist die Göttin Heqet erwähnt, die am rʾ ihres Sees/Teiches (š=s) ist. Es liegt nahe, hier die Bedeutung „Rand“ anzunehmen, so auch van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 267, der „edge of lake“ und zusätzlich „meadow?“ ansetzt. Die häufigere Bezeichnung für „Ufer“ ist dagegen sp.t (n mw).
(3) Der rʾ des Überschwemmungswassers (ḥꜥpj). Das Wb nennt Belege für rʾ n ḥꜥpj aus Felsinschriften der 12. und 13. Dynastie aus Nubien (DZA 25.791.150), auf den dort als Referenz angegeben Tafelseiten LD II 139 und 151 finden sich weitere Belege. Hierbei handelt es sich um Fluthöhen, man könnte demzufolge wieder an die Bedeutung „Wasserspiegel“ denken, wie in (1). In ptolemäischen Texten scheint rʾ ḥꜥpj (im direkten Genitiv) allerdings auch eine Bezeichnung der Quelllöcher des Nils bei Cheri-aha und am 1. Katarakt zu sein, s. Wilson, Ptolemaic Lexikon, 571, s.v. rʾ-mw.
(4) Der rʾ des Wassers (mw) (NB: Die drei Wasserlinien werden auf DZA 25.809.130 als mw gelesen und nachträglich mit einem Fragezeichen versehen. Im gedruckten Wb sind die drei Wasserlinien dann anscheinend als Klassifikatoren von rʾ interpretiert worden, vgl. die „Alternativschreibung“ in Wb 2, 392.10 und explizit Wb 1, 97.14. Sonst werden die Wasserlinien aber stets als Schreibung für mw interpretiert). Eine wörtliche Übersetzung „Mund/Öffnung des Wassers“ würde u.U. eine Flussmündung suggerieren, was jedoch wohl eher nicht gemeint ist, denn die Nilmündungen werden als rʾ-ḥꜣ.wt bezeichnet. In den medizinischen Texten kommt neben der Droge jnr n rʾ mw auch jnr n sp.tj mw vor. DrogWb, 41 sieht in beidem dieselbe Droge, so dass rʾ mw und sp.tj mw Synonyme wären: „Ufer eines Gewässers“. Wilson, Ptolemaic Lexikon, 571 sieht in rʾ mw dagegen ein Synonym für rʾ ḥꜥpj, also hier Nr. (3). Aus einer Passage in Edfu, in der rʾ mw parallel zu den „Beiden Ländern“ genannt wird, schließt sie zudem auf die Möglichkeit, dass damit sowohl die Quelle als auch die Mündung des Nils gemeint sein könnten, zwischen denen sich die „Beiden Länder“, Ägypten, erstrecken. Es wäre allerdings ebenso denkbar, dass in diesem Beleg die beiden Quelllöcher metaphorisch für die beiden Länder eintreten und damit dieser Beleg gar keine zweite Bedeutung für rʾ mw impliziert.
Zusammenfassend scheint also rʾ im Zusammenhang mit Wasser den Wasserspiegel, speziell von Quellen, aber darüber hinaus auch von größeren Wasserflächen zu bezeichnen. Zudem scheint es auch die Konnotation „Ufer“ (als Begrenzung von Gewässern?) zu haben.
jnr n rʾ mw: Die Bedeutung hängt wesentlich von derjenigen von rʾ mw ab. DZA 25.809.150 denkt an „Flusskiesel“. Ebbell, in: ZÄS 29, 1929, 49-50 vermutet darin „Schalen oder Stücke von Schalen verschiedener Schaltiere, Muscheln, Schnecken usw. (...), die von den Wellen an die Küste gespült wurden“, und er verweist auf Dioskurides, De mat. med. V 115, der auch, wohl ebenfalls an Schalen denkend, von λίθων κοχλάκων: „Ufersteinchen“ spricht, aus denen gebrannter Kalk, ἄσβεστος, hergestellt wurde. Außerdem findet Ebbell Übereinstimmungen in der Anwendung von jnr n rʾ mw mit derjenigen von ἄσβεστος ἐκ λίθων κοχλάκων. Ebbells Interpretation wird im DrogWb, 41 genannt, ihm folgen ferner Harris, Minerals, 184 und Westendorf, Handbuch Medizin, 633. Interessanterweise bleibt Ebbell selbst in seiner durchgängigen Übersetzung des pEbers (Papyrus Ebers, 81) bei einem unspezifischen „(lime)stone from the shore“, ebenso vorsichtig Bardinet, Papyrus médicaux, 322: „pierre du rivage“.
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