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s[__] mḥr: Ergänzungsvorschlag auf Basis von pDeM 42, woraus auch hervorgeht, dass das letzte erhaltene Wort von Zeile 7,1 dem ersten von 7,2 direkt vorausgeht. Das einzige in pDeM 42 zwischen s und mḥr fehlende Zeichen transliteriert Koenig, in: BIFAO 82, 1982, 293 fragend als Schiffsmast, woraus sich die Lesung s[ꜥḥꜥ] ergäbe. Da der Schiffsmast in der unmittelbar darauffolgenden Zeile von pDeM 42 aber etwas anders aussieht, fragt sich, ob das Zeichen vielleicht auch ein unsauber geschriebenes Henkelkreuz sein könnte, was die Lesung sꜥnḫ ergibt. In dem Fall würde zwar zunächst das Fehlen der phonetischen Komplemente verwundern, aber das trifft auch auf die Lesung sꜥḥꜥ zu, vgl. die Schreibung von ꜥḥꜥ etwas später in pChester Beatty VII, 7,2 und in der Parallelstelle auf pDeM 42. Bei einer Lesung als sꜥnḫ könnte man zumindest auf hieroglyphische Schreibungen mit s und Sandalenriemen ohne Komplemente verweisen. Theoretisch ließe sich auch eine Lesung sḫm: „sich etw. bemächtigen“ denken, vgl. Möller, Paläographie II, Nr. 449. Die dann noch zu erwartende Präposition m könnte aufgrund des folgenden mḥr ausgefallen sein. Allerdings wäre dann nicht nur erneut das Fehlen der hinteren Komplemente und ein Fehlen von Klassifikatoren verwunderlich, sondern man müsste zusätzlich das ausgeschriebene s erklären, da sḫm in den ramessidenzeitlichen Papyri nicht nach vorn komplementiert wird, s. DZA 29.490.060.
mḥr.tw: Syntaktischer Anschluss unklar, da die Lesung des Vorherigen nicht sicher ist. Für die Verbindung „einen Kranken beleben“ s. immerhin Wb 4, 46.12; die Endung tw passt zugegebenermaßen nicht zu einem Partizip. Das Wort ist hier mit dem Ersatzzeichen für den gebundenen Feind, Gardiner Z6, klassifiziert. Derselbe Klassifikator kommt auf der Abwesenheitsliste auf oAshmolean HO 563 aus Deir el-Medinah vor, s. Hudson, in: ZÄS 142 (1), 2015, 46-47 (Hinweis Fischer-Elfert). Hudson transliteriert die Ligatur nach dem mḥr-Meißel als m und t und liest auf Vorschlag von Fischer-Elfert (s. S. 46, Anm. 8) mḥr m(w)t: „ill (then) dead“; d.h. sie erwägt, dass die dort als abwesend genannte Person so schwer krank ist, dass sie später gestorben sei. Diese Notiz findet sich zweimal auf dem Ostrakon; im ersten Fall ist das Zeichen unter dem m so schmal, dass man tatsächlich eher an ein t als ein r denkt. Im zweiten Fall ist die Ligatur ambig, und man könnte sie sowohl mt als auch mr lesen. Im Fall von pChester Beatty VII und pDeM 42 ist die Frage nicht zu entscheiden: Im ersten Fall stehen unter dem m zwei Punkte, im zweiten sogar nur einer. Da mḥr aber üblicherweise mit m und r komplementiert wird, fragt sich, ob diese Zeichengruppe nicht eher mr zu lesen ist, was nach sich zieht, dass Gardiner Z6 hier der Klassifikator von mḥr und nicht von m(w)t ist. Dasselbe müsste dann auch für oAshmolean HO 563 erwogen werden. Während dort eine Kurzschreibung von mḥr m(w)t nicht abwegig ist, da eine Abwesenheitsliste rein administrativen Charakters vorliegt, würde sie in diesem magischen Papyrus vielleicht verwundern – man denke aber auch an die Kurzschreibung von sꜥḥꜥ/sꜥnḫ unmittelbar zuvor.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBgAMofCL0cMJ0rasuyScWfYGMk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgAMofCL0cMJ0rasuyScWfYGMk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgAMofCL0cMJ0rasuyScWfYGMk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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