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ḥtꜣ.w: Mit dem „schlechten Vogel“ klassifiziert und dem Genitiv n.w nach zu urteilen ein Plural, d.h. es bezeichnet etwas Zählbares. Eine nur im Eb 721 belegte Erscheinung des Gesichts. Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, 2. Bd., 18 vergleicht mit koptisch ϩⲟⲧⲉ, ϩⲁϯ: „Furcht“ und denkt an „tremor?“ als „morbus faciei“. Joachim, Papyros Ebers, 158, Anm. 5 gibt als Bedeutung kommentarlos „Runzeln“ an. Basierend auf der Übersetzung des Adjektivs ḥtꜣ mit „schmutzig (von der Kleidung)“ gibt Wb 3, 182.15 „als Krankheit des Gesichts: Flecken o.ä.“ an (vgl. DZA 27.429.190). Davon bleibt im MedWb 2, 638 nur die Bedeutung „Flecken“ übrig; auch Ebbell, Papyrus Ebers, 102 übersetzt ḥtꜣ.w n.w ḥr mit „spots in the face“ und Grundriß der Medizin IV/1, 301 mit „Flecken des Gesichts“. Die Bedeutung „schmutzig“ für ḥtꜣ wird allerdings von Caminos, LEM, 290-292 angezweifelt, weil das Wort nie mit dem „schlechten Paket“ geschrieben wird, was bei einer Bedeutung „schmutzig“ naheliegend wäre. Außerdem steht es Adjektiven wie wbḫ und wꜣḏ gegenüber; v.a. Letzteres ist kein Gegensatz zu „schmutzig“, sondern zu „alt“ u.ä. Als koptische Derivate denkt Caminos an ϩⲓⲧⲉ: „reiben, schaben, abwetzen, abnutzen“ (Crum, CD 719b, vgl. Westendorf, KHWB, 395) und/oder ϩⲱⲧⲉ: „reiben, kneten, stechen“ (Crum, CD 722a, vgl. Westendorf, ebd.). Nach Durchsicht der Belege von ḥtꜣ schlägt er eher die Bedeutung „(be) shabby, threadbare, in rags“ vor. Die Erscheinung des pEbers sei eher „abrasions“ oder „wrinkles“. Letzeres übernimmt Faulkner, CD, 179. Auch Dawson, in: CdÉ 30 (59), 1955, 214-216 spricht sich gegen die Übersetzung „schmutzig“ aus: Im Ramesseumsonomastikon werden in einer Liste verschiedener Rinder auch solche aufgelistet, die ḥtꜣ sind; da die Rinder dieser Liste anhand von permanenten äußeren Charakteristika, v.a. ihrer Zeichnung, differenziert sind, passt „schmutzig“ nicht, weil dies kein natürliches Charakteristikum ist. Auch in Eb 721 passt diese Bedeutung nicht, „car le remède pour un visage sale est de laver!“ (S. 215). Die Erscheinung des pEbers hält er für ein ähnliches Phänomen, wenn nicht sogar für ein Synonym für das zuvor genannte qrf.w. Er vermutet daher, dass ḥtꜣ eher „ridé“ bedeute, was auch zur Beschreibung der Erscheinung eines Rindes und zu anderen nicht-medizinischen Belegen passen würde. Quack, Lehren des Ani, 115 mit Anm. 109 hält sich dagegen an Caminos und gibt „zerfetzt“, „zerrissen“. Tatsächlich würde Dawsons „ridé“ in der Lehre des Ani, wo davon die Rede ist, dass der Gott „den, der dich ḥtꜣ gemacht hat, ḥtꜣ machen wird“, nicht passen. Westendorf, Handbuch Medizin, 669 bietet die Alternativen „Unreinheit (Flecken, Schrumpeln) des Gesichts“; dem folgt Hannig, HWB, 2. Auflage, 610, Nr. 22104: „*Flecken im Gesicht; *Falten“. Bardinet, Papyrus médicaux, 352 denkt dagegen an „ecchymoses du visage“. Worauf seine Übersetzung basiert, schreibt er nicht, denkbar wäre etwa das koptische ϩⲱⲧⲉ: „reiben, kneten, stechen“ (s.o.).
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcBiAKcuGa8Z0fPvPiaNU6HTWc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcBiAKcuGa8Z0fPvPiaNU6HTWc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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