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šnj-n-wšꜥ: Nur in den Rezepten Eb 519 und 577 genannt. wšꜥ ist in Eb 519 mit dem Zahn, Mann mit Hand am Mund und dem unspezifischen Mineralienkorn über Pluralstrichen klassifiziert, in Eb 577 ist es abgekürzt mit dem Zahn, Mineralienkorn und Pluralstrichen geschrieben. Dieser Klassifizierung nach scheint es zur selben Wortfamilie wie wšꜥ: „kauen, verzehren“ zu gehören oder von diesem Verb abgeleitet zu sein. Die Klassifizierung der Droge nur mit dem Mineralienkorn ist aber zu unspezifisch für eine Identifizierung.
In Eb 519 sollen sieben Stück davon verarbeitet werden, genauso viel wie Zwiebel-/Knoblauch-Zehen (?), während die anderen Drogen im Verhältnis 1:1 genannt sind. Dies spricht dafür, dass das šnj: „Haar“ der wšꜥ-Droge zählbar ist.
In Eb 577 wird qꜣw/dqw/dqr davon genannt. Aufgrund der ambivalenten Lesung und damit Übersetzung dieses Wortes hilft diese Stelle aber nur bedingt weiter: Das šnj: „Haar“ der wšꜥ-Droge kann also entweder pulverisiert werden (Lesung qꜣw oder dqw) oder Früchte haben (Lesung dqr). Letztere Option würde immerhin die Identifizierung als Pflanze und damit vielleicht eine Gleichsetzung mit dem šnj-wšꜥ-Baum (im direkten Genitiv) der ramessidenzeitlichen Erzählung von Horus und Seth auf pChester Beatty I Recto, Zeile 10,9 ermöglichen. Das dortige Kompositum ist definitiv ein Baum: Es wird mit dem Baum klassifiziert und als nh.t bezeichnet, das hier vielleicht eher generisch als „Baum“ zu verstehen ist denn spezifisch als „Sykomore“. Dieser Baum wächst laut der Erzählung in den Oasen der Westwüste (ob auch oder ausschließlich, ist unklar) und ist groß genug, dass sich Horus darunter verstecken kann. Charpentier, Recueil, Nr. 1122bis schreibt dazu: „vraisemblablement la ronce“. Eine Begründung liefert er aber nicht. Unter der Literatur verweist er auch auf Gesenius, Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, 547b. Dort findet sich ein Lemma םְנֶה: „ein Stachelgewächs, Dornstrauch, wahrsch[einlich] Cassia obovata“. Zu dem letzten Vorschlag schreibt allerdings I. Löw, Die Flora der Juden. Bd. 2, Iridaceae – Papilionaceae, Wien 1924, 409 (hierauf verweist auch Charpentier, ebd.): „Die Erklärung: Cassia obovata sei das biblische םנה, ist leider auch [bei] G[esenius] aufgenommen. Sie ist vollkommen verfehlt.“ Die Pflanzen seien nicht bekannt gewesen. Hoch, Semitic Words in Egyptian Texts führt šnj-wšꜥ nicht an, hat es also nicht als Lehnwort gesehen. Die Pflanze des pChester Beatty bleibt damit unidentifizierbar.
Weder Keimer, Gartenpflanzen, noch Germer, Flora oder Germer, Handbuch führen eine Pflanze wšꜥ oder sogar šnj-(n-)wšꜥ an. -
Was mit den „Kügelchen“ gemeint ist, hängt wesentlich davon ab, was die ḥḏ.w-Pflanze ist: Handelt es sich, wie meist angenommen, um die Zwiebel, kämen kleingeschnittene Zwiebelschalen oder der Kern der Zwiebel infrage. Handelt es sich um den Knoblauch, könnten die einzelnen Zehen damit gemeint sein.
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID IBYDVCVzQXHaPU5ql0vU8T0mWJQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYDVCVzQXHaPU5ql0vU8T0mWJQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYDVCVzQXHaPU5ql0vU8T0mWJQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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