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jšd: Westendorf, Handbuch Medizin, 662 mit Anm. 175 vermutet mit Verweis auf Eb 683, dass hier die Früchte (jšd.t) der Sykomore gemeint seien. Der eigentliche Grund für diese Deutung ist ein syntaktischer (s. Westendorf, Grammatik, S. 134): Wenn sich die folgende Beschreibung qnqn sj, wie sonst üblich, auf die vorher genannte Einzeldroge bezieht, muss diese feminin sein, weshalb ein maskulines jšd: „Wüstendatteln“ ausscheidet. Dies dürfte wohl auch der Grund sein, weswegen Ebbell, Papyrus Ebers, 98 hierin „grapes (?)“, d.h. eine Abkürzung für jꜣrr.wt, vermutet. Grundriß der Medizin IV/1, 26 und DrogWb, 63, die aber ohnehin (oder vielleicht ebenfalls wegen der Genusinkongruenz?) die Phrase qnqn sj anders anschließen (s.u.), sowie Bardinet, Papyrus médicaux, 346 gehen dagegen von der jšd-Frucht aus.
jrḥnn.t: So die Lesung des Hieratischen nach Wb 1, 116.3 und Grundriß der Medizin V, 47. Die ältere Transliteration jtḥ.wt (Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, 2. Bd., 7, Wreszinski, Papyrus Ebers, 170 und Ebbell, Papyrus Ebers, 98) gilt inzwischen als obsolet, obwohl zumindest die Lesung des Wortanfangs als jtḥ... vom Hieratischen her weiterhin möglich bleibt. Das Wort ist ein Hapax legomenon, eine Identifikation nicht möglich. Da „seine Federn“ genannt sind, wird es jedenfalls ein Vogel sein, kein Insekt.
qnqn ḥr jrḥnn.t: DrogWb, 51 und Grundriß der Medizin IV/1, 26: „zerstoßen auf dem ...-Vogel“, Ebbell, Papyrus Ebers, 98 und Westendorf, Handbuch Medizin, 662: „zerstoßen mit dem ...-Vogel“. Bardinet, Papyrus médicaux, 346 übersetzt „broyat d’insecte/oiseau ir-henenet“, was aber wegen der Präposition ḥr nicht geht. Grundriß der Medizin IV/2, 44, Anm. 2 schlägt vor, diese und die folgende Anweisung qnqn sj ḥr šw.wt=s auf alle Drogen und nicht nur die letztgenannte zu beziehen, wundert sich aber darüber, weil die Verwendung von Adjektivalsätzen als Ersatz für Stative sich sonst eher auf Einzeldrogen bezieht. So dann auch aufgefasst von Westendorf, Grammatik, S. 134.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcBSckWp25YKE0QoXUKIfInkrA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcBSckWp25YKE0QoXUKIfInkrA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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