Token ID IBcAkNQHY99To0dMqbBaIjVd7Fk



    substantive_masc
    de
    blitzartige Bewegung

    (unspecified)
    N.m:sg

    demonstrative_pronoun
    de
    [Zweitnomen (zweigliedriger NS)]

    (unspecified)
    dem

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_fem
    de
    Gebärmutter

    Noun.sg.stpr.3sgf
    N.f:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f
de
"Das ist eine blitzartige/niedersausende/ruckartige (?) sšd-Bewegung ihres Uterus.
Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Billy Böhm, Lutz Popko, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 28.03.2017, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - sšd: Wird von Sauneron mit "dislocation" übersetzt; ebenso Guermeur "déplacement". Das sonst nicht belegte Substantiv ist mit den "gehenden Beinchen" determiniert und deshalb von einem Bewegungsverb abgeleitet. Es gibt ein Verb sšd, das mit einem Krokodil, einem Stern oder die Strahlensonne determiniert ist und etwas wie "niedersausen", "blitzen" oder "blitzschnell sein" bedeutet. Das Substantiv könnte dann eine blitzartige, ruckartige o.ä. Bewegung implizieren. Die Fälle Eb 789 und 795, in denen veranlasst wird, dass der Uterus zu seiner Stelle hinabsteigt (rdi̯ hꜣi̯ jd.t r s.t=s), setzen voraus, dass der Uterus sich nach oben verschieben/verlagern kann. Im gynäkologischen Papyrus Kahun wandert (ḫpi̯) der Uterus (oder die Frau?) (Fall Kah 2). Es gibt in Diagnosen auch Zerrungen (nrjw: Kah 8) und Lockerungen/Lösungen/Verschiebungen ([wnḫ]w: Kah 9) des Uterus, wie sie für Knochen und Wirbel belegt sind. In einem graeco-ägyptischen magischen Papyrus (PGM VII, 260-271) wird das Aufsteigen (ἀνάδρομος) des Uterus beschrieben, der an seinen Platz zurückkehren soll (ἀποκατασταθῆναι ἐν τῇ ἕδρᾳ), aber es ist unsicher, ob hier ägyptisches oder griechisches Gedankengut zugrunde liegt: der griechische Text wird in jüdischen und christlichen magischen Kontexten rezipiert (H.D. Betz, Jewish Magic in the Greek Magical Papyri [PGM VII.260–71], in: P. Schäfer & H.G. Kippenberg [Hgg.], Envisioning Magic [Studies in the History of Religions 75], Leiden & New York & Köln 1997, 45-63). (Für die "wandernde" Gebärmutter in der griechischen Medizin, siehe Leven, Antike Medizin, 325-326 s.v. Gebärmutter; für die "floating/wandering womb" im Ägyptischen siehe H. Merskey & P. Potter, The Womb Lay Still in Ancient Egypt, in: British Journal of Psychiatry 154/6, 1989, 751-753 [DOI: 10.1192/bjp.154.6.751]; A. Bednarski, Hysteria Revisited: Women's Public Health in Ancient Egypt, in: A. McDonald & Chr. Riggs (Hgg.), Current Research in Egyptology 2000, BARS 909, Oxford 2000, 11-17; R.R. Suvorov, The Kahun Papyrus in Context: The 'Floating Uterus', in: R.J. Dann (Hg.), Current Research in Egyptology 2004, Oxbow 2006, 138-146). Vielleicht haben die Alten Ägypter Krämpfe (Darmkoliken oder auch Nieren- oder Gallenkoliken) kurz nach der Geburt als Bewegungen des Uterus aufgefasst (Vorschlag von Frau Prof. Dr. med. Dr. phil. Ortrun Riha, Leipzig; E-Mail vom 01.03.2017).

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils

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(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Billy Böhm, Lutz Popko, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcAkNQHY99To0dMqbBaIjVd7Fk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcAkNQHY99To0dMqbBaIjVd7Fk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcAkNQHY99To0dMqbBaIjVd7Fk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)