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(oder: Hinaufgeschnellt ist ein Schrei von/wegen ṯjꜣtj.t-Leiden (Zahnschmerzen/Kaumuskelkrampf??), (d.h.) das/dem jd.t-Unheil eines jeden Gottes und einer jeden Göttin.)
Kommentare
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- pwy, mit den Beinchen geschrieben, ist eine jüngere Schreibung von pꜣi̯: "fliegen". Guermeur übersetzt mit "... qui s'élève vers tout dieu et toute déesse". Tatsächlich findet sich die Präposition n mit Bezug auf Personen (pChester Beatty IV, vso 2.3), denn "fliegen in Richtung auf eine Lokalität" wird mit r gebildet. Andererseits kann n auch Genitiv-Partikel zu jd.t sein.
- ṯjꜣtj.t: Bislang nicht belegtes Wort, das mit dem Feinddeterminativ versehen ist. Guermeur lässt es zuerst (2013) unübersetzt, aber verweist (S. 22, Anm. 24) auf tjꜣ: "Freudenlärm (?)" oder eine Art von Gesang mit geschlossenem Mund und auf "Trismus". In einer späteren Übersetzung (2015-2016) hat er "douleur dentaire", d.h. er denkt an tjꜣ, das mit dem Zahn oder mit dem Mann mit Hand am Mund determiniert ist und ein Leiden bezeichnet, dass im Zahn- oder Kieferbereich lokalisiert wird und deshalb teils als "Zahnschmerzen" (Subst.) bzw. "Zahnschmerzen haben" (Verb), teils als "Kaumuskelkrampf, Trismus" übersetzt wird. Ein tjꜣ-Leiden im Zahnbereich kann auch von der Gebärmutter verursacht werden laut medizinischem Papyrus Kahun (Fälle Kah 5, 23+24 und 33). Westendorf, Handbuch Medizin, 430, Anm. 750 vermutet eine durch Schmerzen ausgelöste Verkrampfung. Es ist unklar, ob ṯjꜣtj.t mit tjꜣ zusammenhängt. Der Spruch soll einen kleinen Jungen schützen, so dass er vermutlich den Schrei von/wegen ṯjꜣtj.t ausgestoßen hat.
- ḥm.t oder jd.t: Ein negativer, unheilverheißender Begriff, der noch nicht genauer gedeutet werden kann. Der Begriff wird in Dendara X, 359.7 (= DZA 26.749.650) parallel zu ꜥbw: "Unreines; Sündhaftes" verwendet und geht von einer Gottheit aus oder wird von ihr übertragen. Osiris möge davor bewahrt (nḥm) werden. In einem Handbuch eines Sachmetpriesters übersetzt Rosati, in: Osing/Rosati, Papiri geroglifici e ieratici da Tebtynis, 197 mit "i sintomi (negativi)". jd.t können sich im Leib/Bauch (ẖ.t) befinden (pFlorenz PSI inv. I 73 + pCarlsberg 463, Fragm. E.3), sie gehören zu den Seuchen des Jahres (jꜣd.t rnp.t: pFlorenz PSI inv. I 73 + pCarlsberg 463, Fragm. A.1.1) und können mit einer ḫꜣy.t-Krankheit oder einem ḫꜣy.t-Leiden zusammenhängen (pFlorenz PSI inv. I 73 + pCarlsberg 463, Fragm. A.1.3). Auf dem Amulettpapyrus pLouvre 3233b (Goyon, in: BIFAO 77, 1977, 49-50 und Tf. XV mit Korrektur Quack, in: Fs Kitchen, 416) wird jd.t von Gottheiten erschaffen (qmꜣ) und parallel mit šꜥd: "Gemetzel" und nšnj: "Aufruhr" verwendet. Der vom Amulett Geschützte möchte dem entkommen (pri̯ m jd.t). Quack übersetzt mit "Seuche".
- Die syntaktische Struktur ist unklar. Sind ṯjꜣtj.t und jd.t koordinierend zu verstehen: "ein Schrei vor ṯjꜣtj.t-Leiden und (vor) jd.t-Unheil", mit n nṯr nb nṯr.t nb.t als Richtungsadverbiale beim Verb pꜣi̯/pwy? Oder ist jd.t eine Apposition zu sgb oder zu ṯjꜣtj.t und ist n(.t) nṯr nb nṯr.t nb.t genitivisch angebunden?
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Billy Böhm, Lutz Popko, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcAkKrkdg1SVEO6noB0cNsoOQc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcAkKrkdg1SVEO6noB0cNsoOQc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcAkKrkdg1SVEO6noB0cNsoOQc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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